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Flammenherz (German Edition)

Flammenherz (German Edition)

Titel: Flammenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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wurde seine Stimme etwas sanfter.
    »Hat man Euch etwas angetan? Seid Ihr verletzt?«, fragte er nun deutlich ruhiger und fast ein wenig besorgt. Immer noch vor Angst wie gelähmt, sah ich ihn an.
    »Der Mann ... er ist tot ... ich konnte nichts für ihn tun«, stammelte ich krächzend und zeigte in die Richtung, aus der ich gekommen war. Dann holten mich die Ereignisse ein und ich begann zu weinen.
    Der Fremde beugte sich zu mir, packte mich an den Armen und zog mich auf die Beine. Den Dolch schob er in eine Schlaufe an seinem Ledergürtel. Unschlüssig sah er mich an und es war nicht zu übersehen, dass er offensichtlich angestrengt nachdachte.
    »Es ist wohl besser Ihr kommt mit mir«, entschied er. Er griff nach meiner Hand, drehte sich um und zog mich hinter sich her, ohne auf meinen Protest zu reagieren. Sein Pferd stand in einiger Entfernung. Ich konnte seinen langen Schritten kaum folgen und wäre um ein Haar gestolpert.
    Dort angekommen ließ er mich los, legte sein Schwert ab und befestigte es am Sattel. Anschließend drehte er sich zu mir, und ehe ich etwas sagen konnte, hob er mich auf das mächtige Tier und schwang sich dann hinter mich auf dessen Rücken. Er griff nach den Zügeln und klopfte mit den Schenkeln gegen die Flanken des Pferdes, das sich sogleich in Bewegung setzte und langsam aus dem Wald trabte. Fragend drehte ich meinen Kopf zu ihm und sagte mit tränenerstickter Stimme:
    »Ich habe gesagt, dass der Mann im Wald tot ist!« Er zog die Augenbrauen nach oben und nickte zustimmend.
    »Er hat es nicht anders verdient. Er war ein Mörder und Viehdieb. Macht Euch keine Gedanken mehr über diesen Schurken. Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan. So wie es aussieht, seid Ihr verletzt und ich werde Euch erst einmal auf meine Burg bringen. Es ist sehr gefährlich für ein Frauenzimmer, hier allein durch die Wälder zu streifen. Vor allem, wenn sie in ein solch absonderliches Männergewand gekleidet ist. Ihr kommt mit mir und wir pflegen Euch wieder gesund. Danach werden wir weitersehen.«
    Ich traute meinen Ohren kaum, als ich hörte, was er sagte und vor allem, wie er es sagte. Hatte dieser Typ mich nicht verstanden? Anscheinend war er noch immer voll und ganz in seine Rolle vertieft und spielte diese auch jetzt noch tapfer weiter.
    »Ich bin weder verletzt noch werde ich mitkommen. Das Einzige, was ich tun werde, ist schnellstmöglich die Polizei rufen«, sagte ich trotzig.
    »Polizei?«, murmelte er fragend. Jetzt riss mir der Geduldsfaden. Wenn dieser Highlander-Verschnitt nichts unternehmen wollte, dann würde ich es eben alleine tun.
    Ich versuchte vom Pferd abzusteigen, doch er schlang einen Arm um meine Taille und presste mich fest an sich. Jetzt bekam ich es mit der Angst zu tun, denn anscheinend hatte er nicht vor, mir zu helfen und irgendwie bekam ich den Eindruck, dass er nicht ganz bei Trost war.
    Ich versuchte mich aus seiner Umklammerung zu befreien, doch ich hatte keine Chance gegen seinen kraftvollen Griff. Nach einem weiteren Versuch und ein paar deftigen Beschimpfungen gab ich meinen Widerstand auf und lehnte mich erschöpft an ihn.
    Ich beschloss einfach abzuwarten, bis wir auf die anderen Männer treffen würden, die hoffentlich nicht ganz so begriffsstutzig waren, wie dieser hier. Er lachte leise und rauchig, anscheinend zufrieden, dass er seinen Willen durchgesetzt hatte.
    Ich weiß nicht, wie lange wir unterwegs waren, denn ich hatte außer der Orientierung auch jedes Zeitgefühl verloren.
    Gerade als ich zu einem erneuten Protest ansetzen wollte, sah ich in einiger Entfernung den Umriss einer Burg. Erleichtert atmete ich auf, bei dem Gedanken, nun auf etwas intelligentere Artgenossen zu treffen, denen ich endlich von dem Unglück berichten konnte.
    Als wir näher kamen, sah ich die vier runden Wehrtürme, die sich an allen Ecken in den Himmel erhoben. Es war eine sehr große Burganlage und in manchen Fenstern war ein fahler Lichtschein zu erkennen.
    Das Tor der Burg stand weit offen und nur ein alter Hund, der dort sein Schläfchen hielt, hob seinen Kopf und bellte, als er uns sah.
    »Da habt ihr euch aber ganz schön in Unkosten gestürzt. Es ist gewiss nicht billig, eine solche Burg zu mieten«, vermutete ich.
    »Eine Burg mieten, was meint Ihr damit?«, wiederholte er fragend. Ich schnaubte und schüttelte sichtlich genervt den Kopf. Dieses Gerede in der dritten Person ging mir langsam aber sicher auf den Senkel.
    »Rutsch er mir doch den Buckel hinunter«, antwortete ich

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