Flandry 2: Höllenzirkus
dienen, helfen, zu jemandem gehören … aber ihr habt alle nur ein Werkzeug in mir gesehen. Einen Gegenstand. Jeder Einzelne von euch.«
»Djana, ich gebe dir mein Ehrenwort …«
»Ehre?« Sie schüttelte langsam den Kopf. »Es ist ein seltsames Gefühl«, sagte sie zu ihrem Gott mit einer hohen, erstaunten Stimme wie der eines Kindes, das nicht verstehen kann, wie ihm geschieht, »wenn man ein für allemal begreift, dass man allen egal ist. Sogar dir.«
Sie straffte die Schultern. »Na, ich werde damit schon klarkommen.«
Ihr Blick richtete sich auf Flandry, der hilflos und mit großen Augen vor ihr saß. »Was dich angeht«, sagte sie kühl, »so kann ich wohl nicht verhindern, dass du so gut wie jede Frau bekommst, die dir in die Quere kommt. Aber eines wünsche ich dir, nämlich dass du die, die du wirklich willst, nie bekommen kannst.«
Damals machte er sich noch wenig Gedanken um ihre Bemerkung. »Du bist überreizt«, fuhr er sie in der Hoffnung an, dass Schärfe etwas bewirken würde. »Betrunken. Hysterisch.«
»Was immer du willst«, sagte sie erschöpft. »Bitte geh jetzt.«
Er ging und verschaffte sich einen anderen Schlafplatz. Während der nächsten Morgenwache landete das Schiff auf Ysabeau. Djana stolzierte die Gangway hinunter, ohne sich von Flandry verabschiedet zu haben. Er sah ihr nach und zuckte seufzend mit den Schultern – Frauen! Die Fremden unter uns! –; dann trollte er sich allein zu dem Pendelbus in die Stadt, wo er seinen Sieg angemessen zu feiern gedachte.
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