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Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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gebe ich zu, dass ich hin und wieder einen ehrlichen Credit verdiene, indem ich für das Korps deines Vaters die Sinne aufmerksam halte. Ist das so schlimm?«
    »Im Gegenteil«, erwiderte sie begeistert. »Die Navy ist an dich rangetreten, oder? Was du da von den Piraten erzählt hast, das hab ich dir nie abgenommen.«
    »Nun«, knurrte er verärgert, »wir können ein anderes Mal darüber sprechen. Heute Abend ist nur wichtig, dass die Teufel los sind. Auf Daidalos kennt man mich zu gut. Aber wer misstraute einem unschuldigen alten Priester und dem jungen Mädchen, das ihn führt, während sie auf einer rein religiösen Expedition umherziehen?«
    Diana spannte sich an. »Was täten wir denn wirklich?«
    »Vor allem lenktet ihr die Aufmerksamkeit von mir ab. Ich habe Geschäfte, die hier am besten nicht besprochen werden. Ihr beide werdet augenfällig sein, ohne irgendjemandem bedrohlich zu erscheinen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Ich kann ihn nicht einfach so benutzen.«
    »Das sollst du auch nicht.« Targovi breitete die Hände aus. »Wer könnte sagen, dass am Fluss Königsweg und auf den Inseln jenseits des Phosphormeeres keine alten Relikte stehen? Schon vor Millionen von Jahren muss dort ein guter Siedlungsplatz gewesen sein. Ich helfe dir, mehr Informationen darüber zu sammeln.«
    Sie biss sich auf die Lippe. »Du bringst mich in Versuchung. Aber es ist einfach nicht richtig.«
    »Überlege, weshalb ich es tue«, drängte er sie.
    »Weshalb?«
    »Weil alles, was ich auf Daidalos gesehen, gehört und entdeckt habe, das Gleiche herausschreit: Admiral Magnusson plant die Rebellion. Seine Streitkräfte rufen ihn zum Kaiser aus, und er führt sie gegen Gerhart in den Kampf.«
    Bis auf Wind, See und Schiff wurde es still. Diana klammerte sich an der Reling des Krähennests fest, das gewaltig stampfte, und starrte zum Horizont. Schließlich sagte sie leise: »Keine große Überraschung. In Olgas Landung überschlagen sich die Gerüchte auch. Die Leute haben vor allem Angst vor ’nem neuen merseianischen Angriff. Ich hab mehrere Verstecke für mich, aber wahrscheinlich ist das alles ziemlich dumm. Weshalb sollte jemand Imhotep angreifen? Wir warten einfach, bis es wieder vorbei ist.«
    »Revolte und Bürgerkrieg sind dir egal?«
    Diana zuckte mit den Schultern. »Was kann ich dagegen unternehmen? Es wär nicht das erste Mal, dass so was geschieht. Nach allem, was ich gehört habe, würde Olaf Magnusson einen guten Kaiser abgeben. Er ist stark, er ist klug, und er kommt mit den Merseianern zurecht.«
    »Was bringt dich auf diesen Gedanken?«, fragte Targovi langsam.
    »Na, er … er musste es ja schließlich können jahrelang, in unserer Grenzregion, oder nicht? Als die Lage schließlich explodierte, war es nicht seine Schuld. Er ist ihnen entgegengetreten und hat ihnen eine Abreibung verpasst. Die Merseianer respektieren Stärke. Ich hab gehört, dass man ihm vorwirft, nicht den Sieg ausgenutzt und ihre Flotte aufgerieben zu haben, aber ich glaube, er hat richtig gehandelt. Eine verheerende Niederlage könnte ihm das Roidhunat vielleicht nicht mehr verzeihen. Hast du mir nicht dauernd geraten, ’nem Feind immer einen Rückzugsweg freizulassen, es sei denn, man hat die feste Absicht, ihn zu töten? So wie es steht, haben wir wieder Frieden, und die Diplomaten arbeiten ein Abkommen aus.«
    »Ach, du bist jung. Ich selbst habe längst den Glauben an die Wahrscheinlichkeit verloren, dass Wasser spontan bergauf fließt, ein Teekessel pfeift, wenn ich ihn auf einen Eisblock setze, und Regierungen sich weise oder wohlwollend verhalten. Sag mir, was weißt du denn über Admiral Magnusson?«
    »Tja nun, was jeder eben weiß.«
    »Und was ist das? Erzähl es mir. Ich bin nur ein Xeno.«
    Diana errötete. »Jetzt werd nicht sarkastisch.« Ruhiger: »Also gut, wenn du drauf bestehst. Er wurde auf Kraken geboren, vor … hm … paarundvierzig Terrajahren. Kraken ist für Menschen eine harte, raue Umgebung. Sie werden dort zäh oder sterben früh. Sie sind unabhängig; ihre Raumfahrer handeln mit dem Imperium, aber auch außerhalb, bis hin nach Beteigeuze und Merseia. Aber sie geben dem Militär überdurchschnittlich viele Rekruten. Magnusson hat sich jung verpflichtet, bei der Marineinfanterie, und sich in vielen hässlichen Situationen ausgezeichnet. Während des Schlagabtauschs mit Merseia bei Syrax hat er den Befehl über das kampfunfähige Schiff übernommen, in dem er war, nachdem alle Raumoffiziere gefallen waren, und es

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