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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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setzten sich. Ihre Flanken zitterten vor mühsam unterdrücktem Bewegungsdrang.
    »Ich habe mir vorhin ein paar Würstchen und ein Steak mit ihnen geteilt«, sagte Austin. »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen.«
    »Es überrascht mich, dass die beiden es gefressen haben«, sagte Razow. »Sie sind nur das edelste Futter gewohnt. Ich heiße Razow.« Er streckte die Hand aus und warf einen Blick auf den Presseausweis, der um Austins Hals hing. »Ich bin der Gastgeber dieser kleinen Feier.«
    »Ja, ich weiß. Ich habe Ihre Rede gehört. Sehr beeindruckend.« Er drückte die Hand, bis die Knochen knirschten, und sah Razow vor Schmerz zusammenzucken. »Ich bin Kurt Austin.«
    Razows Gesicht ließ keine Regung erkennen. »Der berühmte Mr. Austin. Sie sehen ganz anders aus, als ich erwartet habe.«
    »Sie ebenfalls. Sie sind viel kleiner, als ich dachte.«
    Razow ließ sich nicht provozieren. »Ich wusste gar nicht, dass Sie inzwischen für das Fernsehen arbeiten. Bisher bin ich davon ausgegangen, Sie seien ein Angestellter der NUMA.«
    »Das hier ist nur ein vorübergehender Zeitvertreib. Ich bin immer noch bei der NUMA. Erst kürzlich sind wir im Schwarzen Meer auf Schatzsuche gegangen.«
    »Ich hoffe, es war der Mühe wert.«
    »Bei einem Schiff namens
Odessa Star
ist mir jemand zuvorgekommen.«
    »Das tut mir Leid, aber unter Schatzsuchern herrscht nun mal starke Konkurrenz.«
    »Ich begreife allerdings nicht, wieso jemand, der bereits ein gewaltiges Vermögen besitzt, so viele Mühen auf sich nimmt, um ein paar glänzende Klunker zu bergen.«
    »Wir Russen haben schon immer eine besondere Vorliebe für Klunker gehabt, wie Sie sie zu nennen belieben. Für uns besitzen sie nicht nur materiellen Wert, sondern verleihen dem Eigentümer eine gewisse Macht.«
    »Dem Zar und seiner Familie hat der Schatz wenig Glück gebracht.«
    »Die kaiserliche Familie wurde von Verrätern in den eigenen Reihen hintergangen.«
    »Ich nehme an, Sie haben vor, den Schatz an das russische Volk zurückzugeben.«
    »Sie wissen nichts über meine Landsleute«, sagte Razow.
    »Die Juwelen sind ihnen egal. Sie brauchen die feste Hand eines Führers, der ihnen den Nationalstolz zurückgibt und all jene Länder abwehrt, die wie Geier auf Beute lauern.«
    »Immer vorausgesetzt, Ihre Geheimoperation Troika verläuft erfolgreich.«
    »Daran ist überhaupt nichts geheim«, entgegnete Razow spöttisch. »›Troika‹ ist der Arbeitstitel meines Plans, in Boston, Charleston und Miami Handelszentren zu eröffnen. Sehen Sie sich um, Mr. Austin. Ich führe nichts Böses im Schilde.«
    »Was ist mit dem Massaker an Bord des NUMA-Schiffs?
    Würden Sie das als böse bezeichnen?«
    »Ich habe davon in der Zeitung gelesen. Ein Tragödie, gewiss, aber ich hatte nichts mit diesem verhängnisvollen Zwischenfall zu tun.«
    »Ich kann verstehen, dass Sie den Ruhm lieber jemand anderem überlassen möchten. Dieser Überfall war das Werk eines Stümpers. Sie haben’s versaut, Razow. Ihr tollwütiger Hund hat das falsche Schiff erwischt. Ich war zu keinem Zeitpunkt auf der
Sea Hunter
, und Ihre Männer haben die Besatzung ganz umsonst ermordet. Natürlich wissen Sie das längst.«
    Austin sah in Razows Augen Wut aufblitzen. »Also wirklich, Mr. Austin, Sie enttäuschen mich. Sie schleichen sich in dieser lächerlichen Verkleidung an Bord meiner Jacht, trinken meinen Wodka, bedienen sich am Buffet und erwidern meine Gastfreundschaft, indem Sie mich einen Mörder nennen.«
    »Ich hatte noch einen Grund für diesen Besuch. Ich wollte dem blutrünstigen Abschaum ins Gesicht blicken, bevor ich ihn vernichte.«
    Die Maske des leutseligen Politikers wich der Fratze eines Verbrechers. »Sie wollen
mich
vernichten? Sie sind bloß ein Floh.«
    »Kann sein, aber da, wo ich herkomme, gibt es noch viele andere Flöhe. Und wir alle stechen.«
    »Es erfordert mehr als die NUMA oder Ihre Regierung, um mich aufzuhalten«, sagte Razow. »Wenn ich Russland zurück zu seinem einstigen Ruhm geführt habe, werden die Vereinigten Staaten wie ein nörgelndes, wimmerndes Kleinkind sein, ein mittelloser Bettler mit einer schwache Obrigkeit…« Razow erkannte, dass er zu weit gegangen war, und hielt abrupt inne.
    »Sie sind hier nicht länger willkommen, Mr. Austin. Meine Sicherheitsleute werden Sie zur Barkasse begleiten.«
    »Ich finde den Weg allein. Bis zum nächsten Mal, Mr. Razow.« Er machte kehrt.
    Razows Mund verzog sich zu einem unbarmherzigen Grinsen.
    »Es wird kein nächstes Mal

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