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Flandry 2: Höllenzirkus

Flandry 2: Höllenzirkus

Titel: Flandry 2: Höllenzirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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… na, warum erzählen Sie es mir nicht einfach selbst?«
    »Jawohl, Sir. Während ich auf meiner zugewiesenen Route patrouillierte, ortete ich die ›Kielwelle‹ eines größeren Schiffes. Aufgrund des Dauerbefehls ging ich näher heran, um es zu identifizieren. Es handelte sich unverkennbar um ein merseianisches Kampfschiff. Meine Order gab mir einen Ermessensspielraum, wie Herr Admiral wissen, meine Ortung entweder persönlich zu melden, ohne weitere Schritte zu unternehmen, oder zu versuchen, mehr herauszufinden. Ob es richtig oder falsch war, ich entschied mich für die zweite Möglichkeit. Die Chancen standen gegen eine weitere Begegnung, und wahrscheinlich hätten wir keine weiteren Einzelheiten erfahren. Ich ließ mich zurückfallen und sandte einen Kurier aus, der offensichtlich nie angekommen ist. In meinem Bericht werde ich eine verschärfte Kontrolle der Inspektionsprozeduren empfehlen.
    Nun, ich beschattete den Merseianer an meiner äußersten Ortungsgrenze, wodurch ich beabsichtigte, mein kleineres Fahrzeug außerhalb seiner Sensorenreichweite zu halten. Nur drangen wir dabei in den Ortungsbereich eines weiteren Schiffes ein, eines Vorpostenbootes, das mich entdeckte, einholte und aufbrachte. Ich wurde auf den Planeten Talwin geschafft, wo die Merseianer, wie sich herausstellte, einen vorgeschobenen Stützpunkt unterhalten. Nach diversem Wirbel entkam ich über einen Pulsar; diesen Würdenträger nahm ich als Geisel mit.«
    »Ähem, aha.« Julius schielte zu Ydwyr hinüber. »Eine komplizierte Affäre, ja, ja. Technisch bewegten sie sich im Recht, als sie diese Basis gebaut haben, nicht wahr? Aber sie hatten kein Recht, ein kaiserliches Schiff aufzubringen und einen kaiserlichen Offizier gefangen zu halten … nicht in einer Region, die laut dem Abkommen frei ist … hm …« Ganz offensichtlich erschreckte ihn der Gedanke, sich unversehens mitten in einer diplomatischen Krise wiederzufinden.
    »Wenn ich Herrn Admiral einen Vorschlag machen dürfte«, sagte Flandry, »ich spreche Eriau. Der Datholch und ich haben uns mehrmals lange unterhalten. Ohne Richtlinien erstellen zu wollen, Sir – ich weiß, dass mir das nicht zusteht –, habe ich mir die Freiheit genommen, einige Gedanken anzudeuten. Wünschen Herr Admiral, dass ich dolmetsche?« Wie sich herausgestellt hatte, war der linguistische Computer der Basis ausgefallen, und niemand wusste, wie man ihn reparierte.
    »Äh … ja. Gewiss. Sagen Sie Seiner, na, Seiner Königlichen Hoheit, dass wir ihn als Gast des Imperiums ansehen. Wir werden uns bemühen, ihm jedwede Höflichkeit zukommen zu lassen und für einen raschen Rücktransport zu sorgen.«
    »Am liebsten würde er Sie an die Wand stellen und die ganze Affäre tief begraben lassen«, informierte Flandry Ydwyr. »Wir können mit ihm alles machen, was wir wollen.«
    »Dann gehen Sie plangemäß vor?«, erkundigte sich der Wissenschaftler. Sein Ausdruck war gemessen, doch Flandry hatte erlernt, im Auge eines Merseianers ein sarkastisches Funkeln zu erkennen.
    »Khraich, einen Plan kann man es nun wirklich nicht nennen. Talwin lässt sich nicht verschweigen. Das Oberkommando wird einen Bericht sehen und einen Ermittler bestimmen. Für uns kommt es darauf an, das Gesicht zu wahren. Wie ich erwartet habe, wird Ihnen eine Rückreise angeboten. Nehmen Sie das Angebot zum frühestmöglichen Zeitpunkt an. Wenn Sie Talwin erreichen, weisen Sie Morioch an, seine Schiffe und sein Personal abzuziehen. Der Planet ist für Geheimdienstoperationen sowieso nicht mehr zu gebrauchen; Ihre Regierung wird ihn ohnehin aufgeben. Wenn unsere Flottenschiffe dort nur friedliche xenologische Forschung vorfinden, wird man alle Anzeichen für nichtwissenschaftliche Aktivitäten vertuschen, und wahrscheinlich wird auf beiden Seiten nie wieder von den kleinen Widrigkeiten geredet, in die Sie und ich verwickelt gewesen sind.«
    »Ich habe bereits zugestimmt, dass Sie in meinem Namen diese Vorschläge machen können. Fahren Sie fort.«
    Flandry gehorchte in taktvollerer Sprache. Julius strahlte. Wenn sein Kommando wesentlich dazu beitrug, ein unerwünschtes merseianisches Projekt aufzuhalten, so würde sich das bei seinen Vorgesetzten herumsprechen. Es würde Beförderungen beeinflussen, die Versetzung auf vielversprechendere Welten, jawohl, jawohl, egal wie diskret man die Affäre auch behandelte. Eine Diskretion, die auch zur Folge hat, dass niemand die vielen kleinen Ungereimtheiten beachten wird, von denen mein Epos

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