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Flandry 6: Schattenwelt

Flandry 6: Schattenwelt

Titel: Flandry 6: Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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er die Kraterseite ins Dunkel abfallen, die das Becken füllte. Durch die Entfernung winzig hob sich dort ein Feuerball und verblasste. Die Wolkensäule, die dann aufstieg, verdeckte die Sternbilder, gerade als der Donner schwach durch seinen Schädel rumpelte.
    »Das war zu Hause«, sagte Kossara betäubt.
    »Eine taktische Atomwaffe, ohne Zweifel von einem Flugzeug abgeworfen«, antwortete eine Maschine in Flandry.
    Die Gefahr, die ihr drohte, machte ihn hellwach. Er packte sie beim Arm. »Nach drinnen!« Sie torkelte ihm hinterher. Flandry schlug die Tür zu und drückte Kossara an seine Brust. Sie hielt sich fest und begann zu zittern.
    »Liebste, Liebste, wir müssen von hier fort«, sagte er in hektischem Singsang. »Das hat uns gegolten.«
    »Dir …« Sie erstarrte, löste sich von ihm, rang um Fassung und gewann sie. Ihre Augen funkelten wie Stahl. »Ja. Aber wir lassen uns ein paar Minuten Zeit und packen. Proviant, Kleidung, Waffen.«
    Trotzig versuchte er im Herrensitz anzurufen. Ein leeres Summen war seine Antwort. Sie trotteten zu dem Schuppen, in dem der Flugwagen stand, verstauten darin, was sie zum Überleben brauchten, hasteten zurück zum Haus, um mehr zu holen, und stiegen schließlich ein.
    Die Hütte verschwand außer Sicht. Flandry tastete die umgebende Dunkelheit mit dem Radar ab. Nichts kam auf den Schirm. Ein Gerät zur Verkehrssicherheit nutzte in dieser Umgebung nicht viel, doch wenigstens hatte das Fahrzeug, das sie forttrug, eine geringe Chance zu verschwinden, ehe das Militärflugzeug, das den Mord begangen hatte, es finden konnte.
    Wenn … »Warte mal«, sagte Flandry.
    »Was?«, fragte Kossara dumpf.
    Er sah sie an. Im Sternenlicht und dem schwachen Schein der Instrumentenbeleuchtung war sie undeutlich zu erkennen. Sie hatte sich in ihrem Parka zusammengekauert und starrte nach vorn durch die Kanzel. Die Heizung griff noch nicht, und die Kälte war kein ehrlicher Frost wie draußen, sondern feucht. Murmelnd umfloss die Luft den Rumpf des Wagens.
    Flandry senkte die Maschine fast auf die Höhe der Baumkronen und aktivierte den Sichtverstärker. Sein Bildschirm zeigte die Wildnis als graues Durcheinander, über das er auf der Suche nach einem sicheren Versteck im Zickzack entlangflog, obwohl sie fürs Erste wahrscheinlich gar keines brauchten … »Ich halte es für zutreffend, dass wir ein Hauptziel waren«, sagte er rasch und tonlos. »Uns aus dem Haus zu entführen, wäre zu offensichtlich gewesen. Aber wenn die Mörder wussten, wo wir waren, wieso sind sie dann nicht direkt zu unserer Hütte gekommen? Selbst wenn sie nur vermutet haben, dass wir hier sind, weshalb haben sie es nicht vorher versucht? Ich vermute, dass sie überhaupt nicht wissen, dass sie existiert. Auf jeden Fall sind wir in größerer Sicherheit, wenn wir in Bewegung bleiben.«
    Sie biss sich in den Fingerknöchel, bis Blut kam, dann erst konnte sie sagen: »Alle starben unseretwegen?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Zumindest dein Vater musste beseitigt werden, weil er die Wahrheit kannte. Und man konnte nicht sicher sein, dass er sich niemandem anvertraut hat. Ich hoffe, der Feind nimmt an, dass wir mit ihm starben.«
    »Woher wussten sie davon, Dominic?« In der gezügelten Härte ihrer Stimme hörte er Entsetzen. »Ist Aycharaych in Zorkagrad?«
    »Denkbar«, sagte Flandry. »Aber nicht wahrscheinlich.« Er sprach abgehackt. »Vergiss nicht, wir haben die Möglichkeit erwogen. Damit wir in der Taiga landen konnten, musste Chives zum Raumhafen weiterfliegen, nur um unsere Geschichte aufrechtzuerhalten. Hätte er seinen Gedankenschirm getragen, hätte er nur Verdacht erregt. Aycharaych würde ohnehin jeden Neuankömmling überprüfen, und er kennt sowohl Chives als auch die Hooligan. Ich war zwar der Ansicht, die Chancen stünden gut, dass er von Diomedes nach Dennitza gereist ist, aber dass er sich, nachdem er die Boshaftigkeiten einmal eingeleitet hatte, nicht hier aufhält. Er ist kein Feigling, aber er weiß, dass er zu wertvoll ist, um bei einer herkömmlichen Militäraktion sein Leben zu riskieren. Ich vermutete, dass er Zoria auf einer weiten Kreisbahn umläuft, die nur wenige seiner vertrauenswürdigsten Schachfiguren kennen.«
    »Ja, ich erinnere mich jetzt. Sprich weiter. Bitte, Dominic. Für eine Weile darf ich nur an praktische Dinge denken, sonst breche ich zusammen.«
    »Geht mir genauso. Na ja, ich glaube nach wie vor, dass meine Lageeinschätzung bestätigt wurde, als wir solch ungetrübten

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