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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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bewegen, ißt noch mehr Krokodil, pinkelt. Und er trinkt. Hatte ich das erwähnt?«
    »Vielleicht ist es ein Code oder eine Chiffre oder so was«, meinte Faulkner. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn wir es kopieren und nach Washington schicken, um es überprüfen zu lassen?«
    »Ich vermute, ein Australier wäre nützlicher als ein Code-Experte«, sagte Erin. »Wißt ihr, was >Chunder< ist? Vielleicht hat das was zu sagen.«
    »Nie gehört«, sagte Windsor. »Meine Eltern waren zwar Australier, aber sie haben nie darüber geredet, wie das Leben in Australien war, bevor sie nach Amerika gekommen sind.«
    »Das ist doch seltsam, oder?«
    Windsor zuckte die Schultern. »Liegt wohl in der Familie, so wie nach einer Diamantenmine zu suchen, die es vielleicht gar nicht gibt, die sich aber trotzdem als tödlich erweisen könnte.«
    Erin zuckte die Schultern genau wie ihr Vater.
    »Verdammt, Kleines. Warum willst du das wirklich machen? Was gibt es in Australien, was es nicht auch hier gibt? Die mythische Diamantenmine eines verrückten alten Mannes? Ist es das, was du dir vom Leben wünschst?«
    »Das ist kein schlechter Anfang«, gab sie zurück. Dann seufzte sie und versuchte etwas in Worte zu fassen, das sie gespürt, aber noch nicht auszusprechen gewagt hatte. »Nach Arktische Odyssee gab es einfach kein anderes Projekt, das ich bearbeiten wollte. Ich habe so etwas wie Frieden in der Arktis gefunden, aber ich glaube nicht mehr, daß dort meine Zukunft liegt. Vielleicht liegt sie in Australien. Vielleicht auch nicht. Und das werde ich nicht erfahren, solange ich nicht hingehe.«
    »Und wie ist es hier in Amerika?«
    »Ich glaube kaum, daß ich weniger von dir sehen würde, wenn ich in Australien lebe, als zu meiner Zeit in der Arktis.«
    »Kleines -«
    »Das ist es ja gerade«, unterbrach ihn Erin ruhig. »Ich bin nicht mehr klein. Ich treffe schon seit sieben Jahren meine eigenen Entscheidungen.«
    Windsor schloß einen Moment die Augen und öffnete sie dann wieder. Er sah seine Tochter an, die das Abbild jener Frau war, die er geliebt hatte - und verloren, als ein Betrunkener seinen Wagen mit 120 Stundenkilometern nicht in der Kurve hielt.
    »Jetzt bist du dran, Nan«, sagte Windsor schließlich. »Ich habe dir gleich gesagt, sie würde es nicht mir überlassen.«
    Windsor ging zum Fenster hinüber und drehte ihm den Rücken zu, womit er sich deutlich aus dem heraushielt, was als nächstes geschehen würde.
    »Ich habe selbst auch einen Sohn«, sagte Faulkner und steckte sich einen dünnen Zigarillo an. »Wenn er in einer solchen Lage wäre, würde ich drüben am Fenster stehen und Ihren Vater die Fakten des Lebens erklären lassen. Ihr Vater ist ein guter Mann. Aber er ist persönlich betroffen, und so entscheidet diesmal nicht er für die CIA, sondern ich.«
    Bewegungslos wartete Erin, während Faulkner an ihrem Zigarillo zog.
    »Wir wollen uns ein paar Möglichkeiten vorstellen«, sagte Faulkner. »Angenommen, Abe war einfach verrückt, und es gab auf seiner Station nichts außer Vieh und Fliegen, dann gibt es kein Problem. Sie gehen nach Australien und bleiben entweder dort oder kommen wieder nach Hause. Nichts Besonderes, stimmt's?«
    Erin nickte.
    »Eine hübsche Szene«, sagte Faulkner und sah aus dem Fenster. »Wäre nett, wenn sie wahr wäre. Aber ich habe eine Ahnung, daß es nicht so ist.«
    »Warum? Nur weil Sie und mein Vater sich entschieden haben, in einer Welt aus Verrat und Lügen zu leben, muß meine Welt ja nicht genauso sein.«
    »Bis Sie Abes Erbin wurden, konnten Sie Ihre Welt frei wählen. Jetzt nicht mehr. Stellen Sie sich diese Szene vor: Vielleicht sind die Diamanten echt, aber nicht aus Australien. Vielleicht wurden sie in Namibia von Dissidenten gestohlen, die sie gebrauchten, um Waffen damit zu kaufen.«
    »Wie sollten sie dann zu Abe gekommen sein?«
    »Ist das wichtig? Der normale Weg für Steine auf dem Schwarzmarkt - geschmuggelte Diamanten - geht über Ägypten zu den europäischen oder amerikanischen Schleifereien. Vielleicht waren ein paar von Abes alten Kumpeln Schmuggler. Vielleicht war Abe selbst Schmuggler. Was glaubst du, Matt?«
    »Ich hoffe sehr, daß er einer war, denn das würde bedeuten, daß für Erin in Australien kaum Gefahr besteht. Die Schmuggler würden sicher nicht versuchen, mit ihr ins Geschäft zu kommen. Wenn es um Schmuggel ginge, wäre auch klar, wieso
    Erin vor ConMin gewarnt worden ist. Schließlich wären sie dann die eigentlichen Eigentümer der

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