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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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glauben.«
    »Wir werden Ihnen alles erklären, sobald wir mehr wissen«, sagte Paul. »Ehrenwort – Sie erfahren als einer der Ersten davon.
    Einverstanden?« Er streckte die Hand aus.
    »Abgemacht«, sagte Juri, den es sichtlich freute, Teil der Verschwörung zu sein. Er schlug ein und reichte auch Gamay die Hand.
    Die Sonne stand bereits tief über dem Horizont, und die Schatten wurden immer länger, als sie die Lichter der kleinen Ansiedlung am Ufer funkeln sahen. Sie alle atmeten befreit auf.
    Sie wären nicht ganz so erleichtert gewesen, wenn sie den Helikopter mit der Hochleistungsoptik erkannt hätten, der hoch über ihnen als kleiner dunkler Fleck am Himmel schwebte.
    Professor Orlow erwartete sie am Strand. Er watete ins Wasser und zog das Boot an Land. »Hallo, meine Freunde. Wie ich sehe, haben Sie meinen Sohn Juri kennen gelernt.«
    »Er war so nett, uns auf eine Besichtigungsfahrt mitzunehmen«, sagte Gamay. Sie sprang hinaus und verstellte mit ihrem Körper die Sicht auf das Einschussloch im Rumpf.
    »Wir haben uns angeregt unterhalten.«
    »Jetzt sollten Sie aber schleunigst in Ihrem Häuschen verschwinden und sich zum Abendessen umziehen. Es steht Ihnen ein herrliches Mahl und viel Geplauder über alte Zeiten bevor. Unsere Möglichkeiten sind begrenzt, aber wir lassen es uns immer schmecken.« Er klopfte sich auf den stattlichen Bauch.
    Der Professor begleitete die Trouts zurück zur Lichtung und wies sie an, sich in einer halben Stunde mit gutem Appetit wieder hier einzufinden. Dann eilte er mit seinem Sohn weiter.
    Juri wandte sich noch einmal kurz um und zwinkerte ihnen zu.
    Die stumme Botschaft war eindeutig. Er würde das Geheimnis nicht preisgeben.
    Paul und Gamay kehrten in ihre Hütte zurück und spülten sich das Salz und den Schweiß ihres Seefahrtabenteuers unter der Dusche ab. Gamay zog eine Designerjeans an, die ihre langen Beine betonte, dazu ein lilafarbenes Oberteil und einen Blazer.
    Paul war bei seiner Kleiderwahl so extravagant wie immer. Er entschied sich für eine legere lohfarbene Hose, ein hellgrünes Hemd im Gatsby-Stil und eine violette Fliege.
    Einige der anderen Bewohner hatten sich bereits an dem Picknicktisch eingefunden. Das Paar, das die Trouts vom Nachmittag kannten, begrüßte sie freundlich. Ferner saßen dort ein hochgewachsener, angespannt wirkender Physiker, der dem Schriftsteller Alexander Solschenizyn ähnelte, sowie ein junges Ehepaar, beides Maschinenbaustudenten der Universität von Rostow. Die Tafel war mit einem bestickten Tischtuch und buntem Porzellan gedeckt. Lampions verliehen der Zusammenkunft eine festliche Atmosphäre.
    Als Orlow die Trouts sah, legte sich ein strahlendes Lächeln auf seine Züge. »Ah, meine amerikanischen Gäste. Sie sehen reizend aus, Gamay, und Sie sind so stattlich wie immer, Paul.
    Eine neue Fliege? Ihr Vorrat ist offenbar unerschöpflich.«
    »Ich fürchte, meine kleine Leidenschaft wird langsam zu teuer. Kennen Sie zufällig jemanden, der billige Wegwerffliegen herstellt?«
    Der Professor brach in schallendes Gelächter aus und übersetzte den Scherz für die anderen Anwesenden. Dann führte er die Trouts zu den für sie reservierten Plätzen, rieb sich voller Vorfreude die Hände und ging in seine Hütte, um das Essen aufzutragen. Serviert wurden Piroggen mit Lachsfüllung, dazu gab es Reis und klaren Borschtsch. Der Professor hatte außerdem eine Kiste des berühmten russischen Champagners organisiert, der aus einem Anbaugebiet ganz in der Nähe stammte. Auch ohne Wodka und eine gemeinsame Sprache verlief das Essen laut und fröhlich und dauerte bis zum späten Abend. Es war fast Mitternacht, als die Trouts sich aus der Runde verabschiedeten, um in ihr Häuschen zurückzukehren.
    »Die Party fängt doch gerade erst an!«, rief Orlow. Sein Gesicht war vom Alkohol gerötet. Er schwitzte, weil er die Anwesenden soeben mit der energischen Darbietung eines zweideutigen russischen Volkslieds erfreut hatte.
    »Bitte lassen Sie sich durch uns nicht den Spaß verderben«, sagte Paul. »Wir haben einen langen Tag hinter uns, und so langsam macht er sich bemerkbar.«
    »Natürlich, Sie sind gewiss sehr müde. Was für ein schlechter Gastgeber ich doch bin, Sie hier sitzen zu lassen und Ihnen dilettantisch die Ohren voll zu singen.«
    Paul tätschelte sich den Bauch. »Sie sind ein ganz großartiger Gastgeber. Aber ich bin nicht mehr so jung wie damals, als wir uns im Captain Kidd die Nächte um die Ohren geschlagen haben.«
    »Ihnen

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