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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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zeigte es deutlich, aber sie sagte: »In Ordnung.«
    »Zweite Anordnung: Wir werden, bis die Mine gefunden ist oder Sie Ihre Claims verkaufen, Zimmergenossen sein, was auch immer davon zuerst eintritt.«
    Es herrschte einen Augenblick angespanntes Schweigen, während Erin den großen Mann musterte, der sie ansah.
    »Tu es«, sagte Windsor ausdruckslos zu seiner Tochter. »Wenn du schon so dumm bist, so etwas zu machen, dann brauchst du jemanden wie Blackburn in deiner Nähe.«
    »Suitegenossen«, verbesserte Erin mit knappem Ton.
    »Nur wenn die Verbindungstür offen bleibt«, konterte Cole. »Ständig, Erin. Jede verfluchte Minute lang.«
    Sie nickte kurz und warf Cole dann den Stein ohne weitere Warnung zu. Er fing ihn auf, so schnell, daß seine Hand kaum zu erkennen war.
    »Einverstanden«, sagte Cole.
    Faulkner warf Cole einen direkten, wütenden Blick zu. »Mazl und Brokhe, Süßer. Ich hoffe, du trittst dir auf den Schwanz.«

11. Kapitel
    Erin saß am Fenster ihres neuen Hotelzimmers und sah zu, wie sich die Dunkelheit über die Bucht von Los Angeles senkte. Sie spürte die überfüllten Straßen und Bürgersteige unter sich wie eine schwere Last. Die Hotelsuite mit den zwei Schlafzimmern und der bequemen Sitzecke war geräumig, aber sie fühlte sich trotzdem eingeengt. Sie war nicht daran gewöhnt, ihren Lebensraum mit einem anderen Menschen zu teilen, erst recht nicht mit einem, der so groß und deutlich männlich war wie Cole Blackburn. Seine Gegenwart in der anderen Hälfte der Suite war sowohl verlockend als auch verwirrend.
    Unvermittelt stand Erin auf und gab ihrer Ruhelosigkeit nach. Sie ging im Zimmer auf und ab, dabei bemerkte sie die indigoblaue Pracht des Teppichs und die luxuriösen Muster der Möbel nicht einmal. Bewegung war nicht genug. Sie hatte das Gefühl, als wäre sie seit Ewigkeiten in Gebäuden eingesperrt. Sie verlangte nach den riesigen, einsamen Weiten der Arktis, aber der Horizont über dem Pazifik würde es zur Not auch tun.
    Als Erin in der offenen Tür von Coles Schlafzimmer erschien, sah er von seinem Schreibtisch auf, wo er an Landkarten gearbeitet hatte.
    »Können wir...«, fing Erin an, aber ihre Stimme verklang.
    Der rauhe Ton ihrer Stimme erweckte Coles Körper. Sie hörte sich an wie eine Frau, die ein bißchen Schmusen im Sinn hatte, trotzdem stand sie in der Tür, als würde sie beim ersten Anzeichen von Interesse seinerseits die Flucht ergreifen. Das war von Anfang an so gewesen, widersprüchliche Signale, die Erin ständig in Coles Bewußtsein drängten.
    Sein Körper hatte schon nach dem ersten Blick auf sie beschlossen, daß er so nah wie nur möglich an Erin Shane Windsor herankommen wollte. Er hätte Schritte in diese Richtung unternehmen können, wenn nicht ihr offensichtliches Unbehagen angesichts der gemeinsamen Suite gewesen wäre. Sie benahm sich nicht wie eine Frau, die einen Mann wollte.
    Und doch sah sie ihn an, als begehre sie ihn.
    »Könnten wir... was?« fragte Cole ermutigend.
    »Ich muß hier raus. Mich bewegen. Am Strand. Ich weiß, daß es dunkel ist und Sie sagen werden, es sei nicht sicher, aber ich muß hier raus, und ich werde auch gehen. Mit Ihnen oder ohne Sie.«
    Das dringende Stakkato in Erins Stimme war unmißverständlich. Einen Augenblick lang bedachte Cole die Alternativen. Wenn er sicher gewesen wäre, daß Gefahr drohte, hätte er Erin an ihrem Bett festgebunden. Aber er war sich nicht sicher. ConMin war ein Unternehmen, keine Regierung oder kriminelle Sippe. ConMin würde erst versuchen, mit Erin zusammenzuarbeiten, bevor sie versuchten, sie zu töten.
    Er mußte zugeben, daß ihre Gegenwart eine beunruhigende Wirkung auf ihn hatte. Wenn er im gleichen Hotelzimmer blieb wie Erin, während sie all diese ruhelosen Signale aussandte, würde es ihm verdammt schwerfallen, seine Hände bei sich zu behalten. Und von sich aus aktiv zu werden, war nicht sehr klug. Wenn sie ihn begehrte, sollte sie eine klare Einladung aussprechen.
    Und das schien ihr bisher noch nicht in den Sinn gekommen zu sein.
    »Ich könnte auch etwas frische Luft vertragen«, antwortete Cole.
    »Drei Minuten«, sagte Erin sofort, drehte sich um und ging mit hastigen Bewegungen in ihr Zimmer.
    Etwas weniger als drei Minuten später erschien sie wieder, als Cole gerade seine schwarze Windjacke aus dem Schrank holte. Ohne auf ihn zu warten, trat sie auf die Tür zum Flur zu.
    »Erin -«
    Sie verlangsamte nicht einmal ihren Schritt, so dringend wollte sie gehen. Cole

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