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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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blitzten. »Oh, das wusste ich. Ich habe natürlich trotzdem weiter daran gearbeitet, denn ich wusste, dass Ihr ihn irgendwann umstimmen würdet. Tja, und da war er dann, der große Brookhaven, und hämmerte mitten in der Nacht an meine Tür, ging unruhig in meiner Eingangshalle auf und ab, verdoppelte die Bestellung und zahlte den dreifachen Preis, damit der größte Teil davon gleich heute Morgen geliefert würde!« Er zwinkerte ihr zu. »Reuige Ehemänner bescheren mir immer einen sehr guten Monat.«
    »Das hat Calder getan?« Deirdre schaute sich um. Die leuchtenden Farben und herrlichen Stoffe bedeuteten ihr jetzt mehr als je zuvor. Ihre Unterlippe fing an zu zittern, und die Umrisse begannen vor ihren Augen zu verschwimmen.
    Lementeur bot ihr mit geschulter Geschwindigkeit sein Taschentuch und führte sie zu einem freien Stuhl. »Setzt Euch hierher, Kleine. Ich schenke Euch ein wenig Tee ein.«
    Trotz ihrer aufwallenden Gefühle musste Deirdre schnauben. »Dann geschieht das also oft?«
    Lementeur reichte ihr eine dampfende Tasse Tee von einem Tablett, das irgendwo hinter den Hutschachteln verborgen stand, dann hockte er sich auf die Armlehne ihres Stuhles, denn es gab in dem mit Kleidern überfüllten, riesigen Raum keine andere Sitzgelegenheit.

    Er tätschelte ihr liebevoll die Schulter, während sie an ihrem Tee nippte. »Je großzügiger der Mann ist, umso mehr Taschentücher halte ich bereit. Bei Lord Brookhaven war es ein volles Dutzend. Das ist ein Rekord!«
    Deirdre lachte und tupfte sich die Augenwinkel. »Dann hoffe ich, dass Ihr für mich einen frischen Vorrat anlegt, denn er ist wirklich unvorhersehbar.«
    »Unsinn«, sagte Lementeur knapp. Obwohl er höher saß als sie, befanden sich ihre beiden Augen auf einer Höhe. »So etwas gibt es nicht. Männer sind so einfach wie Aufziehuhren. Dreht man den Schlüssel in diese Richtung, läuft alles bestens. Dreht man ihn in die andere, bricht die Feder, und es funktioniert nie mehr ganz richtig.«
    Sie senkte die Tasse auf ihre Knie und schaute ihn atemlos an. »Und was ist der Schlüssel?«
    Er lächelte sie lange geheimnisvoll an, dann beugte er sich vor und tippte ihr liebevoll auf die Nasenspitze. »Liebe natürlich. Die Liebe ist auf alles die Antwort.«
    »Oh.« Deirdre sank in sich zusammen, ihre Hoffnung war zerstoben. »Ich weiß nicht, wie ich ihn dazu bringen soll, mich zu lieben. Ich glaube, er wollte eher jemanden wie Phoebe.«
    Lementeur schnalzte mit der Zunge. »Ihr könnt einen Mann nicht dazu bringen, Euch zu lieben. Alles, was Ihr tun könnt, ist, ihn zu lieben.« Er stand auf und zog sich die Manschetten gerade. »Ihr mögt nicht liebreizend und unkompliziert sein, Mylady. Aber Ihr seid stark. Das musstet Ihr sein. Schließlich bedarf es eines eisernen Willens, Lady Tessa zu überstehen.« Er lächelte
sie an. »Versucht es. Seine Lordschaft ist ein guter Mann und nicht dümmer als die meisten. Er wird es über kurz oder lang begreifen.«
    Dann verbeugte er sich knapp und ließ sie zurück. Umgeben von Stapeln von Beweisen von Calders Großzügigkeit, hielt sie eine Tasse Tee in der Hand und frisch erblühte Hoffnung im Herzen.

Dreiunddreißigstes Kapitel
    C alder wartete in seiner eigenen Eingangshalle wie ein nervöser Verehrer, und seine Unruhe veranlasste selbst den unerschütterlichen Fortescue zu ausgiebigen Seufzern der Verzweiflung. Die Kleider waren mit Lementeur nach oben verschwunden, dessen schwer bepackte Helfer ihm gefolgt waren wie Entenküken. Und jetzt blieb Calder nichts weiter übrig, als darauf zu warten, dass der Schneider ging.
    Auf einen verdammten Schneider zu warten! Doch der kleine Kerl kannte die Frauen so gut wie kein anderer in London, und er hatte darauf bestanden, dass Calder unten wartete, bis er die Erlaubnis bekam, hinaufzugehen.
    Gerade als Calder entschlossen war, diesen Rat in den Wind zu schlagen, tänzelte der Schneider leichtfüßig mit einer Hand am Geländer die Treppe herunter. Er lächelte zufrieden. Doch zunächst wandte er sich an den Butler: »Mr Fortescue, wenn Ihr jetzt das reizende, flammenhaarige Geschöpf zu ihrer Ladyschaft hinaufschicken würdet? Ich bin mir sicher, dass sie bereit ist, ein paar Sachen anzuprobieren.«
    Dann grinste er zu Calder hinauf. »Mylord, bitte wartet exakt fünfzehn Minuten, bis Ihr Euch präsentiert.« Er zwinkerte. »Das Warten wird sich lohnen.«
    Er nahm seinen Hut von Fortescue entgegen, setzte
ihn auf und hielt kurz inne, um ihm mit einem geschickten

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