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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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konnte, ohne gesehen zu werden. Die Lichter der Stadt erinnerten an einen See, dessen Wasser zwischen schwarzen Ufern liegt.
    »Cole Blackburn würde euch beiden gefallen«, sagte sie schließlich. »Er will mich auch aus dem Spiel heraushalten. Ich soll ihn morgen wieder treffen und ihm mitteilen, wie ich sein Angebot, mein Erbe aufzukaufen, beurteile.«
    »Wie lautet sein Angebot?«
    »Drei Millionen Dollar.«
    »Zusammen mit den dreizehn Diamanten würde dich das reich machen«, sagte Windsor schnell. »Du würdest nie wieder etwas tun müssen, das du nicht willst. So viel Geld könntest du nie ausgeben.«
    »Und wenn Sie mehr brauchen«, warf Faulkner schnell ein, »ich kenne Investoren, die mehr bieten würden. Uns wäre ein solider Amerikaner sowieso lieber als so ein unbeherrschbarer Typ wie Blackburn.«
    Einen Augenblick herrschte Schweigen im Raum. Erin betrachtete die Steine auf dem Tisch. Selbst in dem abgedunkelten Zimmer huschten Lichtreflexe durch sie hindurch wie geflüsterte Geheimnisse, verschwanden und erschienen erneut an unerwarteten anderen Stellen. Diese Kristalle faszinierten sie mehr als alles, sogar mehr als das Eis der Arktis es je getan hatte.
    »Nein danke«, sagte Erin leise. »Ich behalte mein Erbe. Jedes noch so kleine unbekannte Stückchen davon.«

9 . Kapitel
    Cole Blackburn hatte die Füße auf den Kartentisch gelegt und starrte über Los Angeles hinaus auf den schwarzen Pazifik, zwölf Kilometer weiter draußen. Er versuchte sich einzureden, daß es interessant war, neue Computerdaten auf die LandSat- Karten von Westaustralien zu übertragen, die auf dem Tisch verteilt waren. Aber er hatte den Gedanken nicht loswerden können, daß das sinnlos war. Crazy Abe war wie ein Dinosaurier gewesen, er hatte einfach nicht ins zwanzigste Jahrhundert gehört. Also würden seine Geheimnisse auch nicht mit den Menschen des zwanzigsten Jahrhunderts zu lüften sein.
    Andererseits konnte Cole kaum etwas anderes unternehmen, solange Erin noch nicht verkauft hatte. Falls sie verkaufen würde. Falls nicht, würde er vielleicht doch noch auf den Schuldschein zurückkommen müssen, den ihm Wing so weitsichtig verschafft hatte. Cole gefiel diese Lösung nicht, denn Erin würde dabei im Spiel bleiben. Besser war es, sie auszubezahlen und damit loszuwerden.
    Mit einem Blick auf die Uhr stellte Cole fest, daß er noch eine Stunde totschlagen mußte, bevor Erin und ihr Vater ihn bei BlackWing aufsuchen würden. Daß Matthew Windsor auch kam, überraschte ihn nicht, komplizierte aber die Sache. Cole hoffte, er würde seiner Tochter raten, lieber zu verkaufen, als den Diamantentiger zu besteigen.
    Andererseits wußte Cole, daß Windsor bei der CIA war, und der CIA hatte großes Interesse am Diamantenkartell. Unternehmen, Familienclans und Regierungsinstitutionen waren irgendwie alle gleich - jeder verlangte bedingungslose Treue. Kinder, Frauen und Privatleben mußten im Sinne der Gemeinschaft geopfert werden. Prinzipiell wurden unabhängige Männer oder Frauen verführt oder eingeschüchtert, gekauft, beseitigt. ConMin war Unabhängigkeit verhaßt, ebenso der Central Intelligence Agency und der Familie Chen.
    Wenn Matthew Windsor wirklich treuer CIA-Mann war, würde er das Erbe seiner Tochter ohne weiteres für amerikanische Interessen einsetzen. Und wenn er dabei unmoralisch spielte, würde er seine Tochter benutzen, ohne es ihr zu sagen.
    Die Dunkelheit verwandelte die Fenster des achtunddreißigsten Stockwerks teilweise in Spiegel. Die Stadt dahinter war immer noch da, aber Spiegelungen aus dem Zimmer waren auf dem Glas zu sehen, wann immer Cole sich bewegte.
    Und selbst wenn er sich nicht bewegte.
    Coles Bewußtsein war noch dabei, diese Tatsache zu registrieren, als er sich schon vom Schreibtisch wegdrehte und gleichzeitig aufsprang. Eine Messerklinge blinkte in seiner Hand, während er schnell und unhörbar zu der Tür schlich, die die beiden Zimmer des Büros verband.
    »Eindrucksvoll«, sagte eine Stimme aus dem anderen Zimmer, »aber eine Pistole hat eine größere Reichweite. Übrigens, ich bin Matthew Windsor. Ich kann es auch beweisen, wenn Sie nichts dagegen haben, daß ich in meine Tasche greife.«
    Cole sah den großen, stattlichen Mann im dunklen Anzug an, der in der Tür zum Flur wartete. Seine Augen hatten dieselbe Farbe und Form wie die seiner Tochter.
    »Sie kommen zu früh«, sagte Cole und steckte mit lockerer Bewegung das Messer wieder in die Scheide am Handgelenk.
    »Niemand weiß,

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