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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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aus, der auf Geoffreys Bauch abzielte. Zähnefletschend duckte Geoffrey sich weg und riss das Schwert dabei nach oben. Brackendale machte einen Satz nach hinten.
    Geoffrey lächelte. Das Kriegsgeschrei in seinem Innern wurde mit jedem Herzschlag lauter. Jeder Muskel in seinem Körper brannte darauf, den Gegner zu attackieren, der abwägend um ihn herumlief und immer wieder angriff.
    Metall klirrte. Die Schwerter verkeilten sich, bis Geoffrey die feindliche Klinge mit einer kräftigen Bewegung wegdrückte. Surrend durchschnitt sein Schwert die Luft und traf Brackendales Unterarm mit voller Wucht. Der ältere Lord stöhnte auf.
    Heftig keuchend hielt Geoffrey kurz inne. Hatte er ihm den Arm gebrochen? Brackendale geriet ins Wanken. Geoffrey ließ ihm gerade genug Zeit, um das Gleichgewicht wiederzufinden, ehe er einen Satz nach vorn machte. Seine Waffe kollidierte mit Brackendales Kettenhemd. Die Maschen, die den Oberschenkel des Feindes beschützten, brachen auseinander. Blut rann ihm am Bein hinunter.
    In Geoffreys Rücken waren verzweifelte Schreie zu hören. Er blendete sie aus. Der liebliche Geschmack des Sieges breitete sich in seinem Mund aus. Mit einem kehligen Brummen setzte er zu einem weiteren Angriff auf Brackendales verletzten Arm an.
    Als der ältere Lord das Schwert in die Höhe riss, glitt die Schneide an Geoffreys alter Rüstung entlang. Mit einem klirrenden Geräusch gaben die Maschen nach. Die Spitze der Waffe durchdrang das wattierte Wams und die Tunika darunter. Geoffrey schnappte nach Luft. Er geriet ins Straucheln, spürte, wie warmes Blut aus ihm herausfloss, seine Hand benetzte.
    Im Geiste durchlebte er den Tod seines Vaters ein weiteres Mal.
    Beim heiligen Blute Jesu, ich werde dich rächen!
    Umgeben von einem Schleier aus Schmerz sah er, wie Brackendale ihn feist angrinste. Er hob das Schwert und zielte auf Geoffreys geborstenes Kettenhemd. Dieser blendete den Schmerz aus, überließ seiner Wut die Zügel und machte einen Satz nach vorn. Hieb für Hieb trieb er Brackendale vor sich her. Wie von Geisterhand teilte sich die Menge.
    Der ergraute Lord, dessen Kräfte sichtbar schwanden, grunzte. Doch Geoffrey ließ sich nicht erweichen. Schweißperlen liefen ihm in Strömen über das Gesicht. Blut tropfte auf den Boden.
    Brackendale stolperte. Verunsicherung flackerte in seinen Augen auf.
    Geoffrey, der seinen Vorteil spürte, machte einen Ausfallschritt nach vorn – just als der ältere Lord wieder fest auf den Beinen stand. Die Waffe schnitt Brackendale in die Hüfte, woraufhin dieser laut aufschrie. Geoffrey preschte abermals nach vorn, hakte seinen Fuß hinter Brackendales verletztem Bein ein und versetzte ihm einen kräftigen Stoß.
    Der ältere Lord ging zu Boden.
    »Vater!«
    Auch wenn es ihm nicht leichtfiel, aber Geoffrey gelang es, Elizabeth’ Wehklagen und die Gefühle, die sie damit heraufbeschwor, auszublenden. Energisch strich er sich die Haare aus den Augen und starrte auf seinen Feind hinab, der benommen zu seinen Füßen lag.
    Der Moment der Rache war gekommen.
    Mit seinem schmerzerfüllten Stöhnen tastete Brackendale nach seinem Schwert, das außer Reichweite gerutscht war. Geoffrey drückte ihm die Schwertspitze an den Hals. In der Erwartung, jeden Augenblick aus dem Leben gerissen zu werden, legte sich ein Schleier aus Furcht vor den Blick des alten Mannes.
    »Geoffrey, tu es nicht!«, schrie Elizabeth.
    Tief in Geoffreys Innerem schrie etwas auf.
    Seine Seele.
    Seit achtzehn langen Jahren träumte er von diesem Moment. Ein letzter Stoß, und sein Erzfeind fand endlich den Tod, den er verdiente. Ein Hieb, und sein Vater wäre gerächt und Wode Castle endlich wieder im Besitz der Familie, wo es hingehörte.
    Eigenartig nur, dass er keinerlei Genugtuung oder Freude empfand – nicht einmal einen Funken. Stattdessen brannte ein Feuer des Schmerzes in den Tiefen seines Selbst. Wenn er den Mann tötete, der hilflos zu seinen Füßen lag, würde Elizabeth ihm niemals verzeihen. Sie würde ihn auf immer hassen.
    Er würde sie verlieren.
    Seine Hand zitterte. In Gedanken sah er sie vor sich, wie sie voller Entsetzen auf ihn und ihren Vater sah, das Gesicht tränenüberströmt. Ihm war beinahe, als könnte er ihre Pein spüren und ihre Angst schmecken.
    Beim Allmächtigen, er wollte sie nicht verlieren!
    Seine Finger, die das Schwert sicher hielten, lösten sich ein wenig.
    Nein, er hatte keine andere Wahl.
    »Übertragt mir Wode Castle!«, forderte er so laut, dass die

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