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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Kolonien hier draußen angegeben – und für viele nichtmenschliche ebenso.«
    Ihre Lebhaftigkeit kehrte wieder zurück, und ihre Nasenflügel flatterten. »Snelund hat es allerdings nie drauf angelegt, gegen Hugh kämpfen zu müssen!«
    Flandry zerdrückte den fallengelassenen Zigarettenstummel unter dem Absatz. Dann sagte er: »Ich fürchte, das Imperium kann nicht zulassen, dass eine Rebellion gelingt, ganz gleich, aus welch guten Absichten sie auch erfolgt.«
    »Aber man wird die Wahrheit erfahren«, wandte sie ein.
    »Bestenfalls erhält man Ihre Aussage«, entgegnete Flandry. »Sie haben eine schlimme Zeit durchgemacht. Wurden regelmäßig unter Drogen gesetzt und der Gehirnwäsche unterzogen, und das ist noch nicht alles, richtig?« Er sah, wie sie sich in die Lippe biss. »Ich erinnere Sie nur sehr ungern daran, Mylady, aber noch mehr leid täte es mir, Sie in einem Traum zu belassen, der sich einfach verflüchtigen muss. Nur der Umstand, dass Sie glauben gehört zu haben, wie Snelund Ihnen seine Pläne offenbart, beweist kein entropisches Bisschen. Verwirrung – Paranoia – absichtsvolles Einimpfen von Erinnerungen durch Agenten, die den Gouverneur diskreditieren möchten – jeder gewiefte Anwalt, jeder bestochene Psychiater könnte Ihre Geschichte in der Luft zerreißen. Sie kämen damit nicht weiter als bis zum ersten Inspektor, der vor der Anhörung die Zeugen auswählt.«
    Sie starrte ihn an, als hätte er sie geschlagen. »Sie glauben mir nicht?«
    »Ich möchte Ihnen gern glauben«, antwortete Flandry. »Unter anderem deswegen, weil Ihre Aussage mir zeigt, wo und wie ich nach Beweisen suchen muss, die man mit keiner Taschenspielerei abtun kann. Ja, ich werde nun Nachrichtenkapseln mit verschlüsselten Depeschen zu verschiedenen strategischen Bestimmungsorten auf den Weg schicken.«
    »Aber Sie kehren nicht in die Heimat zurück?«
    »Warum sollte ich, wenn mein geschriebenes Wort größere Chancen hat, ernstgenommen zu werden, als Ihre mündliche Aussage? Nicht dass die Chancen dafür sonderlich hoch wären.« Flandry ordnete seine Gedanken. Sie ließen sich nur widerwillig in Reih und Glied stellen und identifizieren. »Sie verstehen«, sagte er langsam, »rein verbale Versicherungen kommen billig. Wir brauchen unumstößliche Beweise. Einen ganzen Berg davon sogar, wenn Sie irgendetwas gegen einen kaiserlichen Favoriten und die großen Fische ausrichten wollen, die noch größer werden wollen, indem sie ihn unterstützen. Und … Snelund hat ganz recht … Auf einem Planeten, über dem mit modernen Waffen gekämpft worden ist, bleibt kaum ein einziger nutzbarer Beweis zurück. Nein, meiner Meinung nach ist es am klügsten, wenn dieses Schiff als Nächstes nach Aeneas reist.«
    »Was?«
    »Wir werden versuchen, mit Ihrem Gatten zu verhandeln, Mylady. Ich hoffe, Sie können ihn überreden, die Rebellion aufzugeben. Und hinterher findet sich vielleicht etwas, um Aaron Snelund ganz legal zu grillen.«

 
VI
     
     
    Der Stern Virgil gehört zur Spektralklasse F7 und besitzt eine etwas höhere Masse als Sol. Er hat die anderthalbfache Leuchtkraft mit einem höheren Ultraviolettanteil. Aeneas ist der vierte seiner Planeten und umkreist Virgil einmal in 1,73 Standardjahren auf einer mittleren Entfernung von 1,50 Astronomischen Einheiten, sodass er zwei Drittel der Bestrahlung erhält, die Terra bekommt. Der Äquatordurchmesser des Planeten beträgt 10.700 Kilometer, seine Masse 0,45 Terra, und folglich herrscht an seiner Oberfläche eine Schwerkraft von 0,635 g, die ausreicht, um eine für Menschen atembare Atmosphäre zu halten, die in den Niederungen so dicht ist wie auf der Höhe von Denver Complex und in den Höhen wie auf dem peruanischen Altiplano. (Man muss sich vor Augen halten, dass eine schwächere Schwerkraft einerseits einen entsprechend geringeren Dichtegradienten zur Folge hat und andererseits orogenetische Kräfte, die nicht ausreichen, um sehr hohe Gebirge aufzutürmen.) Im Laufe der Zeitalter sind Wassermoleküle in die dünne Luft aufgestiegen und durch energiereiche Quanten gespalten worden; der so entstandene Wasserstoff ist ins All entwichen, und der Sauerstoff hat sich noch nicht wieder mit Mineralen verbunden. Dadurch sind die früheren Ozeane zum großen Teil verschwunden, und die Wüsten haben sich ausgedehnt.
    Ursprünglich war der Hauptgrund der Kolonisierung wissenschaftlicher Natur: die einzigartigen Spezies auf dem Nachbarplaneten Dido, einer Welt, auf der kein Mensch

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