Flammenherz (German Edition)
O`N D`THANIG THU
LEAN GU DLUTH CLIU DO SHINNSRE
ANNS A`BHEATA SEO AGUS A`BHEATHA TEACHD
IS MISE A THA AM.«
Nachdem die letzte Silbe meine Lippen verlassen hatte, sprang ich erschrocken auf. Der Stein unter mir war plötzlich warm geworden und die Hitze drang durch die Lederhose an mein Hinterteil.
Einen Moment lang sah ich ungläubig auf den Megalith, dann berührte ich ihn vorsichtig mit der Hand. Verwirrt runzelte ich die Stirn. Er war angenehm warm, aber keineswegs heiß. Hatte ich mir das eben nur eingebildet?
Es blieb jedoch keine Zeit mir den Kopf über dieses Phänomen zu zerbrechen. Ein Blick auf den Horizont verriet mir, dass es bald dunkel werden würde und es lag noch ein gewaltiger Rückweg vor mir. Ich schob das kleine Heft in meine Hosentasche, warf mir den Rucksack wieder über die Schultern und verließ den Steinkreis.
Während ich den Hügel wieder hinunterstieg, wunderte ich mich über die vielen, dornigen Büsche und Farne, die mich auf einmal behinderten. Bei meinem Aufstieg waren sie mir gar nicht aufgefallen. Wahrscheinlich hatte ich nicht darauf geachtet, weil ich zu sehr von der Umgebung angetan war.
Als ich den Abstieg zur Hälfte bewältigt hatte, erblickte ich in einiger Entfernung drei Reiter, die im Galopp über eine der blühenden Wiesen ritten.
Ich sah ihnen fasziniert nach und fragte mich, wie es wohl sein musste, die schottischen Highlands auf dem Rücken eines Pferdes zu erleben. Verträumt beobachtete ich die Reiter, die nun etwas deutlicher zu erkennen waren. Es handelte sich augenscheinlich um drei junge Männer, die in einem sehr flotten Tempo über die Wiese galoppierten.
Dann stutzte ich, denn ein Stück hinter ihnen tauchten plötzlich sieben weitere Personen auf, die ihre Pferde lautstark antrieben und sich den ersten drei rasch näherten. Ich kniff die Augen zusammen und erst jetzt wurde mir bewusst, dass die zweite Gruppe mit Schwertern bewaffnet war und den vor ihnen reitenden Männern wütend klingende Worte hinterher rief. Ich verstand nicht, was sie sagten, doch es ähnelte der Sprache, die ich in dem Notizheft gelesen hatte.
Gebannt starrte ich auf das Schauspiel. Auf einmal erkannte ich, dass es sich bei den Verfolgern um traditionell gekleidete Highlander handelte, die alle Plaids trugen. Ganz im Gegensatz zu den Flüchtenden, die mit dunklen, knielangen Hosen und weißen Hemden bekleidet waren.
Sie ritten auf einen dichten Wald zu. Als beide Gruppen darin verschwunden waren, zog ich hastig meinen Rucksack fest und stolperte keuchend in dieselbe Richtung.
Offensichtlich hatten sich hier Schottland-Fans zusammengefunden, die eine historische Begebenheit nachstellten. Ich hatte schon oft von solchen Treffen gehört, aber mit eigenen Augen, hatte ich noch keine dieser Zusammenkünfte mitverfolgen dürfen.
Ich fluchte leise angesichts der Tatsache, dass ich nur mein Handy dabei hatte, um zu fotografieren. Meine Digitalkamera lag irgendwo unter meinen Klamotten in meinem Koffer.
Kurz bevor ich den Waldrand erreichte, hörte ich plötzlich Kampfgeschrei und aufeinandertreffende Klingen, gefolgt von einem lauten Stöhnen.
Die Protagonisten dieses nachgestellten Kampfes gaben sich wirklich alle Mühe, es so realistisch wie nur möglich wirken zu lassen. Mit einem Mal verstummte das Geschrei, und nur noch die Hufschläge sich entfernender Pferde waren zu hören.
Als ich den Wald betrat, war es plötzlich so unwirklich still, dass mir ein Schauer über den Rücken lief. Sicherlich kam ich zu spät und das Spektakel wurde an anderer Stelle fortgesetzt. Doch ich hatte noch keine zwei Schritte in den Wald gemacht, da hörte ich jemanden leise röcheln. Vorsichtig bewegte ich mich in die Richtung, aus der ich das Geräusch vermutete, und blieb wie angewurzelt stehen.
Vor mir am Boden lag einer der drei Männer, die man verfolgt hatte. Seine Kleidung war blutverschmiert und er hatte beide Hände auf eine riesige, klaffende Kopfwunde gepresst. Schlagartig wurde mir klar, dass hier etwas nicht stimmte.
Ich riss mir den Rucksack von den Schultern, schleuderte ihn zur Seite und ging neben dem Verletzen in die Knie. Dem Aussehen nach war er nicht wesentlich älter als ich. Seine Haut war rau und wettergegerbt, so als würde er sehr viel Zeit an der frischen Luft verbringen. Er stöhnte und sein ganzer Körper zitterte unkontrolliert.
Hilfesuchend sah ich mich um, doch von seinen Kameraden war weit und breit nichts zu sehen. Ich zog meine Jacke aus, knüllte sie
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