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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt
Autoren: Poul Anderson
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wieder in die Finger.« Sein Gesicht war so abweisend, dass niemand es wagte, weitere Fragen zu stellen.

 
XIV
     
     
    Wieder die metallene Enge, die chemisch riechende Luft, der unablässige Rhythmus arbeitender Maschinen, aber auch das winterliche Wunder der Sterne und das konstante Hellerwerden eines bestimmten goldenen Punktes zwischen ihnen. Mit diesem Schiff dauerte die Reise von Virgil nach Llynathawr keine zwei Standardtage.
    Flandry hielt Bordgericht ab. In der Messe war es für alle zu eng, aber die audiovisuellen Interkoms übertrugen die Verhandlungen. Die Besatzung sah ihn in einer weißen Uniform, die ihm nicht besonders gut passte, aber dennoch alle Abzeichen seines Dienstgrades trug. Wie sie auch war er abgemagert; im Gesicht standen die Knochen scharf hervor, und im Kontrast zur beinahe schwarz gebrannten Haut wirkten die Augen unnatürlich hell. Im Gegensatz zu den meisten anderen zeigte er jedoch keinerlei Freude über seinen Sieg.
    »Hören Sie genau zu«, sagte er. »In einer irregulären Situation wie unserer ist es erforderlich, eine Reihe von Formalitäten abzuarbeiten.« Er nahm die Erklärungen vor, die, sobald sie ins Logbuch eingetragen waren, rückwirkend seine Wegnahme der Rommel und seinen Status als ihrem Kommandanten legalisierten.
    »Einige von Ihnen sind unter Arrest gestellt worden«, fuhr er fort. »Dabei handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme. In einem Bürgerkrieg darf man niemandem ohne eindeutige Bestätigung seiner Loyalität trauen, und offensichtlich konnte ich keinen Überraschungsschlag mit unserer gesamten Gruppe planen. Der Arrest ist hiermit beendet; die Gefangenen werden auf freien Fuß gesetzt. Ich werde im Bericht eigens betonen, dass ihre Festsetzung in keiner Weise ein Licht auf ihre Loyalität oder Kompetenz werfen sollte und dass ich jeden Mann an Bord für eine Beförderung und eine Auszeichnung vorschlage.«
    Als sie jubelten, lächelte er nicht. In gleichbleibend hartem Ton fuhr er fort: »Aufgrund der mir verliehenen Befehlsgewalt und in Übereinstimmung mit den Flottenbestimmungen über außerordentliche Rekrutierung vereidige ich den Sophonten vom Planeten Dido, der uns unter dem Namen Wehe bekannt ist, vorübergehend als Angehörigen Seiner Majestät bewaffneter Streitkräfte im Range eines Common Spaceman. Im Lichte der besonderen Eigenschaften dieses Wesens wird die Anwerbung als die Aufnahme dreier neuer Besatzungsmitglieder protokolliert.«
    Gelächter antwortete ihm. Sie glaubten, ihm säße der Schalk im Nacken. Sie irrten.
    »Alle Ortungsgeräte stehen auf Empfang«, fuhr er nach der kurzen Zeremonie fort. »Unmittelbar nach dem ersten Kontakt mit einem kaiserlichen Schiff wird der Signaloffizier augenblicklich unsere Kapitulation senden und um eine Eskorte bitten. Ich würde sagen, dass man uns alle festnimmt, nachdem wir geentert worden sind, bis unsere ehrlichen Absichten bestätigt wurden. Ich gehe allerdings davon aus, dass wir bis zum Eintritt in die Kreisbahn um Llynathawr entlastet sind.
    Eine letzte Anmerkung: Wir haben eine wichtige Gefangene an Bord. Ich habe Ensign Havelock mitgeteilt, und er wird es an Sie weitergeleitet haben, dass Lady McCormac nicht in den Gewahrsam Sektorengouverneur Snelunds zurückgegeben wird. Ich möchte den Grund dafür nun in einem offiziellen, aber geheimen Dokument niederlegen, da andernfalls unser Tun ein Grund für eine Militärgerichtsverhandlung wäre.
    Es ist nicht Aufgabe von Raumoffizieren, politische Entscheidungen zu fällen. Aufgrund der besonderen Umstände, die Lady McCormac betreffen – darunter die fragwürdige Legitimation ihrer ursprünglichen Verhaftung –, bin ich jedoch zu dem Schluss gekommen, dass eine Übergabe ihrer Person an Seine Exzellenz eine politische Entscheidung wäre, die möglicherweise verhängnisvolle Folgen nach sich ziehen könnte. Ich sehe es als meine Pflicht an, sie an zuständige Organe der Navy zu übergeben, die ihren Fall dann behandeln werden, wie es ihnen angemessen erscheint. Gleichzeitig können wir im Rahmen des Gesetzes eine Forderung Seiner Exzellenz nach Herausgabe ihrer Person jedoch nicht verweigern.
    Daher erkläre ich als Kommandant dieses Schiffes und Offizier des Nachrichtenkorps der Imperialen Navy, beauftragt mit der Informationsbeschaffung und demzufolge im Besitz einer unumschränkten Vollmacht zur Vertraulichkeitseinstufung von Daten und so weiter, Lady McCormacs Anwesenheit an Bord der Rommel zum Staatsgeheimnis. Sie wird versteckt,
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