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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Dunkelheit deutlich erkennen, und der Mann am Ruder wurde von mehreren Kugeln getroffen. Er schrie gurgelnd auf und sackte über dem Steuerrad zusammen. Das Boot brach zur Seite aus.
    Petrow zerrte den Toten weg, und Austin übernahm das Ruder. Mehrere Suchscheinwerfer richteten sich auf sie. Razow war kein Narr. Er hatte rund um seine Jacht einige Boote mit Vorposten stationiert.
    Die nächste Salve schwirrte ihnen um die Ohren. Es gab nur einen Fluchtweg, erkannte Austin, und der führte genau geradeaus. Er hielt auf eine Lücke zwischen zwei Scheinwerfern zu und durchbrach die Postenkette. Razows Männer stellten kurz das Feuer ein, um sich nicht gegenseitig zu gefährden, doch sobald Austin sie passiert hatte, hielten sie sich nicht länger zurück.
    Rund um das fliehende Boot spritzten kleine Fontänen auf.
    Einige Kugeln trafen die Windschutzscheibe und ließen das Glas bersten. Petrow fasste sich an die Stirn und stürzte zu Boden. Austin duckte sich und rang dem Motor auch noch das letzte Quäntchen Geschwindigkeit ab. Das Boot war schnell, doch die Verfolger waren noch ein wenig schneller, und die Scheinwerfer zu beiden Seiten holten auf. Austin sah zum Ufer.
    Sie konnten es unmöglich schaffen… und dann bot sich ganz von selbst ein weiterer Zufluchtsort an. Genau voraus, die Masten und Segel von Lichtern erhellt, lag die
Old Ironsides
.
    Schräg von hinten schlug eine Garbe auf Wasserhöhe in die Flanke des Rumpfs ein und stanzte eine Reihe Löcher in das Fiberglas. Austin versuchte, das Tempo zu halten, aber die Lecks waren zu groß, und das Boot lief schnell voll. Der Außenborder wurde überspült und erstarb in einer Qualmwolke.
    Sie sanken mit der Geschwindigkeit eines U-Boots, und Kurt fand sich im Bostoner Hafenbecken wieder. Petrow ging unter.
    Austin tauchte hinterher, erwischte den Russen am Kragen und zog ihn an die Oberfläche, wo ihm ein heller Scheinwerfer genau ins Gesicht leuchtete und er mehrere laute Stimmen hörte.
    Starke Hände packten Austin an Armen und Jacke und zerrten ihn aus dem eisigen Wasser. Er wischte sich mit dem Handrücken über die Augen und erkannte, dass er sich in einem Beiboot von etwa neun Metern Länge befand. An den Rudern saßen ein Dutzend Männer in weißen Marineuniformen und schwarzen Halstüchern. Petrow lag ausgestreckt zu Kurts Füßen und blutete aus einer Kopfwunde. Er winkte Austin kraftlos zu.
    »Alles in Ordnung, Sir?«, fragte ein junger Mann, der neben Austin am Heck saß und die Ruderpinne hielt. Über seiner weißen Uniform trug er einen langen schwarzen Waffenrock mit Knopfleisten aus Messing, dazu ein schwarzes Halstuch und einen glänzenden schwarzen Zweispitz.
    »Ich hab nur ein bisschen Wasser geschluckt. Danke, dass Sie uns gerettet haben.«
    Der Steuermann streckte die freie Hand aus. »Josh Slade. Ich bin der Deckoffizier der
U.S.S. Constitution
. Wir haben Sie von da oben entdeckt«, sagte er und deutete auf die
Old Ironsides
, die in knapp hundert Metern Entfernung vor Anker lag und deren drei hohe Masten stolz im Flutlicht emporragten.
    »Ich heiße Kurt Austin und bin Mitarbeiter der National Underwater & Marine Agency.«
    »Was hat die NUMA denn hier verloren?«
    Slade warf ihm bei diesen Worten einen belustigten Blick zu.
    Austin hob die Hand zum Gesicht und betastete seine falsche Nase. Sie hatte sich im Wasser gelöst und hing nun halb herunter. Er riss sie ab und schleuderte sie über Bord.
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte Kurt und schüttelte den Kopf. »Wie geht es meinem Freund?«
    »Die Blutung scheint aufgehört zu haben. Sobald wir an Bord sind, können wir ihn notdürftig verarzten.«
    Von Razows Jacht schallte leise Musik herüber. Austin hoffte, dass Kaela und Lombardo nichts geschehen war. Die Verfolgerboote und ihre schießwütigen Insassen konnte er nirgendwo entdecken, aber sein Instinkt und seine Erfahrung verrieten ihm, dass sie in der Nähe lauerten.
    »Hat jemand die Schnellboote gesehen, die hinter uns her waren?«
    »Nur ganz kurz. Die hatten Sie fast eingeholt, aber als Sie Schwierigkeiten bekamen, sind sie verschwunden. Wir konnten uns nicht erklären, warum die nicht angehalten haben, um zu helfen. Ich weiß nicht, wo sie jetzt stecken. Wir waren dabei, die Schaluppe zu Wasser zu lassen, und haben kaum auf die Boote geachtet.«
    »Zum Glück waren Sie da. Für einen Schwimmer ist es ziemlich weit bis zum Ufer.«
    »Das kann man wohl sagen. Normalerweise wären wir um diese Uhrzeit gar nicht mehr hier

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