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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Umstehenden ihn hören konnten.
    »Außerdem versprecht Ihr mir Elizabeth’ Hand!«
    Ein entsetztes Raunen ging durch die Menge. Die Augen des alten Lords funkelten. »Niemals!«
    Mit betont langsamen Bewegungen übte Geoffrey mehr Druck auf die Waffe aus, so dass sie sich in Brackendales Haut bohrte und Blut hervorquoll. Eine letzte Warnung. »Ich möchte Euch nur ungern töten, werde es aber tun, wenn es nicht anders geht. Willigt Ihr ein?«
    Brackendale zögerte, einen harten und verbitterten Blick in den Augen.
    Dann nickte er kaum merklich.
    »Ich verlange Euer ritterliches Ehrenwort!«, fügte Geoffrey hinzu.
    »Ich gebe es Euch«, murmelte Brackendale, dessen Gesicht sich zu einer Maske aus Schmerz verzog, als er das verletzte Bein bewegte.
    »Ich lasse jetzt von Euch ab. Ihr werdet Euch langsam erheben und unsere Vereinbarung laut wiederholen!«, schnaubte Geoffrey. »Wenn Ihr versucht, mich zu hintergehen, töte ich Euch. Habt Ihr verstanden?«
    »Ja!«, zischte der ältere Lord.
    Geoffrey hob das Schwert in die Höhe, um es in die Scheide zurückzustecken.
    Ein Surren zerriss die Stille des Innenhofs. Es dauerte einen Augenblick, bis er das Geräusch einzuordnen vermochte – ein Bogenschütze, der seines Amtes waltete.
    Wie ein Dämon, der endlich sein teuflisches Werk in Gang setzen konnte, raste ein Pfeil durch die Luft.
    Geoffreys Verstand kreischte, er solle in Deckung gehen, doch es war zu spät.
    Die stählerne Spitze des Geschosses durchbohrte sein Kettenhemd und drang in seine linke Schulter ein, wo es Muskeln und Sehnen durchschnitt, als wären sie aus Daunen.
    Als Geoffreys Welt in einem blutroten Nebel zu versinken drohte, löste sich aus den Tiefen seiner Seele ein Schrei.
    Er spürte noch, wie er nach hinten gerissen wurde und gegen eine Steinwand prallte, wodurch sich der Pfeil noch tiefer in sein Fleisch bohrte.
    Er stieß einen weiteren Schrei aus.
    Keuchend starrte er auf seine kampfunfähige Schulter. Mit tauben Fingern versuchte er, das geborstene Kettenhemd und die hässliche klaffende Wunde zusammenzuhalten, damit er nicht zu viel Blut verlor.
    Dann sank er auf die Knie.
    Aus der Dunkelheit, die ihn umgab, löste sich eine Gestalt. Eine Frau mit betörend blauen Augen und seidig schimmerndem schwarzen Haar. Die Frau, die er liebte.
    »Elizabeth«, stöhnte er.
    Die Schmerzen wurden unerträglich.
    Dann verschlang ihn die Dunkelheit.
    *
    »Neeeeeeeiiiiiinnnnnn!«
    Elizabeth hörte, wie eine Frau schrie. Erst als der Schrei leiser wurde und schließlich ganz erstarb, merkte sie, dass er von ihr kam.
    Sie riss sich von der Wache los und stürmte auf Geoffrey zu, der zusammengesunken an der blutverschmierten Wand kauerte. Der hölzerne Pfeil steckte tief in seiner Brust. Sein Gesicht war kreidebleich. Blut lief an seinem Kettenhemd herunter und sammelte sich auf dem Boden.
    Im Dreck neben ihm ging sie in die Knie und wischte sich die Tränen von den Wangen. Ihr war, als lägen ihr mit einem Mal Findlinge im Magen. Wie hatte das geschehen können?
    Dominic sank neben ihr auf die Knie. »Lebt er, Mylady?«, fragte er mit rauher Stimme.
    »Ich weiß es nicht«, wisperte Elizabeth.
    Der Ritter nahm Geoffreys erschlaffte Hand und suchte nach seinem Puls. »Sein Herz schlägt noch, wenn auch schwach – zu schwach, fürchte ich.« Die Sorgenfalten um seinen Mund wurden tiefer. Er drückte ihre Finger, kam auf die Füße und sah quer über den Innenhof. »Ihr Bastard!«, brüllte er aus voller Kehle.
    Elizabeth blinzelte die Tränen fort und folgte seinem Blick, hin zu dem jungen Mann, der auf der anderen Seite des Hofes stand, eine Armbrust in der Hand. Sein güldenes Haar, das an ein sommerliches Weizenfeld erinnerte, glitzerte in der Sonne.
    Beim Allmächtigen!
    Ihr Magen machte einen Satz. Galle schoss ihr in den Mund. Am liebsten hätte sie sich vornübergebeugt und sich übergeben.
    Aldwin hatte Geoffrey erschossen.
    Durch eine Handvoll Soldaten gestützt, kam Elizabeth’ Vater auf die Füße. Er sah auf Geoffrey herab, ehe er seinen Knappen mit einem vernichteten Blick bedachte. »Was in Gottes Namen hast du
getan?
«
    Arthurs Ruf hallte von den Wänden wider. Humpelnd durchquerte er den Innenhof.
    Aldwin rührte sich nicht von der Stelle.
    »Warum hast du geschossen?«
    »Ich habe Euch das Leben gerettet, Mylord.« Schweißperlen traten Aldwin auf die Stirn.
    »Du Narr! Mein Leben war nicht in Gefahr.«
    Der Knappe errötete. »Ich habe gesehen, wie …«
    »De Lanceau wollte sein

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