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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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machte einen weiteren Schritt zurück. »Wo ist Baskin jetzt?«
    Wolfe gluckste. »Heut Nacht ist ein Fest im Hampstead Heath«, sang er. »Ein Mord, eine Hochzeit, alles mit vorgehaltener Pistole. ›Ein geweihter Ort‹«, intonierte er mit schriller Stimme und weibisch gestikulierend. »›Wo wir unsern Eid vor den Göttern selbst bekunden‹, und so weiter und so fort. Ich sag dir, Stickley, das Jüngelchen ist zwar vielleicht ein lausiger Dichter, aber er hat ein echtes Händchen fürs Verbrechen.«
    Stickley war nicht länger um seinen Teppich besorgt. Er eilte zu dem Schreibtisch in seinem blitzsauberen kleinen Studierzimmer und zog ein kleines Säckchen voller Gold aus einem von vielen ähnlicher Verstecke. »Hier!« Er warf Wolfe das Säckchen zu, der es geschickt auffing, denn nicht einmal Trunkenheit konnte ihn dazu bringen, Geld fallen zu lassen. »Und jetzt geh wieder zu deinem Spiel.«
    Stickley schloss die Tür vor einem mit einem Mal glücklichen Wolfe. Doch dann ging er nicht zu Bett, sondern in sein Ankleidezimmer. Er hoffte nur, er würde nicht zu spät kommen, um die Lage zu entschärfen.
     
     
    Calder fuhr den Phaeton so schnell, wie er es wagte, denn Mitternacht war nicht mehr fern. Die Stadt war
alles andere als leer – die Kutschen der Reichen transportierten ihre Besitzer vom Ball oder der Oper zu einem späten Abendessen. Als er Mayfair hinter sich gelassen hatte, flaute der Verkehr ab, und er ließ dem Pferd freien Lauf, sodass der Phaeton in den Kurven gefährlich kippte.
    Auf der verlassenen Ebene des Hampstead Heath angekommen, zügelte er das Tier und ließ es sich vorsichtig seinen eigenen Weg suchen. Baskin hatte geschrieben, er wolle ihn an der Kreuzung treffen. Zwei Straßen trafen sich auf dem Heath, wenn man sie denn Straßen nennen mochte. Es waren eher Feldwege, die von picknickenden Städtern und betrunkenen Rowdies geschaffen worden waren.
    Dann sah er einen Mann in der grenzenlosen Dunkelheit vor sich. Mit einer Lampe in der Hand stand er an der Straße, ein Bündel lag zu seinen Füßen auf dem Erdboden. Baskin.
    Der Mann winkte ihm mit der Laterne. Wie dämlich, dachte Calder, denn er war jetzt nicht mehr zu übersehen. Aber weit und breit keine Spur von Meggie -
    Als er den Phaeton näher heranfuhr, hob das Bündel seinen zerzausten Schopf und offenbarte ein blasses Gesicht. Baskin, dieser Bastard, hatte seine Tochter in einen kleinen Sack gestopft!
    »Ich bringe dich um«, murmelte Calder, überdeckt vom Kreischen der Räder. »Für Deirdres blaue Flecke und dafür, dass du meine Tochter behandelst wie ein Kätzchen, das du ersäufen willst. Mit bloßen Händen bringe ich dich um, und dann werde ich dich wieder zum
Leben erwecken, nur um dich noch einmal umbringen zu können.«
    Hinten im Phaeton, hinter und ein Stückchen unter dem Sitz, dort, wo man einen Picknickkorb unterbringen würde, wäre man mit seinem Geliebten auf einer Spazierfahrt, stützte sich Deirdre in dem ungepolsterten Raum ab.
    Fortescue hatte sie beobachtet, wie sie die Treppe zu ihrem Zimmer hinaufgestiegen war, aber er hatte keine Wache an ihrem Fenster postiert. An diesem verdammten Baum hinunterzuklettern war nervenaufreibend gewesen, und sie war sich sicher, dass sie ein paar Eichhörnchen einen gehörigen Schrecken eingejagt hatte, als sie mit bis zur Taille hochgeraffen Röcken an ihnen vorbeikletterte, aber sie hatte es geschafft, vor Calder bei dem wartenden Phaeton anzukommen.
    Jetzt schmerzte ihr Körper mehr, als sie es je für möglich gehalten hätte. Sie war ziemlich herumgeworfen worden, als Calder schnell gefahren war, und mehr als einmal war sie kurz davor gewesen, aufzugeben und seinen Namen zu rufen, damit er anhielt.
    Und als der Phaeton, der normalerweise das Spielzeug eines reichen Mannes war, jetzt langsam anhielt, nutzte sie das Kreischen der Räder aus, um ihren Körper aus seinem Gefängnis zu werfen. Auf dem Erdboden unter dem Phaeton, wo ihre eingeschlafenen Glieder kribbelnd wieder erwachten, kroch sie vorsichtig vorwärts und lauschte.
    »Lasst sofort meine Tochter frei!«
    »Keine Chance. Sie beißt«, sagte Baskin vorwurfsvoll.
»Also wirklich, Brookhaven, Ihr solltet Euch besser um Euer ungezogenes Gör kümmern.«
    Calder schickte sich an, vom Sitz zu springen, da hob Baskin seine Hand, die zuvor von seinen Rockschößen verdeckt gewesen war. Eine Duellpistole glänzte schwach im Licht der Laterne. »Ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr nicht näher kämt,

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