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Flammentochter (German Edition)

Flammentochter (German Edition)

Titel: Flammentochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Rank
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Schmerz geprägt. Er ließ auf der Stelle von ihr ab und sprang auf. Wimmernd blickte er an sich hinunter. Dort wo eben noch ihre kleinen, zierlichen Hände gelegen hatten, prangten zwei Brandlöcher in seinem Hemd. Die Haut darunter war rot und von hässlichen Blasen übersät. Er hob den Blick und keuchte beim Anblick ihrer Augen entsetzt auf. Seine Schultern bebten mit seinen schnellen Atemzügen auf und ab .
„Du Hexe!“, zischte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. In seinem Blick stan den nackte Angst und Hass. „Dei … deine Augen!“ Er wich stolpernd zurück, während er mit zitterndem Zeigefinger auf sie deutete. „Deine Augen!“, wiederholte er eine Oktave höher. „Du bist eine verdammte Hexe!“
    Arvinja stemmte die Fäuste in den sandigen Boden und starrte ihn an. Sie biss die Zähne so fest zusammen, dass ihr Kiefer knackte und wischte sich mit der Hand seinen Speichel vom Gesicht. Ihre Lippen zitterten vor Zorn. Ihr war bewusst, dass ihre Augen leuchteten wie glühende Kohlen . Sie fletschte die Zähne und stieß ein Knurren aus. Das reichte dem Feigling.
     
    E r drehte sich dreimal um die eigene Achse, als müsse er erst überlegen, wo er wohnte, dann rannte er schreiend davon. Arvinja tastete nach ihrem schmerzenden Gesicht und schloss die Aug en. Tränen liefen ihr über die Wangen . Eine Hand legte sich auf ihre Schulter.
    „Alles in Ordnung, Arvinja?“ Tara kniete neben ihr und musterte sie besorgt . Arvinja spürte , dass sich das Rot ihrer Pupillen wieder normalisiert hatte .
    Sie nickte. „Ja und bei dir?“  
    „ Mir ist nichts passiert. Was hast du nur mit ihm gemacht?“ Tara blickte Arvinja entsetzt an und schüttelte den Kopf. „Es sah aus, als hättest du ihn verbrannt!“
    „So ein Unsinn“, erwiderte Arvinja, während sie sich die Hände an ihrem Kleid abwischte. „ Er ist gefallen und hat sich dabei verletzt. Torek i st ein verdammter Idiot und ein Feigling ! Ich habe keine Ahnung, was …“  Sie brach ab, als ihr Vater nach ihr rief.
     
    ****
     
     
    „Du Nichtsnutz willst mir erzählen, dass dich dieses zierliche Mädchen angegriffen und dir mit bloßen Händen Brandwunden zugefügt hat?“ Toreks Stiefvater Jargos brüllte so laut, dass Arvinja dem Drang wi derstehen musste, sich die Ohren zuzuhalten. Im nächsten Moment holte er aus und verpasste Torek so eine heftige Ohrfeige, dass sein Kopf zur Seite flog. Arvinja hielt sich die Hand vor den Mund, um einen Laut des Entsetzens zu unterdrücken. Torek war leichenblass, seine Miene war zu Stein erstarrt und verriet nichts über seine Gefühle. Seit er und sein Stiefvater ihre Hütte betreten hatten, hatte dieser den Ju ngen nur angeschrien. Jargos ‘ Gesicht war schon ganz rot und er spuckte in seiner Rage seinen Speichel durch die Gegend. Plötzlich überkam Arvinja irgendwie Mitleid mit Torek. Womöglich war sein Verhalten lediglich eine Reaktion auf die Behandlung seines Stiefvaters.
    „ Jargos …“ Arvinjas Vater hob beschwichtigend die Hand und schüttelte den Kopf. „Lass es doch gut sein. Ich bin sicher, es war alles nicht so schlimm, wie es aussah .“
    „Der Junge macht nur Ärger!“, entgegnete Jargos scharf. „Ich hab seiner Mutter von Anfang an gesagt, er taugt nichts!“ Er packte Torek am Arm und drehte ihn so, dass er Arvinja ansehen musste. „Du entschuldigst dich jetzt bei der jungen Dame! Na wird’s bald!“
    Toreks Nasenflügel blähten sich auf, er knirschte mit den Zähnen. „Niemals …“, murmelte er, während er Arvinja mit zusammengekniffenen Lidern ansah. Sein Blick war so von Hass erfüllt, dass Arvinja eine Gänsehaut bekam. Plötzlich spuckte er vor ihre Füße. „Hexe!“
    Es folgten weitere Ohrfeigen und Geschrei, doch Torek blieb stur. Irgendwann zerrte ihn Jargos bei der Tür hinaus und man hörte ihn noch weiterbrüllen, bis sie sich weit genug von der Hütte entfernt hatten .
     
    Wenig später saß Arvinja am Küchentisch und senkte schuldbewusst den Blick.
    „Es tut mir leid, Vater. Ich wollte das nicht.“
    Die zornige Miene ihres Vaters wurde etwas weicher.
    „Arvinja. Du musst versuchen, deine Kräfte zu kontrollieren. Ich weiß bald nicht mehr, was ich den Leuten noch erzählen soll.“ Er seufzte und schob ihr eine Tasse dampfenden Kräutertee hin. „ Torek stammt aus schwierig en Familienverhältnissen. Sein Stiefvater hält ihn für einen Nichtsnutz und Lügner und seiner Mutter ist alles egal . Das ist in diesem Fall dein Glück, obwohl

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