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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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in den letzten Stunden blieb Patricia auch dieses Mal stur. »Seine Lordschaft hat angeordnet, dass ich hier bei Euch bleibe, Miss. Ich werde Euch nicht allein lassen, wenn da draußen irgendwelche Verrückte unterwegs sind.«
    »Verrückte? Was für Verrückte?«
    Beide Frauen wirbelten beim Klang der tiefen Stimme herum. Graham stand in der Tür, und seine
Abendgarderobe bezeugte eine angenehm verbrachte Nacht.
    Er trat ins Zimmer, Besorgnis im Blick. »Was zum Teufel ist hier los? Ich bin gerade hier vorbeigekommen, als mir auffiel, dass alle Zimmer hell erleuchtet sind. Ich bin direkt reinmarschiert. Wo ist dieser furchteinflößende Butler? Wo ist Brookhaven?«
    Sophie war so froh, ihn zu sehen, dass sie sich dessen wahrscheinlich geschämt hätte, wenn sie nicht so voller Sorge gewesen wäre. Sie konnte sich gerade noch zurückhalten, denn nichts hätte sie lieber getan, als ihre Befürchtungen an seiner breiten Schulter auszuweinen.
    Stattdessen presste sie ihre gefalteten Hände zusammen. »Die kleine Lady Margaret wurde entführt. Brookhaven und Deirdre sind auf den Heath, um sie zu suchen. Der Rest der Dienerschaft durchkämmt immer noch ganz London, denn der Entführerbrief kam erst hier an, nachdem sie ausgesendet worden waren.«
    Graham blinzelte. »Brookhaven und Deirdre?«
    Sophie zog eine Grimasse. »Brookhaven hatte keine Ahnung, dass sie ihm hinterher ist.«
    Er rieb sich das Gesicht. »Das will ich doch schwer hoffen.« Er schaute sich um. »Und was jetzt?«
    »Jetzt suchen wir Lord Brookhaven«, erklang eine dünne Stimme an der Tür. Mr Stickley, der Anwalt, stand da, angetan mit einem zerknautschten Gehrock und offenem Hemd. »Denn das Ganze ist eine tödliche Falle.«
    Nachdem er kurz mitgeteilt hatte, was er wusste, war Sophie nur noch verwirrter. »Ein geweihter Ort? Auf
dem Heath?« Sie wandte sich an Graham. »Wovon spricht er?«
    Grahams Kiefer mahlten, während er nachdachte. »Auf dem Heath gibt es gar nichts! Das ist nur ein wildes Gelände, zum Picknickmachen. Es gibt da keine Kirche, nicht mal eine Kapelle.«
    Stickley nickte. »Dem stimme ich zu. Wenn ich irgendeine Örtlichkeit hätte ausmachen können, dann wäre ich sofort dorthin gefahren, aber der Heath – das ist meilenweite Ödnis.«
    »Entschuldigung, Sir …«, mischte Patricia sich in die Unterhaltung ein. »Hat er gesagt, dass es eine richtige Kirche sein muss?«
    Stickley hob die Augenbrauen. »Nein, nicht direkt. Aber wenn er sie heiraten will, nachdem er sie zur Witwe gemacht hat -«
    Patricia hob eine Hand. »Ich bitte um Entschuldigung, ich bin gleich wieder da.« Sie verschwand mit flatternden dunklen Röcken, nur um kurze Zeit später schwer atmend wieder aufzutauchen. Sie drückte Sophie ein paar Blätter in die Hände. »Das habe ich gestern … aus dem Kamin gezogen.« Sie wurde rot. »Ich hatte gedacht, dass sie keiner mehr will … und ich brauche etwas zum Lesen … will ja nicht die Bücher von seiner Lordschaft schmutzig machen …«
    Sophie strich die zerknitterten Seiten glatt. »Das ist Baskins Gedicht.« Sie schaute zu Graham auf. »Das er ihr gegeben hat.« Er erwiderte ernst ihren Blick. Sie wusste, dass er genau wie sie spürte, dass sie Baskins Wahnsinn und Verzweiflung früher hätten bemerken sollen. Ein wenig
getröstet, richtete sie den Blick wieder auf die Blätter in ihrer Hand.
    »Da, diesen Part meinte ich«, sagte Patricia und beugte sich vor und deutete darauf. »Da steht etwas von ›geweihten Orten‹.«
    »›Ich entführe dich an geweihte Orte‹«, las Sophie laut vor, »›und an Boudiccas Brust werde ich dir meine Liebe singen, und der Mond ist unser Zeuge.‹«
    »O Gott!«, hauchte Graham. »Boudiccas Hügel.«
    Stickley blinzelte. »Oh, ja. Natürlich. Das ergibt Sinn!«
    Sophie rutschte unruhig hin und her. »Klärt mich bitte auf!«
    Graham schüttelte den Kopf. »Keine Zeit! Ich verrate es euch allen in meiner Kutsche. Kommt, jetzt! Du auch, Patricia. Wenn Brookhaven angegriffen wurde, brauchen wir so viele Helfer wie möglich.«

Siebenundvierzigstes Kapitel
    J edes Holpern des Phaeton stach in Deirdres Seite wie ein feuriges Messer. Sie war zu Tode erschrocken über die Raserei durch die Finsternis, über diesen neuen, verrückten Baskin und darüber, wie viel Blut sie mit jeder Sekunde verlor.
    Sie presste die Hand fest auf das Loch in ihrem Körper und betete, dass Baskin von der rasenden Kutsche fallen und auf dem Kopf landen würde.
    »Sei unbesorgt, meine Göttin! Wir

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