Flammende Versuchung
Mann in seinem Innern – da und unbewaffnet, mit Augen für sie. Die wenigen Blicke, die sie in der Vergangenheit auf ihn erhascht hatte, waren nichts im Vergleich zu der lodernden Macht von Calders tatsächlicher Präsenz.
Ihr Mund wurde trocken, und ihre Nippel kribbelten, und sie spürte ihr Innerstes erzittern. »Ich -« liebe dich. Zum Glück war ihre Kehle so zugeschnürt, dass die Worte nicht herauskamen. Sie riss sich zusammen und versuchte sich in Erinnerung zu rufen, was als Nächstes kommen würde. Ihn küssen, mit ihm zu verschmelzen, ihm sehnsuchtsvoll in die Augen schauen, während ihre Hand in seinen Schoß wanderte? All die Jahre, in denen sie Tessas erfahrenen, kaltherzigen Verführungen zugesehen hatte, ließen sie vor etwas derart Manipulativem zurückschrecken. Sie wollte, dass nur sie beide hier waren, nur spüren, was sie wirklich fühlten. Nur die Wahrheit.
Zumindest hatte sie sein Haar zerwuschelt. Wonach hatte sie sich sonst noch gesehnt?
Langsam nahm sie seine Hände in ihre und machte einen Schritt zurück, zog ihn mit sich. Er folgte ihr bereitwillig. Dieses Gefühl der Macht, gepaart mit ihrem nervösen Verlangen, ließ sie erröten. Dann breitete sie seine Arme weit aus und ließ los. Sie trat an ihn heran, bis ihr ganzer Körper sich an seinen presste, und legte den Kopf an seine breite, stahlharte Brust. »Halt mich fest«, flüsterte sie.
Sie hörte, wie sein Herz einen Sprung machte. Einen langen Moment passierte nichts. Dann fühlte sie, wie
seine Arme sich langsam um sie schlossen, als habe er Angst, sie zu erschrecken, wie sie sie hielten, fühlte die Hitze seiner großen Hände an ihrem Rücken, die sie fest an ihn drückten.
Erstaunlicherweise spürte sie, wie heiße Tränen hinter ihren geschlossenen Lidern aufstiegen. Es war so lange her … sie war so lange einsam und ohne Schutz gewesen …
Er hielt sie fest, wiegte sie zärtlich, doch vollkommen. Dieser Mann würde sie niemals verletzen, noch würde er zulassen, dass ein anderer sie verletzte. Dieser Mann würde für sie kämpfen, für sie leben, für sie sterben -
Wenn sie ihn nur dazu brächte, sie zu lieben.
Doch jetzt war nicht die Zeit für ihr Verlangen. Nachdem sie sich einen letzten egoistischen Augenblick des Gehaltenwerdens erlaubt hatte, atmete sie tief durch und hob den Kopf, um ihn anzulächeln. »Wenn du mir einen Augenblick gibst, dann räume ich die Kleider vom Bett.«
Calder war kein Mann der Worte, aber er hatte sich noch nie sagen lassen müssen, dass er Angst hatte zu handeln. Er würde sie nicht aus seinen Armen lassen, da er sie jetzt endlich mit klopfendem Herzen darin hatte. Mit einer einzigen Bewegung riss er sie von den Füßen und warf sie auf das riesige Bett. Verdammt sei der Piratenschatz aus Seide und Satin!
Er stürzte mit ihr, und beide landeten sie ineinander verhakt auf den aufgetürmten Kleidern. Sie keuchte und stieß ihn verzweifelt von sich.
Er wurde ganz still. Hatte er sie missverstanden? War das alles ein Spiel für sie, eine herzlose Manipulation?
»Runter!« Sie war entsetzt, gewiss, aber nicht von seiner überraschenden Tat. »Oh, Lementeur bringt uns um!«
Da lachte er, ein kurzes, ungewohntes Bellen. Sie erstarrte überrascht, blinzelte ihn aus diesen unglaublich blauen Augen an, ihr Gesicht so nah, dass er sie ohne großen Aufwand küssen könnte.
Was für eine herrliche Idee.
Er umfasste ihr zartes Kinn und senkte seine Lippen auf die ihren. Ihr Mund war so weich, so fügsam und unerfahren und köstlich. Er stellte fest, dass die Welt sich wieder zusammenzog wie beim ersten Mal, als er seine Braut geküsst hatte, dass jedes Licht sich verdüsterte angesichts der Herrlichkeit ihres Mundes.
Deirdre gab auf, ließ los, legte alles, was sie hatte, in diesen Kuss – oh Gott, hör nicht auf, atme nicht, lass mich nie mehr los …
Er legte sich der Länge nach auf sie, und sein Gewicht presste sie in die Berge unbezahlbarer modischer Kreationen, und sie sank willig hinein, liebte das Gefühl von seinem großen Körper auf ihrem, erlaubte seiner Hitze und seiner Kraft, ihr hungriges Herz zu beschützen.
Sie schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn noch näher an sich. Als sein Knie sich zwischen ihre drängte, spreizte sie die Beine, ohne darüber nachzudenken. Die Stofflagen ihres Kleides und seiner Hose vermochten nicht zu verbergen, dass sich eine starke Erektion an die eine Seite ihres Bauches drängte. Sein Verlangen befeuerte nur ihr eigenes. Als er die
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