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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt
Autoren: Poul Anderson
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denken Sie an das Mädchen, das auf Sie wartet.«
    Havelock grinste und ging mit straffen Schultern davon. Flandry blieb eine Weile zurück. Für mich gibt es kein besonderes Mädchen, wird es nie eins geben, sinnierte er, es sei denn, Hugh McCormac besitzt die Güte, sich töten zu lassen. Vielleicht dann …?
    Könnte ich das irgendwie veranlassen … Sie müsste es ja nie erfahren … Könnte ich das tun? Das ist natürlich nur ein Tagtraum. Aber angenommen, die Gelegenheit würde sich mir irgendwie bieten … Könnte ich es tun?
    Ich kann es wirklich nicht sagen.
     
    Wie die amerikanische Pazifikküste (auf Terra, Mutter Terra) faltete sich der Westrand von Barca in Hügel, die abrupt zum Meer hin abfielen. Als Kathryn das Leuchten der weiten Wasserfläche erblickte, kletterte sie eilig auf den höchsten Baum, den sie sah. Ihr Ruf hangelte sich Blatt um Blatt den Stamm hinunter wie der Sonnenschein: »Wir sind auf Kap Byrsa! Anders kann es nicht sein! Wir befinden uns keine fünfzig Kilometer südlich von Port Frederiksen!«
    Strahlend stieg sie herab. Und Dominic Flandry konnte nicht mehr sagen als: »Von hier an mache ich alleine weiter.«
    »Was?«
    »Ich fliege mit einem der Raumanzüge. Zuerst schlagen wir an einem angenehmen, leicht aufzufindenden Flecken das Lager auf. Dann frage ich in Port Frederiksen nach, ob sie uns ein Flugzeug leihen können. Das geht schneller als ein Fußmarsch.«
    »Dann nimm mich mit«, bat Kathryn und bebte vor Ungeduld.
    Dich würde ich mitnehmen, bis die letzten Sterne erlöschen, wenn du willst – nur dass du nicht willst. »Tut mir leid, aber das geht nicht. Auch nicht zu funken versuchen. Die Kanäle abhören, aber nicht senden. Woher wollen wir wissen, wie die Lage in Port Frederiksen ist? Vielleicht schlecht; zum Beispiel könnten sich Barbaren unseren kleinen Familienstreit zunutze gemacht und die Station besetzt haben. Ich werde nachsehen. Wenn ich nicht in … na, sagen wir, zwei dieser billigen kleinen Tage zurück bin« – du musst immer herumalbern, was? – »dann übernimmt Lieutenant Valencia das Kommando und handelt nach eigenem Ermessen.« Havelock wäre mir lieber. Valencia bringt der Revolte zu große Sympathien entgegen. Trotzdem, ich muss die Konvention aufrechterhalten, dass immer der rangälteste Offizier das Kommando erhält, wenn ich dich belügen will, meine Liebste – wenn ich auch nur die geringste Chance haben will, deinem Ziel zu schaden, Liebe meines Lebens.
    Seine Mahnung dämpfte die Fröhlichkeit. Die Gruppe bezog im Sichtschutz von Bäumen Lager neben einem Bach und entzündete kein Feuer. Flandry stieg in den Anzug. Er brauchte weder mit Wehe noch einem seiner etlichen soliden Verbündeten unter den Männern ein besonderes Alarmzeichen abzusprechen. Sie hatten schon vor vielen Tagesmärschen ein Signalsystem vereinbart.
    »Sei vorsichtig, Dominic«, sagte Kathryn. Ihre Besorgnis traf ihn wie ein Schlag. »Riskier nicht dein Leben. Uns allen zuliebe.«
    »Auf keinen Fall«, versprach er. »Dazu lebe ich zu gern.« O ja, ich rechne damit, es auch weiter zu genießen, ob du mir nun einen Grund dazu gibst oder nicht. »Ciao.« Er aktivierte den Flugtornister. Nach ein, zwei Sekunden sah er nicht mehr, wie sie ihm zum Abschied zuwinkte.
    Mit offenem Helm flog er langsam und sog den Geruch nach Salz ein, während er der Küste nach Norden folgte. Die Ozeane der mondlosen Dido besaßen keine richtige Brandung, sondern erstreckten sich grau unter dem grauen Himmel, doch in jedem größeren Gewässer gibt es immer Bewegung, und so sah er komplizierte Muster aus Wellen und Schaum, gewaltige Inseln aus Tang und Schulen schwimmender Tiere, während ein Regensturm den Horizont entlangzog. Rechts von ihm erhob sich das Land von breiten Stränden, ein Flickenteppich aus Wäldchen und Wiesen, die von großen Grasfresserherden und Schwärmen von Flugtieren überquert wurden. Im Großen und Ganzen, dachte er, geht es Planeten ziemlich gut, solange der Mensch sie in Frieden lässt.
    Allem zum Trotz beschleunigte sich sein Puls, als Port Frederiksen vor ihm erschien. Hier lag sein Schicksal.
    Die Basis nahm eine kleine, leicht zu verteidigende Halbinsel ein. Sie war hinreichend alt, um zu einer echten Gemeinde geworden zu sein. Die Fertigbauten, Schuppen, Unterstände und Laborgebäude waren verwittert, rankenbewachsen und fast zu einem Teil der Landschaft geworden; zwischen ihnen standen Häuser aus einheimischem Holz und Stein, die durch ihre Bauweise
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