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Flandry 6: Schattenwelt

Flandry 6: Schattenwelt

Titel: Flandry 6: Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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nehme an«, wagte sie sich vor, »es ist das Hauptquartier für die ganze Mission. Sie haben es hier verborgen angelegt, damit es nicht entdeckt werden kann.«
    »Richtig. Sie vergrößerten eine Höhle.«
    Sie erinnerte sich an eine andere Höhle, wo sie sich mit Trohdwyr und einigen anderen verborgen hatte. »Waren wir Verbindungsleute zu Freiheitskämpfern, deren Häuser unterhalb der Baumgrenze lagen? Vielleicht sind wir von einem von ihnen verraten worden« – sie verzog das Gesicht –, »der bei einem Sabotageakt oder etwas Ähnlichem festgenommen und verhört wurde.«
    »Das klingt plausibel.«
    »Aber dann wurde niemand außer uns zerschlagen? Habe ich recht? Ist die Befreiungsbewegung noch gesund?«
    »Ja.«
    Sie empfand Verwirrung: »Warum habe ich den Impys nichts von unserer Hauptbasis erzählt, als sie mich hypnosondierten?«
    »Das weiß ich nicht«, entgegnete Eonan ungeduldig. »Bitte sei still. Ich muss uns auf einen genauen Kurs bringen, sonst wird geschossen.«
    Als der Schlitten näherglitt, entdeckte Kossara die Abwehrwaffe, ein Energiegeschütz. Seine Stellung war getarnt, aber die militärische Ausbildung hatte ihre natürliche Wahrnehmung geschärft. Ein Stahltor in der Klippe dahinter musste aus der Luft unsichtbar sein, sollte jemand diese luftige Wüste überfliegen. Instrumente – Infrarotsensoren, Neutrinodetektoren, Magnetometer, Gravitometer, Atmosphärenschnüffler, einhundert verschiedene robotische Bluthunde – hätten die Stelle augenblicklich entdeckt. Doch wer dachte schon daran, hier zu suchen?
    Das Tor schwang nach innen auf. Der Schlitten durchquerte es und landete zwischen mehreren Flugwagen in einer Garage. Hier gab es Wärme, Hall, plötzlich hell strahlendes Licht, das für menschliche oder merseianische Augen besser geeignet war. Kossara zog ihren Parka aus, ehe sie herunterstieg. Ihr Puls raste.
    Vier erwarteten sie im Stehen. Drei waren Menschen. Sie war nicht überrascht, als sie sah, dass der vierte eine große grüne Person mit dickem Schweif war, obwohl ihr Herz ausrief: Ach, Trohdwyr! – und einen Moment lang brannten ihr die Tränen in den Augen und trübten ihren Blick.
    Kossara fasste sich und ging auf die Wartenden zu. Ihre Stiefel schlugen dumpf auf den Boden; Eonans Krallen tickten. Die Wartenden waren einfach gekleidet, in Hemden, Hosen und Schuhe im Falle der Menschen, der Zmay in eine Tunika. Kossara hatte erwartet, dass sie bewaffnet wären, und das waren sie auch.
    Ihr schoss durch den Kopf. Weshalb habe ich Zmay gedacht, und nicht Ychan? Und: Das sind keine Dennitzaner! Keiner von ihnen!
    Abrupt blieb sie stehen. Die Menschen unterschieden sich stark, Gene jeder menschlichen Rasse waren in ihnen zu zufälligen Kombinationen gemischt. Sie konnten also von Terra stammen … oder einer Kolonie innerhalb des Imperiums … oder …
    Eonan wich von ihrer Seite. Der Merseianer zog die Pistole. »Halt«, schnarrte er. »Sie sind verhaftet.«
     
    Er nannte sich Glydh von den Vach Rueth, Spitzname Weit-Reisender, ein Afal im Nachrichtenkorps seiner Flotte. Sein nächster Untergebener war ein schlaksiger, blasser Mann mit langer Nase, der sich als Muhammad Snell vorstellte, von seinem Vorgesetzten jedoch als Kluwych angesprochen wurde. Am Boden zerstört konnte sich Kossara nur kurz wundern, ob er den eriauischen Namen von seinen Eltern erhalten hatte oder ob er irgendwo innerhalb des Roidhunats geboren worden war.
    Man führte sie in ein Büro. Unterwegs sah sie von der Höhle und den Anwesenden so viel, dass sie Letztere auf etwa zwanzig schätzte, darunter zwei oder drei Merseianer, der Rest Menschen. Das waren vermutlich alle Zmayi auf Diomedes: sie reichten aus, um Dutzende von einheimischen Düpierten wie Eonan an der Kandare zu halten, die wiederum Tausende führten.
    Aber wurden sie wirklich getäuscht?, dachte sie betrübt. Merseia sähe so gerne, wenn sie die Ketten des Imperiums abwerfen könnten.
    Nein, das ist nicht wahr. Merseia schert sich nicht um sie. Sie sind billige, entbehrliche Werkzeuge.
    Das Büro war eng und trostlos. Glydh wies auf einen Stuhl. »Hinsetzen«, befahl er. Er nahm einen Hocker hinter dem Schreibtisch. Snell ließ sich links von ihm nieder; seine Augen leckten Kossara ab, Zentimeter für Zentimeter, von oben nach unten und wieder zurück.
    »Khraich.« Glydh legte die Hände flach auf den Schreibtisch. Breit und dick waren sie, die Hände eines Würgers. »Eine erstaunliche Wendung der Ereignisse. Was sollen wir nun mit

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