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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt
Autoren: Poul Anderson
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jedes kühle Lüftchen nutzten und insofern wie für diese Welt entwickelt wirkten; dazu gab es Gärten und einen Park. Kathryn hatte gesagt, dass die Einwohnerzahl gewöhnlich um die Tausend, doch während des gegenwärtigen Alarmfalls gewiss niedriger lag. Flandry sah nur wenige Menschen.
    Seine Aufmerksamkeit haftete ohnedies auf dem Raumlandefeld. Hätte dort lediglich ein interplanetares Raumschiff gestanden, wäre die Kapitulation seine beste Wahl gewesen. Aber nein, Hugh McCormac hatte seinem geschätzten Vorposten ein hyperangetriebenes Kampfschiff zurückgelassen. Groß war es nicht – ein Subzerstörer der Conqueror- Klasse, dessen Hauptbewaffnung eine Strahlkanone war und deren wichtigste Verteidigung in Schnelligkeit und Manövrierfähigkeit lag; ihre normale Besatzung betrug fünfundzwanzig Mann –, doch es stand verwegen Wacht, und Flandrys Herz machte einen Satz.
    Das Baby gehört mir! Er flog dicht an dem Schiff vorbei. Der Leere ringsum nach zu urteilen, schien der Subzerstörer nicht mehr als die vorschriftsgemäßen zwei Mann auf Wache zu haben. Wozu auch? Bei ihren Instrumenten und Computern genügte auch ein Mann, um sie überallhin zu lenken. Port Frederiksen würde von einer herannahenden Bedrohung frühzeitig wissen, sodass ihre Besatzung Zeit genug hatte, an Bord zu gehen. Im Augenblick halfen die Leute ohne Zweifel den Zivilisten.
    Heraldisch geschmückt stand über der Seriennummer des Schiffes der Name Erwin Rommel. Wer zum Teufel war das wohl gewesen? Ein Germanianer? Nein, eher ein Terraner, aus den historischen Archiven zu neuem Leben erweckt durch ein Datensuchprogramm, das etliche Dutzende von Tausenden Conquerors passend nach Eroberern zu taufen hatte.
    Aus den Gebäuden strömten Menschen. Flandry war bemerkt worden. Er landete im Park. »Hallo«, sagte er. »Ich bin so ein bisschen schiffbrüchig.«
    Während der nächsten Stunde erkundigte er sich über Port Frederiksen. Im Gegenzug erzählte er halbwegs die Wahrheit. Er berichtete von einer Zufallsbegegnung mit einem Feindschiff, einer Bruchlandung und einer Reise quer durchs Land. Ein wesentliches Detail verschwieg er jedoch, nämlich den Umstand, dass er nicht auf McCormacs Seite gewesen war.
    Wenn sein Plan fehlschlug, wären die Aeneaner zornig, sobald sie die ganze Wahrheit erfuhren; sie kamen ihm aber nicht wie der Menschenschlag vor, der eine Kriegslist bestrafte.
    Im Grunde waren sie Verwalter: Außer der Besatzung der Rommel befanden sich nur noch wenige Wissenschaftler und Servicepersonal auf dem Planeten. Ihre Aufgabe bestand darin, die fruchtbare Beziehung mit den Didoniern in der Nachbarschaft aufrecht und die Basis instand zu halten, und als die Wissenschaftler, die sie waren, versuchten sie zusätzlich, ihre Arbeit fortzusetzen.
    Physisch waren sie isoliert. Die interplanetare Funkstille hielt an, denn josipistische Schiffe hatten das Virgilianische System mehr als einmal heimgesucht. Etwa jeden Monat brachte ein Raumboot Nachschub, Post und Neuigkeiten von Aeneas. Zuletzt war es erst vor wenigen Tagen eingetroffen. Daher erhielt Flandry den aktuellen Stand der Dinge.
    Aus der Sicht der Aeneaner war die Lage bedrückend. Fabrikation, Logistik und Kommunikation verfielen unter Hugh McCormac. Er hatte den Versuch aufgegeben, ein wesentliches Raumvolumen zu beherrschen. Stattdessen hatte er Verbände zum Schutz der einzelnen Welten abgestellt, die erklärt hatten, auf seiner Seite zu stehen. Diese Verbände waren jedoch minimal. Sie konnten die Nadelstichtaktik, nach der Snelunds Geschwader operierten, zwar stören, aber nicht unterbinden. Einzeln, wie sie operierten, konnte jede reguläre Flottille sie vernichten.
    Als Reaktion auf diese Entwicklung hielt McCormac das Gros seiner Flotte in der Umlaufbahn um Satan fest. Wenn die Josipisten sich in voller Stärke sammelten, würde er durch seine Aufklärer davon erfahren, sich der Armada entgegenstellen und auf seine taktischen Fähigkeiten vertrauen, um sie auseinanderzuscheuchen.
    »Aber das weiß der Feind«, erklärte Direktor Jowett. Mit zitternder Hand strich er sich über den weißen Bart. »Sie werden sich unserm Kaiser nicht zur Entscheidungsschlacht stellen, die er braucht. Ich frage mich, ob Snelund überhaupt nach Verstärkungen ruft, wenn Terra sie entbehren kann. Vielleicht will er uns einfach nur zermürben. Ich glaube schon, dass er sich freuen würde, wenn wir eines langen, langsamen Todes stürben.«
    »Denken Sie, wir sollten aufgeben?«, fragte
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