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Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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aber aus nur verdammt wenig Liebe.
    Sie straffte die Schultern. Vielleicht gab es irgendwo auf Daidalos wirklich etwas für ihren alten Pilger.
    Axor reckte sich ausgiebig, ein beunruhigender Anblick, wenn man ihn nicht kannte. »Ich habe überlegt, dass ich gern etwas schwimmen würde, ehe ich zu Bett gehe«, sagte er. »Möchtest du dich anschließen? Ich kann das Boot mit Leichtigkeit einholen, wenn wir fertig sind, und dich mitnehmen.«
    Im ersten Augenblick war Diana versucht. In der starken Strömung dort zu toben … Doch sie hatte keinen Badeanzug, und sie wollte nicht riskieren, dass die Männer an Bord sie nackt sahen. Sie erschienen auf ihre grobe Art durchaus anständig, doch nach dem Zwischenfall in Paz gedachte sie nicht, irgendjemandem einen falschen Eindruck zu vermitteln. Vor allem aber, bemerkte sie plötzlich und scharf, ergab sich für sie dadurch eine Chance, mit Targovi zu sprechen. »Nein, danke«, sagte sie mit einer Hast, die ihr einen fragenden Blick eintrug. »Ich bin müde, und ich … hm, ich möchte die Aussicht noch etwas genießen. Aber nur zu. Viel Spaß.«
    Der Wodenit warf sich über die Reling. Es war erstaunlich, wie anmutig er sich bewegen konnte, wenn er es wollte. Fast ohne dass es spritzte, glitt er ins Wasser. Streulicht schimmerte an seinen Schuppen und dem Sägekamm längst des Rückgrats. Sein Schweif trieb ihn rasch davon.
    Diana blickte nach hinten. Ein Cynthianer stand aus Ausguck über der Brücke, wo der Rudergänger beschäftigt war. Niemand schenkte ihr Beachtung, und niemand würde ein Gespräch belauschen, das mit leiser Stimme geführt wurde. Alle anderen waren unter Deck; die meisten waren den zauberhaften Ring so sehr gewöhnt, wie er ihr neu war. Sie eilte über die Planken.
    Hinter dem achternen Deckhaus war ein Sonnensegel aufgespannt, um den Käfig zu beschatten, in dem Wo Lias dressiertes Tier saß. Es warf ein gewisses Maß an Dunkelheit über Targovi. Sie sah ihn als eine schattenhafte Gestalt, die sich rhythmisch bewegte – Übungen, mit denen er sich während der Gefangenschaft in Form hielt. Sie kauerte sich nieder.
    Seine katzenhaften Augen erkannten sie sofort. »Aha, s-s-s, endlich«, hauchte er und kauerte sich ebenfalls hin. »Wie geht es dir, kleine Fee?«
    »Oh, mir geht es gut, aber ich bin schrecklich verwirrt, und der arme Axor ist furchtbar entmutigt«, platzte sie heraus. »Was ist denn nun eigentlich los?«
    Er sprach auf Toborko weiter, auf eine monotone Art, bei der die meisten Nuancen dieser höchst melodischen Sprache verloren gingen, die einem beiläufigen Vorbeigehenden aber klingen musste, als gurrte das Tier ein fremdartiges Lied, dem die Menschenfrau neugierig zuhörte.
    »Gewiss verdienst du jede Erklärung, die ich dir geben kann, tapferes Kind, umso mehr, da ich mich gern an dich wenden würde, damit du mir Dienste erweist und Gefahren auf dich nimmst, die noch keiner von uns absehen kann. Viel steht hier auf dem Spiel, doch die Regeln sind kaum bekannt und können sich unversehens ändern.
    Du weißt, dass ich nie nur ein Händler gewesen bin, sondern immer als Geheimagent des imperialen Nachrichtenkorps gearbeitet habe. Dabei musste ich hauptsächlich Dinge an meine Vorgesetzten weiterleiten, die mir zufällig auffielen und genügend interessant erschienen, auf dieser Welt in der Mark zu Merseia, die von Wesen zahlloser Art besucht wird. Dennoch half ich tatsächlich einmal, einen Spionagering aufzudecken, und fand Hinweise auf andere.
    Dennoch, als ich etwas wahrhaft Gewaltiges im Wind witterte, hörte man nicht nur nicht auf meine Warnungen, sondern mir wurde sogar verboten, sie auszusprechen oder meine Jagd fortzusetzen. Mehr davon später, wenn wir offen und ausführlich reden können. Heute Nacht soll genügen: Ich habe Grund zu glauben, dass Magnussons Revolte mehr ist als nur eine weitere Erhebung ärgerlicher Männer gegen schlechte Herren. Und von Zacharia der Verbotenen steigt ein Hauch noch größerer Seltsamkeit auf, als bisher gewittert.
    Jawohl, in Axor sah ich eine bewegliche Ablenkung von mir. Die Aufmerksamkeit wird sich auf ihn richten, aber kaum je ein Verdacht. Er kann in seiner Harmlosigkeit dorthin gehen, wo die meisten Wesen abgewiesen werden, und ich, ich kann vielleicht hinter ihm hineinschlüpfen. Du, Diana Crowfeather, wandelst zwischen beiden Extremen. Welche Rolle du vielleicht spielen wirst, verbergen noch die Nebel der Morgendämmerung. Ich glaube aber, du wirst sie gut spielen. Du kennst

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