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Flammentochter (German Edition)

Flammentochter (German Edition)

Titel: Flammentochter (German Edition)
Autoren: Verena Rank
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seinem Mund an, als wäre er das Kostbarste auf der Welt. „Ich habe es nicht mehr länger ausgehalten. Ich musste dich sehen.“ Aries klang verzweifelt und aufgewühlt.
    S ie schüttelte fassungslos den Kopf.
    „Wo warst du und …“, sie blickte an ihm hinab. „Und warum bist du … ein Mensch?“ , fragte sie zittrig.
    „Ich habe dir etwas über mich verschwiegen “, antwortete Aries, in seiner Stimme lag ehrliches Bedauern . „Ich bin kein gewöhnlicher Zentaur, Arvinja.“ Er zögerte, bevor er weitersprach. „ Ich bin … ein Gestaltwandler.“
    Sie keuchte überrascht auf und wollte gerade antworten, als sich Schritte und Stimmen näherten. Aries zog Arvinja noch tiefer in die Nische hinein , legte die Arme um sie und drückte sie an seinen starken , nackten Oberk örper. Arvinja atmete seinen Duft ein. Wald und frisches Moos. So vertraut, als wäre er nie fort gewesen . Die Leute gingen vorbei, sie waren zu sehr in ihr Gespräch vertieft, als dass sie Aries und Arvinja bemerkt hätten. Als sich die Schritte entfernten, atmete Aries geräuschvoll aus und strich Arvinja mit einer Hand sanft über das Haar. „An dem Tag, an dem wir uns treffen wollten, wurde unser Lager von Werwölfen überfallen“, wisperte er , dann schwieg er einige Herzschläge lang . Arvinja ahnte, dass etwas Furchtbares passiert sein musste . „Meine Eltern wurden dabei getötet“, fuhr er stockend fort. „Es tut mir Leid, dass du auf mich gewartet hast. Ich wusste nicht mehr ein noch aus, stand plötzlich mit meinem jüngeren Bruder alleine da. Meine Trauer war so übermächtig, dass ich nicht mehr klar denken konnte. “ Seine Stimme brach, er senkte den Blick.
    Arvinja spürte einen Stich in der Brust, sie schloss für einen Moment schockiert die Augen.
    „Oh mein Gott, Aries. Das tut mir so leid. Ich konnte ja nicht wissen …“
    „Natü rlich nicht“, unterbrach er sie sanft . Er legte seine Hand unter ihr Kinn und hob es an.
    „Ich habe dich nicht vergessen, Arvinja. Keinen einzigen Tag und keinen Augenblick . Im Gegenteil. Jeder meiner Atemz üge gehörte dir, d ie Erinnerung an deine Schönheit und dein Lächeln haben mir über die schwerste Zeit in meinem Leben hinweggeholfen.“
    Arvinja hielt den Atem an , ihre Wangen glühten. Ihr fehlten die Worte und deswegen legte sie einfach nur die Arme um seinen Nacken und schmiegte ihren Kopf an seine Schulter. Eine ganze Weile standen sie so da, in inniger Umarmung vereint.
    „Ich kann immer noch nicht glauben, dass du wieder da bist und … Beine hast“, sagte sie erstickt. „Und Hosen“, setzte sie hinzu und merkte, wie erleichtert sie darüber war. Er lachte leise, der Klang seiner tiefen, männlichen Stimme bescherte ihr eine Gänsehaut.
    „Die Hose musste ich mir … ausleihen. Ich wollte nicht so … nackt durch das Dorf laufen.“
    Sie kicherte. „Ich bin so froh, dass du wieder da bist, Aries.“ Plötzlich traten ihr Tränen in die Augen, sie konnte ihre Gefühle nicht mehr verbergen. Arvinja senkte den Blick, als ihre Sicht verschwamm. Ihre Kehle wurde eng und sie musste ein Schluchzen unterdrücken. „Ich dachte, du wolltest mich nicht mehr sehen“, sagte sie leise.
    Aries legte die Handflächen an ihre Wangen und hob sanft ihren Kopf , so dass er ihr in die Augen blicken konnte.
    „Wie konntest du nur so etwas denken? Hast du nicht bemerkt, was ich für dich empfinde?“, fragte er betroffen.
    „Aber ich habe dich abgewiesen, nachdem wir uns geküsst haben!“, erwiderte sie verzweifelt. Eine Träne lief über ihre Wange, sie wischte sie hastig fort. „Ich war so verwirrt und als du weg warst, hab ich mir solche Vorwürfe gemacht.“
    Aries blickte sie zärtlich an. „ Das tut mir unendlich leid. Ich wollte nicht, dass du dich so quälst.“ Ein tiefer Seufzer entrang sich seiner Kehle, bevor er weitersprach. „ Ich möchte dir alles erklären … über mich und meinen Bruder. Über die Zentauren -G estaltwandler. Wir sind G eächtete in unserem Volk. Jetzt , da unsere Eltern tot sind, werden wir verschärft beobachtet. Ich konnte dich dieser Gefahr unmöglich aussetzen, Arvinja. Wenn wir zusammen gesehen werden , töten sie uns beide. “
    „Geächtete? Aber warum?“
    „Nicht hier, Arvinja “ , antwortete er gehetzt. Aries schien sich unwohl zu fühlen, blickte über ihren Kopf hinweg die düstere Gasse hinunter . „Triff mich morgen am Wald rand , ja?“ Er strich ihr zärtlich über das Haar . „Bitte.“
    Arvinja nickte rasch.
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