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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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entstehendes Misstrauen gegenüber Sieers Miteinheiten in der Gruppe von Flandry bewusst nicht beschwichtigt wurde.
    Als sie das Vorgebirge erreichten, war Wehe sein Werkzeug. Unter dem Einfluss von Noga und Krippo freute sich der Didonier tatsächlich sogar auf die Abenteuer, die er in Flandrys Diensten erleben würde.
    Wie er dieses Werkzeug nutzen würde, wenn überhaupt, konnte der Terraner nicht sagen. Das hing ganz davon ab, welche Situation sie am Ziel ihrer Reise erwartete.
    An einem Abend nahm Kathryn ihn beiseite. Feuchte Wärme und der Baumverhau des Dschungels umgaben sie. Dennoch war das Gelände angenehmer, und die Rippen der Didonier verschwanden allmählich wieder unter Fleisch. Sie und er standen in einem Schilfdickicht, das sie vor der Welt abschirmte, und sahen einander an.
    »Warum haben wir nicht mehr allein gesprochen, Dominic?«, fragte sie ihn. Ihr Blick war ernst, und sie hatte ihn bei den Händen ergriffen.
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich war zu beschäftigt.«
    »Aber das ist noch nicht alles. Wir haben es nicht gewagt. Wann immer ich dich sehe, denke ich an … Nach Hugh bist du der Letzte, den ich verletzen möchte.«
    »Nach Hugh.«
    »Du wirst mich ihm zurückgeben. Kein Gott könnte etwas Herrlicheres tun.«
    »Dann kann ich wohl davon ausgehen«, sagte er rau, »dass du es dir nicht anders überlegt hast.«
    »Nein. Wenn ich dich sehe, wünsche ich mir zwar, ich könnte es mir auch wünschen. Aber … Ach, ich bin so traurig. Ich hoffe so sehr, dass du bald die richtige Frau für dich finden wirst.«
    »Ich habe sie schon gefunden«, entgegnete er. Sie zuckte unwillkürlich zusammen. Ihm wurde bewusst, dass er ihr fast die Hände zerquetschte, und so minderte er den Druck. »Kathryn, Geliebte, wir sind auf der Zielgeraden, aber mein Angebot steht. Wir – von hier bis Port Frederiksen –, und ich schließe mich der Revolution an.«
    Sie wurde weiß im Gesicht. »Das ist deiner nicht würdig«, sagte sie.
    »Das weiß ich selber«, fauchte er sie an. »Das ist absoluter Verrat; aber für dich würde ich meine Seele verkaufen. Sie gehört sowieso dir.«
    »Wie kannst du das ›Verrat‹ nennen?«, rief sie, als habe er sie geschlagen.
    »Ganz leicht. Verrat, Verrat, Verrat. Hörst du? Die Revolte ist schlimmer als schlecht, sie ist idiotisch. Du …«
    Sie riss sich von ihm los und floh. Er blieb allein stehen, bis die Nacht ihn völlig umfing. Nun, Flandry, dachte er, was hat dich bloß auf den Gedanken gebracht, der Kosmos diene einzig deinem persönlichen Wohlbefinden?
    Danach mied Kathryn ihn keineswegs, denn es wäre unter den gegebenen Umständen unmöglich gewesen, und es entsprach auch nicht ihrem Wunsch. Im Gegenteil, oft lächelte sie ihn an, auf eine schüchterne Art, die ihn versengte, und wenn sie Gelegenheit zu sprechen hatten, klang sie herzlich. Er reagierte irgendwie entsprechend. Allerdings verschwanden sie nicht mehr aus dem Blickfeld ihrer Gefährten.
    Die Männer hatten nichts dagegen. Sie umschwärmten Kathryn bei jeder Gelegenheit, und das flache Tiefland bot ihnen viele Chancen dazu. Ohne Zweifel bedauerte sie aufrichtig, Flandry zu verletzen, doch sie konnte nicht die Freude verhehlen, die mit jedem in westlicher Richtung zurückgelegten Kilometer lauter in ihr lachte und sich als Fröhlichkeit, Freundlichkeit und Eifer äußerte. Havelock hatte keinerlei Schwierigkeiten, sie dazu zu bewegen, dass sie ihm in völliger Unschuld alles berichtete, was sie über die aeneanische Forschungsstation wusste.
    »Verdammt, ich hasse es, sie derart zu benutzen!«, sagte er, als er seinem Kommandanten unter vier Augen Bericht erstattete.
    »Auf lange Sicht betrachtet, handeln Sie zu ihrem Besten«, entgegnete Flandry.
    »Das war schon immer eine Entschuldigung für viel Grausamkeit und Verrat.«
    »Und wird es immer sein. Ja. Trotzdem … Tom, wir sammeln lediglich Informationen. Ob wir mehr unternehmen, hängt ganz davon ab, wie die Dinge bei unserem Eintreffen aussehen. Ich habe es Ihnen schon gesagt: Auf heldenmütige Unmöglichkeiten lasse ich mich nicht ein. Es besteht eine gute Chance, dass wir uns widerstandslos internieren lassen.«
    »Aber wenn nicht …«
    »Dann werden wir dazu beitragen, eine zum Untergang verurteilte Torheit ein wenig schneller niederzuschlagen, und dadurch so manches Leben retten. Wir können dafür sorgen, dass auch Kathryns Leben dazu gehört.« Flandry schlug dem Ensign auf den Rücken. »Gönnen Sie sich etwas Ruhe, mein Sohn, und

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