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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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fehlt anscheinend das nötige Training, mein Freund.
    Eine Woche hier und ich hätte Sie wieder in Form gebracht.« Er umarmte beide Trouts. »Aber ich versteh schon. Soll Juri Sie begleiten?«
    »Danke, Professor, wir finden allein ins Bett«, sagte Gamay.
    »Bis morgen.«
    Orlow ließ sie erst gehen, nachdem er sie ein weiteres Mal umarmt und geküsst hatte. Als sie dem Pfad zu der kleinen Lampe folgten, die einsam auf der Veranda ihrer Hütte brannte, konnten die Trouts hören, wie der Professor eine schwungvolle, aber kaum erkennbare russische Version von »What Shall We Do With a Drunken Sailor?« schmetterte.
    »Ich beneide Vlad nicht um den Kater, der ihm bevorsteht«, sagte Gamay.
    »Wenn er weiter so singt, verscheucht er jedes Tier im Umkreis von drei Meilen.«
    Lachend betraten sie die Veranda. Ihre Müdigkeit war nicht gespielt. Sie putzten sich die Zähne, zogen sich bis auf die Unterwäsche aus und schlüpften unter die kühlen Laken. Kurz darauf waren sie beide eingeschlafen. Gamay hatte den leichteren Schlaf. Irgendwann mitten in der Nacht setzte sie sich auf und lauschte. Etwas hatte sie geweckt. Stimmen. Kreischend und aufgeregt. Sie weckte Paul.
    »Was ist los?«, murmelte er schlaftrunken.
    »
Hör mal.
Das klingt wie… spielende Kinder.«
    Doch genau in diesem Moment hallte draußen ein lauter Entsetzensschrei durch den Wald.
    »
Das
war kein Kind«, sagte Paul und schwang sich aus dem Bett. Er riss seine Hose vom Stuhl, sprang hinein und stürzte dabei fast zu Boden. Gamay zog sich unterdessen ihre Shorts über die schmalen Hüften und warf sich ein T-Shirt über den Kopf. Sie liefen hinaus auf die Veranda und konnten zwischen den Bäumen ein rötliches Glühen ausmachen. Es roch penetrant nach Rauch.
    »Eines der Häuser brennt!«, sagte Paul.
    Sie liefen barfuss den Pfad entlang und wären beinahe mit Juri zusammengeprallt, der ihnen entgegenrannte.
    »Was ist los?«, fragte Paul.
    »Ruhe!«, erwiderte Juri keuchend. »Wir müssen uns verstecken. Hier lang.«
    Die Trouts warfen einen Blick auf das Feuer und folgten Juri dann. Er lief schnell und mit großen Schritten. Als sie sich tief zwischen den Bäumen befanden, packte er Gamay am Arm, zog sie auf die weiche Schicht aus Kiefernnadeln hinunter und bedeutete Paul, in Deckung zu gehen. Sie hörten brechende Zweige und raues Stimmengewirr. Paul wollte sich aufrichten, um nachzusehen, aber Juri zog ihn wieder nach unten. Nach einigen Minuten hörten die Geräusche auf.
    »Ich lag in der Hütte meines Vaters und habe geschlafen«, erklang Juris leise und hörbar angespannte Stimme in der Finsternis. »Dann sind Männer aufgetaucht.«
    »Wer waren die?«
    »Keine Ahnung. Sie hatten sich maskiert. Sie zerrten uns aus den Betten und wollten wissen, wo die rothaarige Frau und der Mann stecken. Mein Vater sagte, Sie beide seien nach Hause abgereist. Die Typen haben ihm nicht geglaubt. Sie haben ihn geschlagen. Er hat mir auf Englisch zugerufen, ich solle Sie warnen. Die Kerle haben nicht auf mich geachtet, also bin ich losgerannt.«
    »Wie viele waren es?«
    »Ungefähr ein Dutzend. Ich weiß nicht. Es war dunkel. Sie müssen mit Booten gekommen sein. Unser Haus liegt direkt an der Zufahrt. Einen Wagen hätten wir gehört.«
    »Wir müssen zurück zu Ihrem Vater.«
    »Ich kenne einen Schleichweg«, sagte Juri. »Kommen Sie.«
    Paul hielt sich hinten an Juris Gürtel fest und zog mit der anderen Hand Gamay hinter sich her, während sie auf Umwegen durch das Unterholz schlichen. Die Rauchschwaden wurden dichter. Wenig später konnten sie die Ursache des Qualms sehen: das Haus des Professors. Sie traten unter den Bäumen hervor und auf die Lichtung hinaus, wo Studenten das Feuer mit Schläuchen eindämmten, die offenbar durch einen Generator mit Wasser versorgt wurden. Die Hütte war nicht mehr zu retten, aber wenigstens konnte die weitere Ausbreitung der Flammen verhindert werden. Die älteren Leute standen dicht nebeneinander. Juri sprach auf Russisch mit dem hochgewachsenen Physiker und wandte sich dann wieder an die Trouts.
    »Er sagt, die Männer sind weg. Er hat gesehen, wie sie mit einem Boot abgehauen sind.«
    Die anderen traten beiseite. Vor ihnen lag Orlow am Boden.
    Sein Gesicht war blutüberströmt. Gamay kniete sich sofort neben ihn, hielt ihr Ohr an seinen Mund und tastete am Hals nach dem Pulsschlag. Dann untersuchte sie seine Arme und Beine.
    »Können wir es ihm denn nicht etwas bequemer machen?«, fragte sie.
    Der Professor wurde auf

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