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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Tippen des Zeigefingers die perfekte Neigung zu geben. Dann verbeugte er sich. »Guten Tag, Mylord.« Er entfernte sich leichtfüßig.
    Calder nahm davon keine Notiz. Sein Blick war bereits auf die große Uhr in der Halle gerichtet. Vierzehn Minuten. Nicht länger. Er wusste nicht, warum er Lementeurs Empfehlung ohne Frage befolgte. Vielleicht weil seine eigene Methode bisher so gut funktioniert hatte?
    Endlich sprang der Minutenzeiger auf die vierzehnte Minute. Dann noch eine Minute, um die Treppe hinaufzugehen – auch wenn er dafür in seiner Eile wahrscheinlich viel kürzer brauchte – und den Flur hinunter zu den Gemächern der Marquise und an ihre Tür klopfen …
    Patricia öffnete und knickste rasch, als sie sah, dass er es war. »Ja, Mylord?«
    Deirdres Stimme erklang hinter ihr. »Lass ihn herein, Patricia.«
    Die Zofe zog die Tür weit auf, und er erblickte … eine Vision in Mitternachtsblau. Calders Kehle wurde trocken, als er die schöne Frau vor sich sah. Wie kam es eigentlich, dass er immer wieder vergaß, wie unglaublich schön sie war?
    Das Kleid war Calders Lieblingskleid – hatte sie das irgendwie gewusst? Das Mieder war plissiert und eng, umschloss die besten Teile ihrer vollen Anatomie und betonte sie ohne die offensichtliche Art der Entblößung, die er so hasste. Der Rest der schimmernden Seide fiel glatt auf den Boden, ohne irgendwelche störende Rüschen
oder Schleifen. Nichts als dunkelblaue Seide, die reizende, weiche Weiblichkeit umhüllte.
    Das Lächeln, das sie ihm schenkte, verwirrte ihn noch mehr. Es kam freiwillig, war entzückt und echt – er fühlte sich wie von Sommersonnenlicht gebadet. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber wie es schien, hatte er vergessen, wie das ging.
    Sie drehte sich verzückt. »Ist es nicht wunderschön? Ich liebe sie alle, aber ich glaube, das hier gefällt mir am allerbesten.«
    So schön! Er räusperte sich. Endlich konnte er sprechen. »Es freut mich, dass sie Euch gefallen.«
    Sie strich mit liebkosenden Fingern über mehr seiner seidenen Geschenke, als sie auf ihn zukam. »Ich muss mich bei Euch bedanken. Ihr wart sehr großzügig … Calder.« Ihr Blick war auf den Boden gesenkt, ihr Tonfall schüchtern.
    Es war das erste Mal, dass sie ihn mit seinem Vornamen ansprach. Bis zu diesem Augenblick hatte er keine Ahnung gehabt, wie sehr er danach gehungert hatte. Etwas in seinem Innern schien sich aufzulösen, was für alle Zeit festgezurrt schien.
    »Äh.« Er schluckte. »Ihr seid gut zu Meggie. Sie mag Euch sehr. Ich – danke.«
    Deirdre hob den Blick und schaute ihrem Mann in die Augen. Es kam recht nackt daher, dieses »Danke«. Es war nicht dieses verstaubte »Äußern angemessener Worte«, das sie inzwischen von ihm erwartete. Es war die einfache Wortwahl eines Mannes, der tiefer fühlte, als er auszudrücken vermochte.

    Alles, was Ihr tun könnt, ist, ihn zu lieben.
    Es war gewiss einen Versuch wert. Sie griff nach seiner Hand und hielt sie fest. »Dass jemand so etwas für mich tut, was Ihr heute getan habt … so etwas hat noch nie jemand für mich gemacht.«
    Sie sah, wie Patricia aus dem Zimmer glitt und ihr zuvor noch einen schalkhaften Blick der Ermunterung hinter Calders Rücken zuwarf.
    Deirdre holte Luft und fuhr fort: »Es ist besonders nett, nach dem, wie ich Euch behandelt habe.«
    Er blinzelte. »Wie Ihr mich behandelt habt?« Seine Stimme war tief, so weich wie Samt, so dunkel wie Kaffee. Seine Hand um ihre wurde warm, seine Fingerspitzen glitten nahezu liebkosend über ihren Handrücken. »Ich dachte, ich wäre derjenige, der sich entschuldigen müsste.«
    Nicht in der Lage, darauf zu verzichten, ihren ernsten Lord ein wenig auf den Arm zu nehmen, neigte sie den Kopf zur Seite und sagte: »Ihr habt in der Tat eine Menge, wofür Ihr Euch entschuldigen müsst.«
    Er nickte. »Ich weiß. Wie ich Euch in der Fabrik berührte …«
    Sie machte eine abwehrende Bewegung mit der anderen Hand. »Ach, das doch nicht. Davon habe ich jeden Augenblick genossen. Und hoffe, es bald irgendwann wieder zu tun.«
    Er starrte sie mit offenem Mund an. »Was? Aber … ich …«
    »Ich finde jedoch, dass es recht gemein von Euch war, damit aufzuhören. Als würdet Ihr ein Versprechen nicht einhalten, meint Ihr nicht?«

    »Wir befanden uns in aller Öffentlichkeit, die ganze Fabrik konnte uns sehen, und Ihr wolltet nicht, dass ich aufhöre?«
    Sie stieß ein verzweifeltes Seufzen aus. »Ich wollte nicht, dass Ihr aufhört«, sagte sie

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