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Flammentochter (German Edition)

Flammentochter (German Edition)

Titel: Flammentochter (German Edition)
Autoren: Verena Rank
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betroffen.
    „Lebt ihr auch so ausgegrenzt, dein Bruder u nd du?“, fragte sie vorsichtig, während sie zärtlich seinen Arm streichelte .
    Aries seufzte. „Bevor unsere Eltern getötet wurden , war das Leben im Lager erträglich. Wir hatten uns als Familie, Vater war ein stolzer Zentaur und demonstrierte seine absolute Loyalität bei jeder Gelegenheit. Rigorus, der Anführer der Herde, hatte keinen Grund, ihn zu hassen. Auch Cygnus kämpft um Anerkennung, er würde sich niemals verwandeln. Ich hingegen war Rigorus schon immer ein Dorn im Auge, weil ich mich nicht benehme wie der Rest meiner Familie. Ich war aufsässig und stur, wollte ein Jäger sei n, wie die anderen und mich frei im Wald bewegen können. Ich machte nie ein en Hehl daraus, dass in mir irgendwo auch ein Mensch steckt und wurde des Öfteren dafür bestraft.“
    Arvinja hielt den Atem an. „Bestraft?“  Die Vorstellung, dass jemand Aries Leid zufügte, machte sie wütend und traurig zugleich. Sie ignorierte das Brennen in ihren Handflächen und ihren schneller werdenden Herzschlag und konzentrierte sich auf Aries. Er zuckte mit den Schultern .
    „Ich schlich mich oft heimlich fort, um zu jagen und um die Sterne zu beobachten. Die Astronomie hat mich schon immer fasziniert. Die Dorfälteste, Silva, hat mir die Aufzeichnungen ihres verstorbenen Mannes gegeben, da war ich noch ein kleiner Junge. Er hat die Sterne und Planeten erforscht. Sie ist die E inzige, die uns niemals verachtet hat – im Gegenteil – sie sagte immer, mein Bruder und ich seien etwas ganz Besonderes. Früher habe ich Cygnus oft mitgenommen und ihm die Geschichten und Mythen der einzelnen Sterne erzählt. Wir sind zu unserem geheimen Platz am See gegangen, haben unsere menschliche Gestalt angenommen und gebadet.“ Aries Erinnerungen zauberten ein Lächeln auf seine Lippen, dass jedoch schnell wieder erstarb. „ Aber als wir zurückkamen, haben sie uns erwischt und wir wurden bestraft . Einmal mussten wir die ganze Nacht an einen Pfahl gebunden ausharren. Es war kalt und hat geregnet. Cygnus war gerade mal zwölf Jahre alt.“ Aries blickte zur Seite, seine Kiefer knochen mahlten, als er vor Wut die Zähne knirschen ließ . Arvinja schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Wie kann man nur so grausam sein?“
    „Seit unsere Eltern tot sind, ist alles noch viel schlimmer geworden“, erwiderte Aries tonlos. „Cygnus und ich streiten oft , wir sind so verschieden. Er möchte mit allen Mitteln und Wegen anerkannt werden, dabei wird er in den Augen der ander e n Zentauren niemals ebenbürtig sein. Ich hingegen möchte das gar nicht.“ Er nahm Arvinjas Hände in die seinen und sah ihr fest in die Augen. „Seit ich dich getroffen habe, wird mir immer klarer , dass ich mehr Mensch bin als Zentaur. Ich möcht e mit dir zusammen sein, jeden T ag, jede Stunde und …“, er sah an sich hinunter , „diesen Körper zu haben ist für mich ein Geschenk und kein Fluch. Nur so kann ich dir nahe sein.“
    Arvinja schmiegte ihr Gesicht in seine Halsbeuge. „Dan n geh nicht mehr dorthin zurück. B itte , Aries. Bleib hier bei mir … für immer.“
    Aries küsste ihr Haar. „Wie gerne würde ich das tun. Aber ich kann meinen Bruder nicht zurück lassen, ich liebe ihn und ich habe unseren Eltern versprochen, immer auf ihn achtzugeben. Ich kann nicht, Arvinja.“
    „Ich habe Angst, dass dir etwas zustößt.“ Arvinja wurde mit einem Mal klar, wie viel sie für Aries empfand . „Bitte lass mich nie wieder allein.“
    „ Mir wird nichts passieren.“ Er küsste sie sanft . „Ich werde dich nie mehr alleine lassen, Arvinja. Wir müssen nur vorsichtig sein, das ist alles. Ich verlasse das Lager nur, wenn ich sicher sein kann, dass mich niemand verfolgt und du versprichst mir, keinen Schritt in den Schimmerwald zu tun .“
    „Aber …!“ Arvinja wollte protestieren, doch Aries legte ihr einen Finger auf die Lippen. „ Um deine Heilpflanzen kümmere ich mich. Es ist einfach zu gefährlich . Wenn ich alleine durch den Wald laufe und dabei einige Regeln breche ist das eine Sache. Werden wir dagegen zusammen gesehen, tötet man uns beide – ohne Gnade. Verstehst du?“
    Arvinja dachte einen Moment darüber nach und nickte schließlich. Um die trübe Stimmung etwas zu mildern
    legte sie die Hände auf seine nackte Brust und ließ sie langsam seinen flachen Bauch hinunter wandern . Ihre Handflächen kribbelten bei der Berührung seiner glatten Haut . Aries atmete schwerer und sah ihr tief in die
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