Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
Vom Netzwerk:
daß ich hier bin. Und so soll es auch bleiben.«
    »Was haben Sie mit dem Wachmann gemacht?«
    »Keine Sorge, ich habe niemanden in die Besenkammer gesperrt. Der Wachmann war sehr höflich. Er holte gerade ein Glas Wasser, damit ich meine Herztropfen nehmen kann.«
    »Ich werde dafür sorgen, daß er umgeschult wird. Vielleicht können wir auf der Knabenstation einen Job für ihn finden.« Cole deutete auf die Tür zum Flur. »Nach Ihnen.«
    »Vorsichtiger Mann.«
    »Ich will so lange leben, daß ich auch mal Herztropfen brauche. «
    Windsor lachte leise und trat wieder in den Flur hinaus. Cole schloß die Tür ab und deutete nach rechts. »Hier lang. Der Konferenzraum ist der fünfte links.«
    Windsor sah sich um, als sie an mehreren Bürotüren vorbeigingen, und blieb vor der fünften Tür stehen. Er drückte die Klinke herunter und trat zurück. »Abgeschlossen.«
    »Das hat Sie doch vorhin auch nicht gestört«, sagte Cole und schloß auf.
    Creme- und rostfarbenes Jarrah-Holz aus Australien bekleidete den Raum. Windsor drehte sich zu Cole um und sagte ohne Vorankündigung: »Wenn ich wüßte, zu wem Sie gehören, wäre mir klar, ob ich Sie ignorieren oder ausschalten soll.«
    Cole war klar, daß Windsor nicht bluffte. Er besaß einen stahlharten Körper und unter seinem ergrauenden Haar ein Gehirn, dem zwanzig Jahre mehr Erfahrung in gemeinen Tricks zur Verfügung standen als Cole.
    »Ich gehöre keinem«, sagte er direkt. »Und das gefällt mir. So wird es auch bleiben.«
    »Niemand ist wirklich unabhängig.« »Wer spricht da, Windsor, der Buhmann, oder Erins Vater?«
    »Fangen wir mit dem Buhmann an. Der sieht in der Akte mit dem Namen Cole Blackburn eine Menge roter Fähnchen. Zum Beispiel sind Sie ein Killer. Haben Sie dazu was zu sagen?«
    »Welches Ereignis macht Ihnen Sorgen?« fragte Cole.
    »Fangen wir mit dem achtzehnjährigen Killer an, der in die Armee ging anstatt ins Gefängnis, weil er einen Mann ermordet hatte.«
    Cole setzte sich auf einen Ledersessel am Ende des Konferenztisches, während er sich fragte, warum Windsor ihn verunsichern wollte - und warum es klappte.
    »Das war Totschlag, nicht Mord«, sagte Cole. »Eine Auseinandersetzung in einer Bar, die dumme Folgen hatte.«
    »Tot ist tot.«
    »Und was die Armee betrifft, war das in der Gegend, aus der ich kam, eine ganz übliche Strafe.«
    »Also sind Sie zu den Soldaten gegangen, echter Schritt nach vorn«, sagte Windsor kalt. »Gute Schule für Killer.«
    »Lassen Sie den Mist. Gerade Sie brauchen mich nicht wegen vergossenem Blut zu maßregeln, Sie haben selbst schon eine ganze Menge Leute über die Klinge springen lassen.«
    »Manche Männer tun so was gern. Anderen machte es nichts aus. Zu welcher Sorte gehören Sie?«
    »Zu keiner von beiden«, sagte Cole.
    Windsor nickte, als befriedige ihn die Antwort. »Wir wollen noch ein paar Lücken in Ihrer Akte füllen. Wie wurde aus dem Strafsoldaten ein Geologe, ohne daß Sie dazwischen auf dem College waren?«
    Einen Augenblick des Schweigens lang überlegte Cole, ob er antworten sollte. Schließlich zuckte er die Schultern und sagte: »Mein Sergeant hatte in einem Dutzend Ländern Dienst getan und dort überall soviel er konnte über Edelsteine und Geologie gelernt. Jedem, der zuhören wollte, hat er davon erzählt. Ich war der einzige. Er hat mir meinen ersten Brunton-Kompaß gekauft und mir bei den Grundlagen der Geologie geholfen. Er war ein toller Typ.«
    Windsor nickte wieder. »Marcel Arthur Knudsen, stimmt's?«
    Zum ersten Mal machte Cole ein überraschtes Gesicht. »Also dafür stand das M. Das hat er mir nie gesagt.«
    »Er sagt es keinem, wenn er kann.«
    »Wie gut kennen Sie ihn?«
    »Ich kenne Leute, die ihn kennen«, sagte Windsor. »Es gibt immer noch Leute im Pentagon, die ihn für den schlimmsten Spieß aller Zeiten halten. Aber Sie sind seitdem eine Menge herumgekommen. Nach Zaire zum Beispiel.«
    »Ja, da war ich auch mal«, sagte Cole mit dünnem Lächeln. »Was hat es euch Jungs gekostet, Thompson aus dem Gefängnis in Kinshasa zu kriegen?«
    »Der CIA fand das nicht so komisch. Wenn die Polizei herausgefunden hätte, wer Thompson war, hätte man ihn exekutiert. Ihre kleine Schau hätte ihn fast umgebracht.«
    Coles Lächeln wurde so kalt wie sein Blick. »Sie brechen mir das Herz. Thompson hat versucht, mich zu beseitigen. Wäre ihm beinah auch gelungen. Wenn er es noch mal versucht, bringe ich ihn unter die Erde, so gut ich kann.«
    Windsor knurrte. »Und den

Weitere Kostenlose Bücher