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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Elizabeth abermals neben Geoffrey in die Knie. Kaum hatte sie seine kalte Wange berührt, füllten sich ihre Augen mit frischen Tränen.
    So gut es ging kämpfte sie gegen die aufsteigende Furcht an, sie könnte den Mann verloren haben, der ihren Leib und ihre Seele verzaubert hatte.
    Für immer.

Kapitel 18
    E lizabeth hob den Kopf und betrachtete die flackernden Kerzen auf dem Altar. Gelächter, Musik und allgemeine Heiterkeit drangen bis in die Burgkapelle von Wode Castle. Während sie für Geoffrey betete, feierten die Burgbewohner, dass ihr Vater wohlbehalten zurückgekehrt war und dass keiner seiner Männer bei dem Angriff auf Branton Castle sein Leben hatte lassen müssen. Rund dreißig Mannen waren verletzt, einige davon schwer – aber sie waren mittlerweile allesamt außer Lebensgefahr.
    Als Elizabeth merkte, wie ihre Lippen zu beben begannen, biss sie sich auf die geballte Faust. Als sie in Begleitung der erschöpften Armee ihres Vaters das Burgtor passiert hatte, war sie mit einem Lächeln auf den Lippen auf den Innenhof geritten und hatte den jubelnden und klatschenden Wachen auf dem Wehrgang zugewinkt. Sie hatte ein Bad genommen, eine edle Robe aus blauer Seide angelegt und an der Seite ihres Vaters in der großen Halle zu Abend gegessen, genau wie er es sich gewünscht hatte. Bier und Wein waren in Strömen geflossen, und die Tische hatten sich unter den unzähligen Köstlichkeiten beinahe gebogen. Es hatte Elizabeth viel Kraft gekostet, die ganze Zeit über ein freundliches Gesicht zu wahren, während sie das Gefühl hatte, innerlich zu sterben.
    Sie faltete die Hände zum Gebet, schlug die Augen nieder und sah auf den Stoff ihres Gewandes, das im sanften Licht der Kappelle gräulich schimmerte. Ein beklemmendes Gefühl durchzuckte sie. Die Farbe war ähnlich der von Geoffreys Augen, wenn er sich zu ihr hinabbeugte, um sie zu küssen. Mit schmerzendem Herzen flehte sie den Herrgott an, Geoffrey nicht zu sich zu holen.
    Sie hatte alles getan, worum Mildred sie gebeten hatte. Unfähig, den Blick abzuwenden, hatte sie mit angesehen, wie die Soldaten den Pfeil aus Geoffreys Schulter herausgeschnitten und die Wunde mit einem rot glühenden Eisen ausgebrannt hatten. Leicht benebelt und gegen das drohende Gefühl der Ohnmacht ankämpfend, hatte sie Mildred dabei geholfen, eine Salbe aus zerstoßenen Nesseln auf die verbrannte Haut aufzutragen.
    Als Mildred verkündet hatte, dass der Garten von Branton Castle nicht das hergäbe, was sie für die Behandlung einer solch gefährlichen Wunde benötigte, hatte sie ihr geholfen, die Ladefläche eines Karrens mit einer notdürftigen Matratze herzurichten, auf die die Soldaten Geoffrey legten. Als Glücksbringer hatte sie die halbfertige Satteldecke neben ihn gelegt und war nicht von der Seite des Karrens gewichen, bis sie Wode Castle erreicht hatten.
    Womöglich kam sie nie wieder in den Genuss, sich dem Liebesspiel mit ihm hinzugeben.
    Schnell blinzelte Elizabeth neue Tränen fort. Sie würde alles in ihrer Macht Stehende tun, um Geoffrey zu retten. Ein Leben ohne ihn war für sie schlichtweg unvorstellbar.
    Elizabeth raffte die Röcke und eilte den Gang zu ihrem Gemach hinunter, lief jedoch an ihrer Tür vorbei und blieb erst vor dem nächsten Zimmer stehen. Sie ballte die Hand zur Faust und pochte gegen das Holz.
    Einmal, zweimal. Wie kam es, dass Mildred nicht antwortete?
    Ein erstickter Schrei drang von innen an ihr Ohr. Im nächsten Augenblick wurde die Tür aufgerissen, und der Geruch nach Rosen und Dillseife schlug ihr entgegen. »Hier bin ich«, brummte Mildred, die sich ein zusammengeknülltes Leinenlaken gegen die runzelige Brust drückte und sich ein weiteres vom Kopf zog. »Ist es einer alten Frau denn nicht einmal vergönnt, sich einen Augenblick auszuruhen, um neue Kraft zu schöpfen?«
    Als ihr Blick auf Elizabeth fiel, zuckte sie zusammen. »Oh, Mylady, bitte verzeiht mir!« Besorgnis schlich sich in ihren Blick. »Aber Ihr weint ja!«
    Elizabeth trocknete sich die Tränen. »Bitte, ich brauche deine Hilfe!«
    »Seid Ihr gekommen, weil Ihr ein Tonikum zur Beruhigung braucht?« Die Kammerfrau strahlte und nickte. »Die letzten Tage waren aber auch mehr als aufwühlend. Ein Schuss Mohnsaft und Baldrian wird Euch helfen, einzuschlafen. Tretet ein. Ich ziehe mich flink an, ehe ich Euch den Trank hole.«
    »Es geht nicht um mich.«
    »Um wen denn dann?« Mildreds verdutzter Blick erhellte sich, als sie verstanden hatte. »Ach so, de Lanceau.«
    »Wir

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