Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
zur Reform? Was wird er dem Imperium zufügen? Was wird aus uns, deinem Volk – deiner Familie –, wenn du unseren Schutz abziehst? Du hältst diesen Sektor für Terra. Nun lädst du die Merseianer ein, zurückzukehren und ihn sich zu nehmen.«
    Magnusson lächelte, trat vor und legte ihr die Hände auf die Taille. »Darüber brauchst du dich nicht zu sorgen, Vida. Du und die Kinder, ihr werdet vollkommen sicher sein. Ich erläutere es in meiner Erklärung, und die Einzelheiten gehen in die öffentlichen Datenbanken. Aber du brauchst nur nachzudenken. Dieser Sektor ist meine Machtbasis. Bis wir woanders nennenswerten Raum erobert und organisiert haben, kommen unsere Ressourcen und unsere Reserve von hier. Und das Patricianische System ist der Schlüssel. So gut wie jedes Planetensystem in der Umgebung ist rückständig, verarmt oder für Sauerstoffatmer vollkommen nutzlos. Deshalb sind die Basis und die Industrie, die sie unterstützt, hier und nirgendwo anders. Gerharts erster Gedanke wird ein Schlag gegen Daidalos sein, um mir den Nachschub abzuschneiden. Deshalb muss ich natürlich genügend Kampfkraft hier zurücklassen, um es unmöglich zu machen, und um meine Kampagne zu untermauern. Die Merseianer werden nicht so dumm sein, sich einzumischen. Das verspreche ich!«
    »Nun …« Sie erschauerte, versteifte sich und erwiderte: »Was versprichst du sonst noch? Warum sollte sich außer deinen dir ergebenen Geschwadern noch jemand auf deine Seite stellen? Oh, ich will damit nicht sagen, dass du ein schlechter Herrscher wärest. Aber wer kann denn so gut sein, dass er den Preis rechtfertigt?«
    »Du hast mich reden gehört, sowohl zu Hause als auch in der Öffentlichkeit«, antwortete er. »Ich nehme nicht in Anspruch, so etwas wie ein Übermensch zu sein. Vermutlich existiert ein besserer Kandidat, als ich es bin. Aber wo? Wer sonst kann das Imperium wieder stark und tugendhaft machen?«
    Er senkte die Stimme und sagte volltönend: »Und, Vida, ich werde die Opfer, die ich fordern muss, um das Tausendfache wiedergutmachen. Denn ich werde diesen sinnlosen, jahrhundertealten Konflikt mit dem Roidhunat endgültig beilegen. Die Merseianer sind keine Ungeheuer. Sie sind gewiss aggressiv, aber das waren wir Menschen zu unserer Blütezeit auch. Sie werden einem Mann zuhören, der stark ist – und meine Stärke habe ich ihnen gezeigt – und Vernunft besitzt – und als vernünftig gedenke ich mich ihnen gegenüber zu erweisen. In einem kleineren Maßstab hat es so etwas von jeher gegeben. Die Galaxis bietet genügend Raum für unsere beiden Rassen. Wird ein solcher Plan auf Welten, die müde geworden sind, etwa keinen Anklang finden?«
    Eine Stille folgte, die anhielt. Die Sonne breitete sich immer mehr zu einem rotgoldenen Bogen aus.
    Vida legte ihren Kopf an die Brust ihres Mannes. Er schloss die Arme um sie. »So sei es«, flüsterte sie. »Ich halte die Stellung, so gut ich kann. Siehst du, manchmal halte ich es für töricht, aber die Tatsache bleibt bestehen, dass ich dich liebe, und ich möchte auch nicht, dass diese Liebe vergeht.«
    »Gutes Mädchen«, sagte er in den Duft ihres Haares. »Gewiss, lass uns zusammen zu Abend essen.«
    Bei der Gelegenheit könnte er seine Söhne neu inspirieren.

 
V
     
    Die Moonjumper kämpfte sich aus dem Schwerkrafttrichter Imhoteps, doch nachdem sie einmal im Weltraum war, besaß ihr Gravantrieb den nötigen Schub, um sie, wie die Planeten augenblicklich zueinander standen, in weniger als fünfzig Stunden nach Daidalos zu bringen. In ihrem schmerbäuchigen Rumpf beließ es Targovi rücksichtsvoll Druck und Schwerkraft bei terranischen Standardwerten und trug seine Oxokiemen. Nachdem er das Schiff der Automatik übergeben hatte, gesellte er sich im Salon zu seinen Passagieren. Salon war ein elegantes Wort für eine enge Kammer, in der sich Axor zusammenringeln musste, während Diana nur auf dem Tisch Platz fand.
    Sie hatten das Licht gelöscht und blickten voller Ehrfurcht auf den Bildschirm. Er zeigte die zurückweichende Kugel Imhoteps in strahlendem Weiß und Blaugrün; drei aschsilberne Monde; kristallene Schwärme voller Feuerjuwelen, die Sterne waren; das leuchtende Band der Milchstraße. »Gott wird immer der größte Künstler bleiben«, knurrte der Wodenit und bekreuzigte sich.
    Targovi, der allenfalls ein Heide zu nennen war, befingerte den Talisman an seinem Hals, ein kleines türkisfarbenes Sechseck, in das mit Gold ein mit einem Dreieck verketteter Kreis

Weitere Kostenlose Bücher