Flaschendrehen furioso: Roman (German Edition)
dafür würde jede andere Frau mehrfach töten, mit Sicherheit! Die weiche Haut der Innenseiten ihrer unwiderstehlichen Schenkel elektrisierte jeden einzelnen seiner gespreizten Finger. Jedes Mal, wenn er seine rauhe Männerhand auf ihrem Körper sah, schoss sein Blut aus dem Kopf in das eigentliche Epizentrum seines Körpers.
Kurz wollte er die Augen schließen und sich ausmalen, wie er sie sich packte und sich seine Fingerspitzen in ihre blanken Pobacken gruben, als er merkte, dass er kurz davor war, mit 180 Sachen auf einen holländischen Wohnwagen zu knallen, der gerade den nächsten, noch lahmeren Hollanski samt Anhänger überholte. Heiko bremste schärfer, als er wollte, so dass er und Sandra beinahe mit den Köpfen gegen das schwarze Armaturenbrett geknallt wären.
»Hups! Tut mir leid, Kleines.«
Sandra grinste ihn mit einem leicht strafenden Blick an und legte seine Hand wieder auf das Lenkrad.
»Ich war grad ganz woanders«, entschuldigte er sich. Wohl oder übel konzentrierte Heiko sich wieder auf den Straßenverkehr. Zwei holländische Wohnwagenfahrer lieferten sich gerade ein atemberaubendes Rennen mit geschätzten 1,5 Kilometer Tempounterschied. In circa zwanzig Minuten dürfte das rasante Überholmanöver vollzogen sein. Ging es eigentlich noch langsamer? Wieso waren die Holländer eigentlich so verrückt nach diesen bescheuerten Wohnwagen? Schon mal von dem Konzept Hotel gehört?
Erst gewinnend, dann ganz der sanfte, romantische Verführer, der er nun einmal war, lächelte er Sandra ungewollt etwas dämlich an.
Sie grinste zurück. Dann senkte sie spielerisch ihren Blick wie ein böses Schulmädchen, das etwas angestellt hatte, und klimperte mit den Wimpern. Ihre neckische Verführung gipfelte gleich darauf in einem fordernden Griff zwischen Heikos Beine. Sie liebte es, mit ihm zu spielen.
Heikos Blick wechselte nervös zwischen der Straße und Sandra hin und her. Ach, dachte er sich, er konnte es kaum erwarten, sich für zwei Wochen mit ihr in der Villa einzusperren. Schon seit Tagen hatte er nichts anderes im Kopf, stellte sich vor, wie er ihr in jedem der vielen Zimmer aufs Neue beweisen würde, dass sie sich für das beste Pferd im Stall entschieden hatte. Die fünfzig Viagra-Tabletten, die er sich, natürlich unter falschem Namen, bestellt hatte, würden ihm dabei ein guter Freund und Helfer sein. Sicher ist sicher. Sandra sollte ihm zu Füßen liegen und auch im Bett wieder an ihn glauben. Endlich! Es war an der Zeit, sein kleines Formtief zu überwinden. Wer weiß, womöglich würde sie nach dem Urlaub sogar ihren vielen hübschen Freundinnen von seiner unbeugsamen Liebe zu ihr vorschwärmen und davon, wie er sie in die sexuelle Abhängigkeit getrieben hatte. Bis auf diese eine dumme Emanze, Nina, waren die Damen ja alle durchaus eine Sünde wert. Er begann sich ein kleines, versautes nachmittägliches Abenteuer mit jeder einzelnen auszumalen.
Aber halt! Ab jetzt war absolute Treue angesagt, denn so ein Schnäppchen wie Sandra, das machte man so schnell nicht wieder, das war Heiko klar. Auch wenn er ihr ebenfalls einiges zu bieten hatte: Charme, gutes Aussehen, von seinem lukrativen Job bei der Versicherung ganz zu schweigen! Keine Frage, sie beide waren ein Traumpaar. Und das wollte er sich nicht mehr nehmen lassen.
Ein bisschen unfair war es vielleicht, diese kleinen blauen Wunderpillen heimlich mit an Bord zu nehmen, aber genauso unfair war auch, dass er seit neustem selbst beim Sex diese verflixten Zahlenreihen nicht mehr aus dem Kopf bekam. Zwar machte sein Talent für Zahlen jeden neu abgeschlossenen Versicherungsvertrag für ihn zur Goldgrube. Aber wieso, verdammt noch mal, musste er an doppelte Risikoschutzpauschalen bei außerordentlichen Wertanschaffungen denken, wenn Sandra unter ihm lag und nur eines wollte: mindestens einen Orgasmus, und zwar sofort!
»Haben die auch Euro?«, fragte Sandra und riss ihn damit aus seinen Gedanken.
Heiko verstand nicht. »Wie? Was? Wer?«
»Na, die Italiener! Ob die auch Euro haben? Ich hab nämlich nich gewechselt.«
Dafür liebte Heiko seine Kleine sofort noch mehr. Diese fast kindliche Sorglosigkeit. Liebevoll versicherte er ihr: »Mach dir wegen dem Geld mal keinen Kopf.«
»Ich war ja noch nie in Italien«, gestand ihm Sandra.
Heiko auch nicht, aber jedes Mal, wenn er nach seiner Lieblingspizza »due espressi« bestellte, versicherte ihm die knackige Kellnerin aus dem »Palermo« in Leipzig, er klinge wie ein waschechter
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