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Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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meine Tigery-Natur – es täte mir leid, dich zu verlieren, aber nicht bedaure ich es, dich diesem Risiko auszusetzen. Auch glaube ich nicht, dass du mir zürnst. Du möchtest Ruhm erringen und nimmst alles in Kauf, was damit einhergeht. Was immer es sein mag, es stand fest, dass ich nur über dich den nichts ahnenden Axor anwerben konnte.
    Zu unserem Pech brach die Rebellion jedoch aus, als wir uns gerade Daidalos näherten. Sonst hätten wir landen und unserer Wege gehen, im Hinterland verschwinden können, ohne dass jemand auf den Gedanken gekommen wäre, uns zu überwachen. So aber sah ich durch meine Kenntnis der üblichen Prozeduren voraus, dass mein Wiedererscheinen in der Zeit der Krise automatisch zumindest eine vorläufige Festnahme bewirken würde, eine reine Vorsichtsmaßnahme. Und während dieser Zeit würde die gewaltige Verschwörung, die ich gewittert habe, ungehindert voranschreiten.
    Dementsprechend floh ich. Es erschien wahrscheinlich, dass man dich und Axor nach der Vernehmung freilassen würde, denn ihr wusstet wirklich nichts. Die Frage war nur, ob ich auf freiem Fuß bleiben könnte, wenn die Hetzjagd nach mir eröffnet wurde, und wie ich wieder zu euch stoßen sollte.
    Daher versteckte ich mich, bis ich mir sicher war, dass die Streife Ju Shaos Schenke in der Unterstadt mittlerweile besucht hätte, und ging erst dann dorthin. Sie und ich sind alte Freunde, und ich habe ihr in der Vergangenheit einige Gefallen erwiesen, wenn die imperialen Behörden ein wenig zu … dienstbeflissen wurden. Du begreifst sicher, dass ein Agent des Nachrichtenkorps solche Kontakte besitzen muss. Sie hat mich versteckt, mich ernährt und in der Zwischenzeit diskret Erkundigungen angestellt.
    Dadurch kam sie rasch auf Wo Lia. Sie ist tatsächlich eine Sternenabenteurerin – ja, sie kommt wirklich von Catawrayannis, aber eine Rückkehr auf ihre Heimatwelt wäre ihr nicht anzuraten –, und ist hauptsächlich Spielerin, aber nicht über einen gelegentlichen Schwindel erhaben. Das Schiff, mit dem sie eingetroffen war, hatte schon wieder abgehoben, und durch die Sperre allen zivilen Raumverkehrs war sie gestrandet; der Aufruhr und das gesteigerte Interesse für die politischen Vorgänge raubten ihr in Aurea fast jede Gelegenheit zur Arbeit. Daher zeigte sie sich recht willig, die Rolle einer wandernden Schaustellerin zu übernehmen. In Lulach kann sie sich, auf welche Weise auch immer, einrichten, bis das Imperium sich wieder beruhigt hat. Ju Shao half mir, mich zu tarnen, und Wo Lia steckte unserem guten Kapitän, dass er wahrscheinlich zwei Fahrscheine verkaufen könnte, wenn er dich aufsucht.
    Und nun sind wir unterwegs. Es ist nötig, dass ich in Gefangenschaft bleibe, bis wir Lulach erreichen. Dort werde ich entkommen, und die Leute werden Mitgefühl mit Wo Lia haben, deren Hauptattraktion entkommen ist und womöglich im ungenießbaren Dschungel verhungern muss. Was mich betrifft, so habe ich … dienstlich in Lulach zu tun.«
    »Kannst du ihr trauen?«, wisperte Diana. »Sie könnte dich wegen der Belohnung verraten. Ich nehme an, es ist eine Belohnung ausgesetzt.«
    »Wie auch Ju Shao erwartet Wo Lia eine beträchtlich höhere Belohnung, sollte unsere Sache siegen. Wieso auch nicht? Die Mittel sollten vorhanden sein, und zwischen den Sternen werden sich neue Gelegenheiten bieten.«
    »Aber was ist unsere Sache? Wenn du auf der Seite Kaiser Gerharts stehst – wieso? Um einen Krieg zu verhindern? Das kannst du nicht; er hat schon begonnen. Könnte Olaf Magnusson nicht sogar der bessere Mann sein? Und was können wir schon tun, wo wir hier auf Daidalos festsitzen, das auch nur den kleinsten Unterschied ausmacht?«
    Sie hatte ohne nachzudenken Anglisch gesprochen. »S-s-s-s!«, warnte Targovi. »Warte ab, bis die Zeit reif ist. Wir reden später weiter.« Er nahm wieder seine Tierhaltung ein, als fiele er in Schlaf.
    Diana bemerkte, dass jemand in der Nähe war. Als sie den Kopf drehte, sah sie, dass ein männlicher Mensch an Deck gekommen war und auf sie zutrat. »Oh, hallo«, rief er. »Ich dachte mir, dass du hier die Aussicht und die frische Luft genießt. Aber was ist an dem Vieh so interessant?«
    Sie erhob sich und trat unter dem Sonnensegel hervor. »Ach, ich hab so was eben noch nie gesehen«, erwiderte sie. »Ich weiß nicht, von welchem Planeten es kommt. Und du?«
    »Nein. Wo Lia ist mir ausgewichen, als ich sie fragte. Vielleicht ist es eine geschützte Spezies.« Der Mann strahlte sie an. Er war jung

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