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Flammentochter (German Edition)

Flammentochter (German Edition)

Titel: Flammentochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Rank
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begann sie zögernd und deutete mit einem Kopfnicken hinüber zum Wald. „ Wie sie ihre Blütenkelche öffnen und in allen Farben des Regenbogens leuchten. “
    „Es ist überwältigend“, antwortete Aries. „Aber zu gefährlich“, setzte er rasch hinzu, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Arvinja richtete sich auf und legte ihre Arme um seine Schultern.
    „ Bitte zeig sie mir … nur einmal.“
    Aries schüttelte vehement den Kopf und blickte sie an, als hätte sie den Verstand verloren.
    „Der Wald ist nachts viel zu gefährlich und ich habe dir bereits gesagt, dass wir nicht zusammen ge sehen werden dürfen.“
    „Aber nachts schlafen doch alle!“, warf Arvinja ein. „Und ich beherrsche das Feuer immer besser. Was kann uns denn passieren ? Nur einmal. Ein einziges Mal, Aries.“
    „Nein.“
    Sie küsste ihn mit all ihrer Leidenschaft und Liebe zu ihm. Dann sah sie Aries tief in die Augen , steckte sich die leuchtende Sternanemone seitlich ins Haar und legte den Kopf schief. „Bitte …“
    ****
     
    Als Aries Arvinja in seiner Zentaurengestalt durch den nächtlichen Schimmerw ald trug, klammerte sie sich fest an ihn und war so glücklich, wie nie zuvor . Alles hat seinen Sinn im Leben, dachte sie. Wäre ihre Mutter nicht in den Schimmerwald gegangen und hätte Großmutter ihr nicht das Tagebuch gegeben, wäre sie Aries niemals begegnet . Nun wollte sie keinen Tag mehr ohne ihn sein . Die Vorstellung, dass er bei den Zentauren un glücklich und womöglich sogar in Gefahr war, machte ihr sehr zu schaffen . Sein größter Wunsch war, bei den Menschen zu leben, doch er würde seinen jüngeren Bruder niemals im Stich lassen. Arvinjas Gedanken wurden von dem überwältigenden Anblick unterbrochen, der sich ihnen bot. Aries war schnell galoppiert , d och nun wurde er langsamer und sie näherte n sich der Lichtquelle , die zwischen den hohen Bäumen auftauchte . Arvinja hielt den Atem an, als sie die Stelle erreicht hatten, auf der die Sternanemonen wuchsen. Sie konnte den Blick nicht davon lösen und war unfähig, sich zu bewegen. Die Lichtung war übersät von den v erzauberten Blumen, es mussten H underte sein. Ihre Blütenkelche waren allesamt geöffnet und jede einzelne schien einen anderen Farbton zu besitzen . Das Licht strahlte bis hinauf in die höchsten Baumwipfel und darüber hinaus in den nächtlichen Himmel. Arvinja legte die Hände auf Aries Brustmuskeln und stützte das Kinn auf seine Schulter.
    „Das ist weitaus atemberaubender, als ich es mir je in meinen Träumen vorgeste llt habe .“ Ihre Stimme bebte. „Danke, dass du mir das zeigst.“
    Aries streichelte ihre Arme und nickte.
    „Es ist der friedlichste Ort, den man sich vorstellen kann. Es heißt, d ie Samenkörner der Sternanemon en wären Tränen der Einhörner. In alten Zeiten, als sich noch Menschen in diesen Wald wagten, jagten sie diese unschuldigen Geschöpfe und schlachteten sie wegen ihres Horns grausam ab . Die letzten Einhörner kamen hierher und weinten um ihre Artgenossen. Seit vielen Jahren wurden im Schimmerwald keine Einhörner mehr gesehen, aber ich bin sicher, es gibt sie noch.“
     
    Als Arvinja abgestiegen war, nahm Aries seine menschliche Gestalt an. Nackt und atemberaubend schön blieb er vor ihr stehen und betrachtete sie mit hungrigem Blick. Sein Haar schimmerte im Licht der Sternanemonen . Arvinja starrte ihn an, während sie langsam ihr Kleid aufschnürte, es über ihre Schultern streifte und zu Boden fallen ließ. Sie überwand den letzten Abstand zwischen ihnen, ihre nackten Körper schmiegten sich eng aneinander und wurden E ins. Und dann liebten sie sich ein zweites Mal in dieser Nacht, hier am friedlichsten Ort der Welt.
     
     
    ****
     
     
    Arvinja wurde von den ersten Strahlen der Morgensonne geweckt, die sich zaghaft zwischen die Bäume stahlen und ihr das Gesicht wärmten . Sie blinzelte und erschrak, als sie merkte, dass sie eingeschlafen waren und sich noch immer im Wald befanden. Die Sternanemonen hatten ihre Kelche längst geschlossen und wirkten nun am Tage unscheinbar . Arvinja setzte sich ruckartig auf und hielt verzückt inne , als sie Aries neben sich schlafen sah. Er lag auf der Seite , sein Haar fiel ihm ins Gesicht und verdeckte es teilweise. Sie hätte ihn ewig betrachten können, doch sie mussten schleunigst von hier verschwinden. Arvinja neigte sich zu ihm hinunter, strich ihm das Haar zurück und küsste seine Wange.
    „Aries …“, wisperte sie. „Aries, wach auf . “
    Er

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