Flammentochter (German Edition)
Aries starken Armen und hoffte, der Augenbl ick würde durch nichts zerstört. D och die Vernunft machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Was tat sie hier nur? Sie küsste einen Zentauren!
Außer Atem löste sie den Kuss und stemmte ihre Fäuste gegen seine massigen Schultern .
„Aries , nein ! Lass mich runter, das dürfen wir nicht!“
Er blickte sie bestürzt an und schüttelte den Kopf .
„Verzeih, Arvinja … ich …“ Er ließ sie behutsam sinken, hielt sie jedoch fest, als sie schwankte . Arvinja zitterte am ganzen Leib. Sie wusste nicht was sie fühlen sollte, ihre Emotionen tobten wie ein Orkan. Das Feuer loderte in ihr, sie wollte ihn wieder küssen, doch zugleich wollte sie auf der Stelle fortlaufen. „Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist . Das hätte ich nicht tun sollen.“ Aries wirkte sichtlich erschüttert . Arvinjas Han dflächen kribbelten … das Feuer in ihr meldete sich unaufhaltsam. Sie ließ rasch seine Arme los und wich zurück.
„Nicht …“, krächzte sie leise. „Ich muss jetzt gehen.“ Arvinja ging einige Schritte rückwärts und wandte sich um, doch Aries rief ihr nach.
„Arvinja!“
Sie blickte zurück und es zerbrach ihr fast das Herz, ihn so stehen lassen zu müssen. Trotz seiner eindrucksvollen Statur und seiner starken Ausstrahlung wirkte er plötzlich verloren und zerbrechlich .
„Ich …“ Er hob die Hand ließ sie jedoch wieder sinken.
„Ja?“ Arvinjas Herz hämmerte in heftigem Stakkato. Aries schien mit sich zu ringen; sie hatte das Gefühl, er wollte ihr etwas Wichtiges mitteilen.
„Sehen wir uns wieder?“, fragte er schließlich unsicher. Angst stand in seine Augen geschrieben. Arvinja überlegte einen Moment, was sie antworten sollte, doch es gab ohnehin nur eine Antwort für sie. Ganz egal, wie die Folgen wären. „Natürlich, Aries“, erwiderte sie lächelnd. „ Samstagmorgen. Versprochen.“
****
Die Woche kroch quälend langsam dahin, es schien einfach nicht Samstag werden zu wollen. Arvinja konnte an nichts anderes denken, als an Aries . Sie spürte seinen warmen Körper und die weichen, zärtlichen Lippen. Sie hatte Angst vor einem Wiedersehen, doch zugleich sehnte sie es so stark herbei wie nichts jemals zuvor. Was sollte sie nur tun, wenn er sie erneut küssen wollte? Bei dem Gedanken allein, loderten die Flammen in ihr und sie musste sich selbst ermahnen, einen klaren Kopf zu behalten. Sie musste Aries sagen, dass sie nur Freunde sein konnten. Alles andere war Wahnsinn und völlig aussichtslos.
Arvinjas Herz raste heftig und wollte sich auf dem Weg zum Waldrand gar nicht mehr beruhigen. Am Schimmerwald angekommen setzte sie sich auf einen Baumstumpf, erhob sich wi eder, ging dreimal um ihn herum, zupfte ständig an ihrem Haar und glaubte, den Verstand zu verlieren, wenn er nicht bald auftauchte. Was machte Aries nur mit ihr? Warum war es so leicht, mit ihm zusammen zu sein? Er war ihr so vertraut, sie konnte sich nicht vorstellen, plötzlich ohne ihn sein zu müssen. Arvinja fühlte sich durch die Magie mit ihm verbunden, sie war nicht mehr alleine mit ihrer Gabe.
Die Zeit verstrich, doch von Aries fehlte jede Spur. Arvinja überlegte fieberhaft, ob sie sich vielleicht im Tag oder im Zeitpunkt geirrt hatte und schüttelte verwirrt den Kopf. Nein – sie hatten Samstag morgen vereinbart , verdammt nochmal! Wo war Aries? Was wenn er wegen ihrer Reaktion auf den Kuss böse war? Hatte sie ihn verletzt?
****
Sie wartete bis zur Mittagsstunde auf ihn , doch Aries kam nicht . Trauer machte sich in ihr breit, doch bald wuchs auch die Angst . Entweder war ihm etwas passiert, oder er wollte sie nicht mehr sehen. Warum hatte sie ihn nur fortgestoßen?
Sie befand sich in einem hoffnungslosen Kampf mit sich selbst – wusste nicht, was sie denken oder fühlen sollte. Aries war fort und sie blieb zurück … unendlich traurig und verlassen.
Arvinja ging fast täglich zu ihrem Treffpunkt am Schimmerwald, in der Hoffnung, auf Aries zu treffen . Sie suchte im Wald nach ihm, doch nach seiner Warnung wagte sie sich nicht so tief hinein, wie an seiner Seite. Sie sammelte weiter Heilkräuter hoffte verzweifelt , er würde plötzlich vor ihr stehen, doch die Hoffnung schwand mit jedem Tag mehr .
Der Sommer zog ins Land und es verging keine Stunde , in de r Arvinja nicht an Aries dachte. Manchmal überfiel sie die Angst, sie könne sein Gesicht vergessen, oder seine Stimme. Immer und immer wieder rief sie
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