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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
Wi-Fi, so erfuhr er, war eine Abkürzung für die »wireless« – also drahtlosen – Computernetzwerke, die in großen Firmen immer häufiger angewendet wurden.
    »Nehmen wir an, Sie leiten ein Krankenhaus«, sagte Yaeger.
    »Sie wollen, dass Ihre Leute auf alle wichtigen Informationen zugreifen können, auch wenn sie sich gerade auf der anderen Seite des Hauses und weit weg von ihren Schreibtischen befinden. Also richten Sie ein Funknetzwerk ein, das exakt Ihr Gebäude abdeckt. Die wichtigsten Angestellten tragen Laptops mit sich herum. Die müssen sie dann einfach nur einschalten, auf die richtige Frequenz einstellen, und schon können sie auf den Hauptcomputer zugreifen.«
    »Das ist zwar durchaus interessant, Hiram, aber was davon hat etwas mit unserem Problem zu tun?«
    »
Alles.
Die Ataman-Jacht ist mit Wi-Fi ausgestattet.«
    Austin war sich immer noch nicht sicher, worauf Yaeger hinauswollte, aber Hirams Begeisterung war ansteckend.
    »Woher wissen Sie das?«
    »Eigentlich war es Max’ Idee. Nachdem wir bei Atamans Kode nicht weiterkamen, fing sie an, alle verfügbaren Informationen über die Jacht zu sammeln. Es war nicht viel, denn das Schiff wurde auf der Ataman-eigenen Werft am Schwarzen Meer gebaut, aber die gewünschte Elektronik ging über alles hinaus, das die Russen damals liefern konnten, also kaufte man amerikanische Technik und ließ sie durch ein französisches Team installieren. Max konnte die Datei der französischen Firma knacken. Man hat die Jacht mit Wi-Fi ausgestattet.«
    »Bei einem Krankenhaus leuchtet mir ein solches System ja noch ein, aber wieso auf einer Jacht?«
    »Denken Sie mal darüber nach, Kurt. Ein Schiff dieser Größe ist eine eigene kleine Stadt. Wenn Sie der Zahlmeister sind und jemand fragt Sie nach der Lohnliste, während Sie gerade nicht im Büro sitzen, klappen Sie einfach Ihren Laptop auf, und schon ist die Sache geregelt. Das Gleiche gilt für den Koch. Vielleicht ist er in seiner Kabine und muss die Vorräte überprüfen. Oder Sie sind der Erste Offizier und machen Pause in der Messe, möchten aber plötzlich wissen, wer für eine bestimmte Schicht eingeteilt wurde.«
    »Wie soll uns das bei unserer Suche nach dem unbekannten Passwort helfen?«
    »Das Passwort muss sich auf diesem Schiff befinden. Falls Max und ich direkten Zugriff auf das Netzwerk erhalten, können wir uns nach Belieben bedienen und alles genauer untersuchen.«
    »Was hält Sie davon ab?«
    »Mehrere Dinge. Zunächst mal dürfte der Datenverkehr verschlüsselt sein, um sich vor unbefugten Eindringlingen zu schützen. Zweitens ist das Funksignal sehr schwach, da es nur auf der Jacht empfangen werden muss. Ich brauche jemanden, der für mich an Bord einen ›Schnüffler‹ platziert.«
    »Sie reden schon wieder so unverständliches Zeug.«
    »Verzeihung. Ein Schnüffler ist bloß ein Gerät, das eigenständig das Netzwerk anzapft, das Signal verstärkt und es in Max’ ausgebreitete Arme schickt.«
    »Beeindruckend. Sie sagen, alles wird vermutlich verschlüsselt sein. Was macht Sie so sicher, dass der Kode Sie nicht wieder aufhält?«
    »Gar nichts. Aber es handelt sich nicht um eine dezidierte Verschlüsselung wie die auf dem anderen Schiff. Wir können aus mehreren Winkeln ansetzen und vielleicht eine Hintertür nutzen. Außerdem ist Max fest entschlossen.«
    »Es geht doch nichts über eine entschlossene Frau, selbst wenn es eine kybernetische ist. Wo kann ich mir diese elektronische Wanze abholen?«
    »Ein NUMA-Kurier ist bereits mit einem Päckchen zu Ihnen unterwegs. Die Bedienungsanleitung liegt bei.«
    Die Anweisungen fielen nicht sonderlich kompliziert aus.
    Man musste den Schnüffler einschalten, sich vergewissern, dass er ein Signal empfing, und ihn dann mit dem an der Rückseite befindlichen Magneten irgendwo anbringen. Zur Sicherheit hatte Yaeger noch einen zweiten Schnüffler beigefügt.
    Jetzt streckte Austin den Arm in den Luftschacht und installierte das erste Gerät. Dann lief er zu einem der Rettungsboote, ging in die Knie und tastete den unteren Bereich des Davits ab, bis er zwischen den Stahlstreben einen Hohlraum fand. Er schob den Schnüffler hinein und wollte aufstehen, als er hinter sich ein leises Klicken hörte. Jemand drückte ihm etwas Hartes ins Kreuz.

32
    »Sie werden auf Ihre alten Tage nachlässig, Kurt Austin.
    Beim nächsten Mal könnte es tödlich enden.«
    Der Druck an seinem Rücken verschwand. Austin drehte sich um und sah Petrows fahle Narbe im silbrigen

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