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Flandry 6: Schattenwelt

Flandry 6: Schattenwelt

Titel: Flandry 6: Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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dass die Ythrianer uns keinen Ärger zu bereiten wünschen. Dann entdecken unsere Leute, dass die Agitatoren Dennitzaner sind. Nur eine Frau wird lebendig gefangen genommen, und man stößt auf einige Probleme bei der Hypnosondierung, aber es scheint, als wäre sie aufgrund von offiziellen Geheimbefehlen nach Diomedes gekommen.«
    Hans seufzte. »Erst gestern erreichte mich die Nachricht über die verdammten Kanäle. Vor meinem Aufbruch wäre es beinahe nicht geschehen, hätte ich nicht strengsten Befehl erteilt, alles sofort vorgelegt zu bekommen, was möglicherweise auf Hochverrat hindeutet. Und – Gott im Himmel, auch davon werde ich überhäuft! Mein Computer filtert Majestätsbeleidigungen und den anderen Kleinkram schon heraus, und trotzdem …«
    Flandry nickte. »Aye, Sir. Sie können sich jeden einzelnen Punkt nur einmal flüchtig ansehen. Und selbst wenn Sie volle Aufmerksamkeit erübrigen könnten, können Sie die große, ungelenke imperiale Maschinerie nicht auf der Grundlage einiger Anschuldigungen nach Tauria entsenden und unsere dortigen Arrangements zerstören. Besonders in Ihrer Abwesenheit.«
    »Richtig. Ich muss gehen. Wenn wir den Sektor Spica nicht wieder in Ordnung bringen, werden die Barbaren ihn bald ruiniert haben. Aber inzwischen könnte Tauria explodieren. Sie begreifen, dass eine Erhebung im Sektor Arcturus genau die richtige Ablenkung wäre, wie ein verräterischer Dennitzaner sie brauchte, ehe er ebenfalls rebelliert.«
    »Wird das Nachrichtenkorps keine größere Operation einleiten?«
    »Ja, ja, sicher. Aber das Korps ist nach den Kriegen und den Säuberungen in einem schlechten Zustand. Und es hat auch so viele andere Dinge zu tun. Und … Dominic, auch das Korps ist an sich viel zu riesig, als dass ich es so gut kennen und kontrollieren könnte, wie ich sollte. Ich brauche … Ich bin mir nicht sicher, was ich brauche oder ob es überhaupt zu haben ist.«
    Flandry ahnte es: »Soll ich Ihnen zur Hand gehen, Sir?«
    »Ja.« Die Augen des wilden Ebers waren direkt auf ihn gerichtet. »In Ihrem alten Stil. Ein Reiseauftrag. Sie berichten mir direkt. Vollmachten unbegrenzt.«
    Flandrys Puls brach in Galopp aus. Er beherrschte seine Stimme. »Das nenne ich ein Solo, Sir.«
    »Nehmen Sie sich Helfer. Heuern Sie sie an. Bestechen Sie sie. Schüchtern Sie sie ein. Was immer Sie für richtig halten.«
    »Die Chancen stehen dagegen, dass ich etwas Nützliches herausfinde, zumindest etwas, was das Korps nicht schneller und besser ermitteln könnte.«
    »Auf Bescheidenheit verstehen Sie sich nicht sehr gut«, entgegnete Hans. »Wollen Sie nicht?«
    »N-n-nein, Sir.« Überrascht begriff Flandry, dass er die Wahrheit sagte. Es konnte interessant werden. Nein, er wusste sogar, dass es interessant werden würde, denn er hatte sich bereits in die Affäre eingeschaltet, halb aus Neugier, halb aus Freundlichkeit – doch wahrscheinlich hatte sich tief in ihm das Raubtier nach dreijährigem Schlaf gerührt, die Ohren aufgestellt und in der Nachtluft Beute gewittert. War das immer mein wahrer Wunsch? Nicht Feinde des Imperiums jagen, damit ich danach wieder im Imperium Spaß haben könnte, sondern meinen Spaß dabei zu haben, sie zu jagen?
    Egal. Das Blut regte sich. »Ich nehme den Auftrag gern an, Sir, vorausgesetzt, Sie erwarten nicht zu viel. Äh, meine Vollmacht, Zugriff auf Mittel, Geheimdaten und sonst was … sollten wahrscheinlich besser geheim gehalten werden.«
    »Richtig.« Hans klopfte seine Pfeife aus, ein schallender Laut im Schweigen des Augenblicks. »Haben Sie deshalb den Admiralsrang abgelehnt? Weil Sie wussten, dass es für einen Captain einfacher wäre, eines Tages wieder in den Einsatz geschickt zu werden?«
    Flandry zuckte mit den Achseln. »Wenn Sie jemanden benachrichtigen würden – am besten niemanden unterhalb Cheraskoffs –, setze ich mich sobald als möglich mit ihm in Verbindung und treffe meine Arrangements.«
    »Haben Sie schon eine Vorstellung, wo Sie anfangen wollen?«, fragte Hans ein wenig entspannter.
    »Nun, ich weiß nicht recht. Vielleicht fange ich mit dieser angeblichen dennitzanischen Agentin an. Was ist aus ihr geworden, sagten Sie?«
    »Woher soll ich das wissen? Vergessen Sie nicht, ich habe nur ein Précis vieler Berichte gesehen. Welchen Unterschied bedeutet es, nachdem die Sondierung sie ausgelesen hat?«
    »Manchmal sind Einzelpersonen wichtig, Sir.« Die Erregung in Flandry gerann zu Grimm. Man sollte meinen, die Tatsache, dass sie eine Nichte des

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