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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Kämpfe vorüber sind? Wer immer im All gewinnt, kann die Planeten hinterher rasch kassieren. Warum sollte man bis dahin Kampfkraft abstellen, die woanders dringend benötigt wird, um ein Speerwespennest wie diese Welt einzunehmen? Wenn er okkupiert, dann okkupiert er. Aber ich erwarte, dass er das Virgilianische System in dem Augenblick verlässt, in dem er entdeckt, dass wir es nicht halten werden, sondern unterwegs sind, um uns das eigentlich Wertvolle zu nehmen: Satan.«
    »Ihre Verbände zur Flankensicherung allerdings …«, sagte Oliphant voll Zweifel.
    »Sie meinen den Schutz für Basen außerhalb von Planeten, wie Port Frederiksen? Ein leichtes Schiff jeweils, hauptsächlich als Schutz gegen eventuelle Gelegenheitszerstörungen.«
    »Nein, Sir, ich denk an Ihre interplanetaren Patrouillen. Wozu sollen die gut sein?«
    »Das sind nur darthanische Söldner. Ihr einziger Zweck besteht darin, den Feind in die Irre zu führen und der Flotte Zeit zu verschaffen«, erklärte McCormac. Habe ich ihm das wirklich noch nicht erläutert? Was sonst habe ich noch übersehen, seit der Erdrutsch mich mitgerissen hat? – Nein, es ist schon gut, er hat einfach zu viel mit Verwaltungsdetails am Boden zu tun. »Ein paar Schiffe im interplanetaren Raum mit dem Befehl, jedes josipistische Schiff anzugreifen, das sie orten. Aufklärer natürlich – schwach bewaffnet, leicht besiegt. Die Überlebenden werden die Nachricht zurücktragen. Ich kenne Pickens’ Denkweise. Er wird überzeugt sein, dass wir uns ihm bei Virgil zum Kampf stellen, und extrem vorsichtig vorrücken. Deshalb wird er uns auf unserem Weg nach Beta Crucis auch nicht entdecken.« Ach, guter alter Dave Pickens, du hast Kathryn immer Blumen mitgebracht, wenn wir dich zum Abendessen eingeladen haben; muss ich jetzt wirklich gegen dich verwenden, was ich erfahren habe, als wir Freunde waren?
    »Nun, Sie sind der Kaiser, Sir.« Oliphant deutete auf die Geräte, die sie bedrückend umgaben. »Es gibt viel zu tun heute. Der Stab hat sich so gut wie möglich darum gekümmert, aber verschiedene Punkte erfordern Ihre Aufmerksamkeit.«
    »Ich werde sie mir gleich anschauen, noch vor dem Essen«, sagte McCormac. »Seien Sie danach erreichbar, vielleicht muss ich mich mit Ihnen besprechen.«
    »Aye, Sir.« Oliphant salutierte und ging.
    McCormac rief die Daten nicht sofort ab. Vielmehr trat er auf einen Balkon hinaus. Von dort blickte er auf die Klippe und das fruchtbare Schwemmland im Osten. Creusa, der innere Mond, würde jeden Moment aufgehen. McCormac füllte sich die Lungen mit trockener Kälte und wartete.
    Fast voll stieg der Trabant über den Horizont. Der Schatten, den er warf, bewegte sich merklich; und während der Mond in den Himmel raste, konnte McCormac den Phasenwechsel beobachten. In dieses lebendige weiße Licht getaucht, schien das Antonin sein lange verdunstetes Wasser zurückzuerhalten. Es war, als könnte man Gespensterwellen ans Ufer laufen sehen, als pralle wieder die Brandung gegen den Fuß des Vorgebirges, auf dem Windhome stand.
    Das hast du immer gesagt, Kathryn. Vom ganzen Jahr unserer Welt hast du diese Augenblicke am meisten gemocht. Dyuba, Dyuba, ob ich dich jemals wiedersehe?

 
VII
     
     
    Als Virgil ohne Vergrößerung als Scheibe erkennbar war, schaltete die Asieneuve den Sekundärgenerator ab und beschleunigte mit Gravitationsantrieb systemeinwärts. Jeder Sensor war auf äußerste Empfindlichkeit gestellt, doch außer dem endlosen Zischeln kosmischer Energien kam nichts herein.
    »Nicht einmal Funk- und Radiosignale?«, fragte Flandry.
    »Noch nicht einmal das, Sir«, antwortete Rovians Stimme.
    Flandry schaltete das Interkom ab. »Ich sollte auf der Brücke sein«, murmelte er. »Was mache ich in meiner … in Ihrer Kammer?«
    »Sie sammeln Informationen«, antwortete die Frau mit schwachem Lächeln.
    »Wenn dem nur so wäre! Warum völlige Funkstille? Ist das ganze System evakuiert worden?«
    »Wohl kaum. Man muss aber schließlich gewusst haben, dass binnen weniger Tage der Feind eintreffen wird. Hugh ist ein Genie, was den Einsatz von Aufklärungsbooten angeht – das ist er übrigens in den meisten Hinsichten.«
    Flandry blickte sie scharf an. Zu unruhig, um zu sitzen, zu beengt, um auf und ab zu gehen, stand er neben der Tür und trommelte mit den Fingern dagegen. Kathryn McCormac saß auf dem Stuhl. Sie wirkte geradezu ungerührt.
    Doch andererseits hatte sie während der Reise hauptsächlich geschlafen und sonst wenig getan; das

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