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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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…«
    »Nein. Der Verfall des Imperiums ist noch nicht so weit fortgeschritten, dass es gestattet, in Stücke gebrochen zu werden. Und wäre es anders, würde ich es nicht erlauben. Versteht ihr denn nicht? Das Imperium ist alles, was die Zivilisation – unsere Zivilisation – vor der Langen Nacht bewahrt.
    Was bewaffneten Protest angeht, so regt er vielleicht zu Änderungen der Politik an, aber das Imperium könnte die Rädelsführer niemals begnadigen. Sonst würden sie jeden ermutigen, der einen Groll hegt, zur Waffe zu greifen, und das Ende genauso eindeutig herbeiführen wie durch eine Teilung. Und außerdem …«, McCormacs Fingerknöchel traten weiß hervor, als er die Zügel umfasste, »… und außerdem würde ich Kathryn nicht zurückbekommen, wenn darauf irgendwelche Hoffnung besteht.«
    »Also hast du vor, das Imperium zu erhalten, aber es zu übernehmen«, sagte Colin rasch. Sein Wunsch, den Vater von der Gefangenschaft der Stiefmutter abzulenken, war so offensichtlich, dass es McCormac im Herzen wehtat. »Ich stehe auf deiner Seite. Das weißt du. Ich glaube aufrichtig, dass du dem Imperium neues Leben einflößen könntest. Du wärst der beste Kaiser seit Isamu dem Großen, vielleicht sogar seit Manuel I. persönlich, und ich lege nicht nur mich, sondern auch meine Frau und meinen Sohn für dich auf den Altar – aber ist es zu schaffen?« Er wies zum Himmel. »Das Imperium ist so riesig!«
    Wie auf ein Zeichen ging Virgil unter. Die aeneanische Atmosphäre erzeugte keine nennenswerte Dämmerung. Alpha und Beta Crucis strahlten auf, dann fast übergangslos Tausende weiterer Sterne und die eisige Brücke der Milchstraße. Die Landmasse zur Rechten wurde augenblicklich vollkommen schwarz, doch Lavinia tauchte den Meeresboden unter den Klippen zur linken Hand in Silberschein. Eine Kaulmaus piepste in den beißenden Wind.
    McCormac sagte: »Die Revolution braucht einen Anführer und hat mich erwählt. Lassen wir die falsche Bescheidenheit beiseite. Ich beherrsche das Kabinett der Hauptwelt in diesem Sektor. Ich kann belegen, dass ich der beste Raumstratege des Imperiums bin. Meine Männer wissen, dass ich in den wichtigen Dingen streng und beim Rest nachsichtig bin und mich immer um Gerechtigkeit bemüht habe. Das Gleiche gilt für hundert Planeten, die von Menschen und von Nichtmenschen besiedelt sind. Würde ich etwas anderes behaupten, es nützte niemandem.«
    »Aber wie …« Colins Stimme verhallte. Im Mondlicht schimmerten seine Lederjacke und der silberbeschlagene Sattel.
    »Wir erringen die Herrschaft über diesen Sektor«, erklärte McCormac ihm. »Dazu müssen wir eigentlich nur die josipistischen Kräfte schlagen. Wenn wir das geschafft haben, wird jede bedeutende Gemeinde im Umkreis von zehn Parsec zu uns überlaufen. Danach … Mir gefällt die Vorstellung selber nicht, aber ich weiß, wo und wie ich Barbaren als Verbündete gewinnen kann. Nicht die wenigen darthanischen Schiffe, die ich bereits beschäftige; nein, sondern wirklich wilde Krieger von weit jenseits der Grenze. Nur keine Sorge, ich lasse sie weder plündern, noch lasse ich sie siedeln, auch nicht, wenn sie mir Gefolgschaft schwören. Sie werden Söldner sein, die aus Steuergeldern bezahlt werden.
    Die gesamte imperiale Flotte könnte nie gegen uns gestellt werden, sie hat zu viele andere Aufgaben. Wenn wir schnell und schwer arbeiten, sind wir in der Lage, jeden Gegner zurückzuwerfen, der uns angreift.
    Darüber hinaus – kann ich nichts vorhersagen. Ich hoffe, wir haben dann eine gut regierte Region vorzuweisen. Ich hoffe, damit unsere Botschaft untermauern zu können: ein Ende der Korruption und Tyrannei, ein Neuanfang unter einem neuen Herrscherhaus, lange überfällige Reformen … Was wir brauchen, ist Schwung, den Schwung eines Schneeballs, der eine Lawine erzeugt. Dann können uns alle Geschütze im ganzen Imperium nicht mehr aufhalten: weil die meisten von ihnen auf unserer Seite sein werden.«
    Warum ein Schneeball?, höhnte es in seinem Kopf. Wer auf Aeneas kennt denn Schnee, sieht man von dünnem Reif im Polarwinter ab?
    Sie ritten um eine Gruppe von Bäumen herum und sahen die Burg. Windhome stand auf einer Erhebung, die einmal eine Landzunge gewesen war und sich nun in die Luft reckte, während unterhalb von ihr die Hänge schwindelerregend tief abfielen. Aus der massigen Festung leuchtete gelbes Licht und konturierte dunkle alte Wälle und Wehrgänge. Der Fluss Wildfoss brauste in Katarakten vorbei.
    McCormac

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