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Flandry 6: Schattenwelt

Flandry 6: Schattenwelt

Titel: Flandry 6: Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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lassen.«
    »Ungn-n-n.« Er berührte den Griff der Waffe, und sein Kamm richtete sich auf. Davon abgesehen stand er angespannt und ruhig da. Sie bemerkte, dass er auf einem Gravschlitten eingetroffen war, ohne Zweifel, um sie zu tragen.
    Er entschied sich und lockerte sein Gebaren. »Ich bin Eonan Guntrasson vom Klan Wendru im Großen Schwarm von Lannach. Und du bist Kossara Vymezal vom fernen Planeten Dennitza.«
    Erleichterung machte sich breit, und alle Schwäche wich von Kossara. »Das weiß ich, barem! Und du hast es gewagt, mich zu suchen? Dann sind wir noch nicht am Ende!«
    Eonan zog die Nickhäute über die Augen. »Wir?«
    »Die Revolution. Deine und meine Revolution.« Sie beugte sich vor und packte ihn bei den Oberschultern. Unter dem warmen Pelz stachen die Flugmuskeln steinhart hervor.
    »Ich muss vorsichtig sein.« Sein Ton unterstrich es. »Torcha sagte, du habest ihm eine Belohnung dafür versprochen, dass er mich holt. Ich habe ihn bezahlt, damit ich ihn nicht mitzubringen brauchte. Am besten wäre, wir gingen auf die Seite und … redeten. Als Erstes lass dich als Zeichen deiner guten Absichten von mir durchsuchen.«
     
    Die Stelle, die er ausgesucht hatte, lag weit abseits im Hochland. Die Wände einer Schlucht erhoben sich dunkel, wo ein Fluss brauste; Nebel wogte und tropfte. Bald war Kossara bis auf die Haut kalt und nass; manchmal, wenn sich das wirbelnde Grau kurz teilte, erhaschte sie einen Blick auf den schwarzen Vulkankegel des Oborch.
    Unterwegs hatte Eonan ihr aus einem Vorrat an konservierter terranischer Nahrung zu essen gegeben und ihr erklärt, er sei der Kommissionär für Nakamura & Malaysia in der Gegend, in der er lebe. Dadurch habe er sowohl weithin Kontakte und Informationsquellen als auch einen guten Grund zu reisen, wann immer er es wünschte. In Thursday Landing hege man keinen Verdacht, was seine heimlichen Aktivitäten angehe. Über sie werde er nicht sprechen, ehe Kossara ihm ihre Geschichte komplett erzählt habe.
    Als sie fertig war, hauchte er »E-e-e-ehhh« und kauerte sich nachdenklich auf der Bank des Gravschlittens zusammen. Endlich sagte er scharf: »Nun, dein terranischer Offizier hat wahrscheinlich gefolgert, dass du auf der Suche nach den Wolkenfliegern – dem … keh – dem Untergrund davongeschlüpft bist. Vor wenigen Sonnendrehungen wurde beobachtet, wie ein Raumschiff von hier abhob. Als ich es hörte, fragte ich mich, was es bedeutet.«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass er den Residenten warnen und die Jagd auf mich beginnen wollte«, sagte Kossara. »Jedenfalls drohte er damit für den Fall, dass ich desertiere.« Die Sorge berührte sie. »Ja, und eine verstärkte Raumüberwachung. Habe ich uns Schwierigkeiten bereitet?«
    »Das werden wir sehen. Vielleicht war es dennoch wertvoll. Von diesem Spionagegerät zu erfahren ist kein geringer Gewinn. Wir möchten, dass du den Ort beschreibst, wo du den Ring fortgeworfen hast. Vielleicht können wir in Sicherheit danach suchen und ihn studieren.«
    »Es besteht die Möglichkeit, dass er ihn wieder an sich genommen hat. Aber, Eonan!« Kossara fuhr zu ihm herum. »Wie geht es euch hier? Wie viele haben überlebt? Wie stark seid ihr, und was plant ihr? Wie kann ich euch helfen?«
    Erneut machten die Nickhäute seinen Blick unklar. »Am besten, ich halte still. Ich bin nur eine Verbindung. Deine Fragen wird man dir in dem Nest beantworten, zu dem ich dich bringen werde.«
     
    Das Versteck lag hoch am Berghang. Beim Anflug spürte Kossara, wie ihre Trommelfelle durch die Druckveränderung schmerzten und die Kälte sich über sie legte. Schneegipfel, Gletscher, Klammen, Klippen, Felsspitzen ragten in monströser Verwirrung zwischen einem Wolkenmeer auf, das die niedrigen Hänge ertränkte, und einem Himmel, dessen Leere die Sonne nur zu verdunkeln schien. Schweigen herrschte, bis auf die Luft, die über die Windschutzscheibe brauste, und einem Gemurmel in der einheimischen Sprache, während Eonan über Funk ihr Eintreffen ankündigte.
    Wieso bin ich nicht froh?, wunderte sie sich. Bald schließe ich mich meinen Kameraden wieder an und erhalte meine Vergangenheit zurück – meinen Daseinszweck. Was macht mir solche Angst?
    Eonan beendete sein Gespräch. »Alles wird bereit sein«, informierte er sie. War er so angespannt, wie er wirkte? Sie musste während ihres Aufenthalts die Diomedaner gut kennengelernt haben, um es erkennen zu können; doch das war ihr geraubt worden. Was hatte er zu fürchten?
    »Ich

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