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Flandry 6: Schattenwelt

Flandry 6: Schattenwelt

Titel: Flandry 6: Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Terras. Euer Aycharaych kennt mich. Ist er auf dem Planeten?«
    Liannathan ignorierte die Frage. »Wieso stört Ihr unseren Frieden?«
    Die Schauder liefen Flandry immer schneller den Rücken hinunter. »Könnt Ihr das nicht in meinen Gedanken lesen?«
    »Stapakao«, rief jemand erstaunt hinter ihm aus.
    »Still«, verwarnte Vymezal den Soldaten, die eigene Stimme brüchig vor Anspannung; von Schirmen gegen Telepathie war nicht die Rede.
    »Wir erweisen Euch die Nachsicht, davon abzusehen«, erwiderte Liannathan lächelnd.
    Hinter ihm schritten die Philosophen hin und her.
    »Ich … nehme an, Sie wissen … eine Strafexpedition ist unterwegs«, sagte Flandry. »Meine Gruppe ist hier … um zu verhandeln.«
    Die Ruhe blieb unerschüttert. »Überlegt, weshalb Ihr feindselig seid.«
    »Seid Ihr nicht unser Feind?«
    »Wir sind niemandes Feind. Wir suchen, wir formen.«
    »Lasst mich mit Aycharaych sprechen. Ich bin mir sicher, er befindet sich irgendwo hier auf Chereion. Er muss das Zorianische System verlassen haben, nachdem ihn die Meldung erreicht hat, oder er hat aus Nachrichten erfahren, dass sein Plan fehlgeschlagen war. Wohin sonst sollte er gehen?«
    Liannathan zog die fedrigen Brauen hoch. »Am besten erklärt Ihr Euch, Captain, wenigstens Euch selbst, wenn schon nicht uns.«
    Unvermittelt legte Flandry den Schalter seines Gedankenschirms um. »Lest die Antworten«, forderte er den Chereioner auf.
    Liannathan breitete die eleganten Hände zu einer graziösen Geste aus. »Ich sagte Euch schon, da wir wissen, in welcher Finsternis Ihr leben müsst, lassen wir gnadenhalber Eure Gedanken in Frieden, solange Ihr uns nicht zum Gegenteil zwingt. Sprecht.«
    Die Überzeugung nahm in Flandry Gestalt an, riesig wie ein Eisberg. »Nein, Ihr redet. Was seid Ihr auf Chereion? Was sagt Ihr den Merseianern? Ich weiß es bereits, oder glaube es zumindest, aber sagt Ihr mir es.«
    Ernst erklang die Antwort: »Wir sind streng genommen nicht die Letzten einer alten Spezies; die anderen sind nur vor uns gegangen. Wir sind es, die das Große Ziel noch nicht erreicht haben; das bittre Bedürfnis des Universums nach Hilfe bindet uns noch. Unsere Zahl ist gering, doch wir brauchen nicht zahlreich zu sein. Sehr nah sind wir dem Verlangen jenseits des Verlangens, den Mächten jenseits der Mächte.« Mitgefühl erfüllte Liannathans Worte: »Terraner, wir betrauern die Qual, die Ihr und die Euren erlitten habt. Wir betrauern, dass Ihr niemals die letzte Wirklichkeit empfinden werdet, den Geist, der aus Schmerz geboren wird. Wir wünschen nicht, Euch ins Nichts zurückzuweisen. Gehet in Liebe, ehe es zu spät ist.«
    Fast hätte Flandry ihm geglaubt. Nicht sein Verstand rettete ihn, sondern seine Erinnerungen. »Pah!«, brüllte er. »Verdammtes Phantom, lass das Spuken!«
    Er stürzte vor. Liannathan war nicht dort. Er feuerte einen Strahlerschuss zwischen die Mystiker. Sie waren fort. Er sprang unter die rötlichen Schatten des Bogengangs und suchte nach Licht- und Schallprojektoren, die er zerschmettern konnte. Überall sonst brütete die gewaltige Stille des Spätnachmittags.
    Das Bild eines einzelnen Chereioners kam in Sicht. Er trug eine kurze weiße Tunika und eine Waffe, die er nicht in der Hand hielt; die Handflächen hatte er nach oben gekehrt – von Sorgen gezeichnet, als wollten die Knochen durch die Haut brechen, und doch lebendig, in Fleisch und Blut mit großen Granataugen, wie sie in den Erscheinungen, die verblasst waren, nie gebrannt hatten. Flandry hielt inne. »Aycharaych!«
    Mit einem raschen Griff schaltete er den Gedankenschirm wieder ein. Aycharaych lächelte. »Sie brauchen sich nicht zu bemühen, Dominic«, sagte er auf Anglisch. »Auch dies ist nur ein Hologramm.«
    »Lieutenant«, schnarrte Flandry über die Schulter, »Abwehrformation einnehmen.«
    »Wieso?«, fragte Aycharaych. Die gepanzerten Männer beachteten ihn kaum. Seine Gestalt schimmerte wie ein Trugbild im Halbdunkel unter dem Gewölbedach, in das kaum düsteres Sonnenlicht fiel. »Sie haben entdeckt, dass wir Ihnen keinen Widerstand leisten können.«
    Irgendetwas wirst du schon haben, dachte Flandry. Ein paar Raketen oder dergleichen. Du möchtest sie nur nicht in dieser Umgebung benutzen. Wo bist du wirklich, und was hast du getan, während deine Gespenster uns beschäftigten?
    Wie aus der Kehle eines Fremden hörte er: »Was wir getroffen haben, waren keine echten audiovisuellen Darstellungen wie jetzt die Ihre, richtig? Sie hätten keinen

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