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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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langsam, als spräche sie mit einem geistig Minderbemittelten.
    Das ließ ihn kurz aufbellen vor Lachen. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass Ihr verrückt sein müsst.«
    Sie grinste ermuntert. »Oh, nein. Ich bin enttäuscht. Es geziemt sich überhaupt nicht für einen Gentleman, eine Dame derart zu enttäuschen.«
    Etwas, das einem Lächeln nicht unähnlich war, schlich sich in seine Mundwinkel. Begeistert beobachtete sie es.
    »Ich glaube nicht, dass Ihr auch nur ein klein wenig so seid, wie ich gedacht hatte.«
    Sie zuckte ungerührt die Achseln, wandte aber den Blick von ihm ab. »Es tut mir leid, wenn ich Euch enttäusche.« Sie versuchte den Schmerz unten und die Selbstironie hoch zu halten. »Wie auch immer. Die Beschwerdeannahme ist nebenan.«
    Er lehnte sich mit einer Schulter gegen den Bettpfosten, wobei er ihre Hand immer noch nicht losließ. Er sah so unerträglich gut aus, wie er da aus seinen dunklen Augen auf sie herabschaute und das leiseste Lächeln seine Lippen umspielte.
    Ich werde nicht schmelzen. Ich werde ganz sicher nicht schmelzen.
    »Wie kommt es, dass jemand, der so schön ist, gleichzeitig derart merkwürdig ist?«

    Sie versteifte sich. Dann hielt er sie also für schön. Das war angenehm, aber da die meisten Männer sie für schön hielten, bedeutete das weniger als die Tatsache, dass er sie gleichzeitig merkwürdig fand. »Ich glaube kaum, dass eine Beleidigung jetzt der richtige Weg ist, den Ihr wählen solltet.«
    »Ach ja?« Seine Stimme wurde tiefer. Als Antwort darauf fing ihr Magen an zu zittern. »Was ist denn der richtige Weg, den ich wählen sollte? Was meint Ihr? Sollte ich auf die Knie fallen und Euch um Verzeihung bitten, dass ich roh mit Euch umgegangen bin?«
    »Nein.«
    »Sollte ich Euch schmeicheln, indem ich Euch sagte, dass Ihr die schönste Frau seid, die ich je gesehen habe?«
    Sie erschauderte. »Gott, nein!«
    Er neigte den Kopf und betrachtete sie mit neuen Augen. »Trotz all Eurer Gepflegtheit seid Ihr kein wenig eitel.«
    Sie zog eine Grimasse. »Die Gepflegtheit ist nur Euretwegen«, entgegnete sie grimmig. »Ich sehne mich danach, ungekämmt, mit schmutzigen Fingernägeln und Essensresten zwischen den Zähnen herumzulaufen.«
    Er schnaubte ungläubig. »Gewiss nicht.«
    Sie unterdrückte ein Grinsen. »Na gut. Ich mag saubere Zähne.«
    Er setzte sich auf das hohe Bett, sodass seine Augen fast auf einer Höhe mit ihren waren. »Genau wie ich.«
    Er war so groß. Etwas Uraltes, Weibliches in ihr reagierte allein auf seine Größe. Starkes Männchen, guter Schutz. Nur dass sie keinen Schutz wollte, nicht wirklich.
Was sie wollte, war viel komplizierter und notwendiger.
    Sie liebte ihn – alles an ihm. Dunkel, nachdenklich, zögernd freundlich, einsam und gebrochen sollte er ihr gehören, wenn sie noch nicht alles ruiniert hatte.
    Ich will, dass du mich liebst – alles an mir – nicht nur das hübsche Äußere.
    Er hob eine Hand, um eine Haarsträhne aus ihrer Stirn zu streichen. »Es gefällt mir, dass Ihr schön seid«, sagte er sanft. »Es gefällt mir, dass Eure Augen genau dieses Blau haben, und dass Eure Figur ist, wie sie ist.« Er umschloss ihre Taille mit seinen Händen, spreizte die Finger, als wollte er sie messen. »Auch wenn ich glaube, dass Ihr ein bisschen mehr vertragen könntet …«
    Wegen seiner Berührung atemlos, schaute sie überrascht zu ihm auf. »Ihr sagtet doch, Ihr wolltet nicht, dass ich fett werde!«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Und was habt Ihr dann getan?«
    Sie öffnete den Mund, um ihm zu antworten, dann hielt sie inne. Ich habe alles in Sichtweite gegessen, sogar den Schinken!
    Bei der Erinnerung daran zog sie die Zehen ein. Sie musste schlucken, bevor sie wieder etwas sagen konnte. »So, dann lasst mich also sehen, ob ich Euch richtig verstanden habe: Ihr haltet mich für zu dünn?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich meine, dass Ihr zu hart daran arbeitet, dünn zu sein. Mir wäre es lieber, wenn Ihr essen und es genießen würdet. Ich mag Euch, wie Ihr seid. Ich würde Euch genauso mögen, wenn Ihr
bis an Euer Lebensende jeden Tag Schinken essen würdet.«
    Sie neigte den Kopf und ließ ihr Lächeln sich auf ihrem Gesicht ausbreiten, bis er blinzelte, als würde er ein bisschen geblendet. »Abgemacht, Mylord.«
    Er stieß einen langen Atemzug aus und senkte die Stirn an ihre Brust. »Ich bin kein redegewandter Mann. Ich weiß nicht, wie man schöne Konversation betreibt oder auf nette Art um Entschuldigung bittet, wie sehr

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