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Flavia de Luce 5 - Schlussakkord für einen Mord: Roman (German Edition)

Flavia de Luce 5 - Schlussakkord für einen Mord: Roman (German Edition)

Titel: Flavia de Luce 5 - Schlussakkord für einen Mord: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Bradley
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dem engen Gehäuse muss der Teufel los gewesen sein. Die Männer mussten Mr. Collicutt unbedingt zum Sprechen bringen. Er sollte ihnen Luzifers Herz aushändigen oder ihnen wenigstens das Versteck verraten. Aber sie haben die Kraft der Luft unterschätzt. Auch Luft kann tödlich sein. Bei diesem gewaltigen Druck genügte ein kurzer Kontakt mit dem Schlauch, um die meisten seiner inneren Organe platzen zu lassen.«
    »Halt«, sagte der Inspektor. »Wo hast du das nun wieder her?«
    »Na, das ist doch einleuchtend, oder?«, konterte ich.
    Ich wandte mich um. »Wie viel Luftdruck erzeugt das Gebläse?«, erkundigte ich mich bei Feely, die immer bleicher wurde.
    »Drei bis vier Zoll auf der Anzeige«, flüsterte sie und löste zum ersten Mal den Blick vom Fußboden.
    Ich schaute den Inspektor triumphierend an.
    »Herr im Himmel«, entfuhr es ihm.
    »Die Männer wollten ihm wohl durch die Gasmaske Luft in die Lungen pumpen. So ähnlich, wie es im Krankenhaus gemacht wird oder auch in Flugzeugen bei den Sauerstoffmasken der Piloten. Eine merkwürdige Idee ist es schon, aber in der Aufregung verhält man sich eben manchmal merkwürdig. Von Adam – ich meine Mr. Sowerby – weiß ich, dass Diamanten auf manche Menschen eine sehr merkwürdige Wirkung haben können.«
    Ich warf Feely einen kurzen Blick zu, aber sie sah mich nicht an, sondern starrte wieder ausdruckslos auf den Teppich.
    »Soll das heißen, dass Richter Ridley-Smith und seine Leute den Mord nicht begangen haben? Willst du darauf hinaus?«
    »Ja«, antwortete ich. »Sie haben sogar im Gegenteil noch versucht, Mr. Collicutt zu reanimieren, indem sie ihn künstlich beatmet haben. Sie ahnten nichts von Miss Tantys Plan, und Miss Tanty ihrerseits ahnte nichts von Luzifers Herz.«
    Darüber musste der Inspektor erst einmal nachdenken.
    »Reanimieren«, sagte er schließlich. »Ein großes Wort, nicht wahr?«
    »Für ein kleines Mädchen« ließ er weg, aber ich hörte es trotzdem mitschwingen.
    »Bei den Pfadfinderinnen haben sie uns auch Wiederbelebungsmaßnahmen beigebracht«, erwiderte ich. Dass ich wegen unbotmäßigen Übermuts aus dieser Organisation rausgeflogen war, tat hier nichts zur Sache. »Wir haben uns ausführlich mit den verschiedenen Methoden beschäftigt: die Silvester-, die Schäfer-, die Holger-Nielsen- und die Barley-Plowman-Methode.«
    Die drei ersten Methoden entsprachen der Wahrheit, nur »Barley-Plowman« hatte ich spontan erfunden, um den Inspektor in die Schranken zu weisen.
    »Aha«, sagte er, und ich hoffte, dass er sich schämte.
    »Aber wie auch immer«, fuhr ich fort, »das Problem ist folgendes: Als Mr. Collicutt das Glasröhrchen packte, lebte er noch. Als ihn die Männer aber endlich an das Gebläse angeschlossen hatten, war er bereits unter der Maske erstickt.«
    »Ach was?«
    »Ganz zweifellos. Das Gebläse hat sein Blut nicht mehr mit Sauerstoff angereichert.«
    Um den exakten Todeszeitpunkt des Organisten und damit die Identität seines Mörders (oder seiner Mörder) zu bestimmen, hätte es der Weisheit eines König Salomon bedurft. Hatte nun der Äther im Taschentuch Mr. Collicutts Tod verschuldet, die Gasmaske oder das Gebläse?
    Wenn es um Mord geht, können Sekundenbruchteile den Unterschied zwischen dem Galgen und einem Klaps auf die Hand ausmachen.
    »Trotzdem hoffe ich, dass die Lebensrettungsmaßnahmen zugunsten der Männer sprechen«, setzte ich hinzu. »Mir wäre nicht wohl dabei, wenn ich mitgeholfen hätte, den Falschen an den Galgen zu bringen.«
    »Darüber würde ich mir an deiner Stelle keine Gedanken machen«, erwiderte der Inspektor. »Wenn irgendwer weiß, wie man um eine Anklage herumkommt, dann ja wohl ein Richter. Was grinst du denn so?«
    Ich grinste tatsächlich. Ich konnte nicht anders.
    »Ich habe mir nur sein Gesicht vorgestellt, wenn Sie ihn fragen, wieso ihn Miss Tantys Papagei beim Vornamen ruft.«
    »Wie bitte?«
    »Hallo Quentin!«, quäkte ich mit meiner schönsten Papageienstimme.
    Jetzt musste der Inspektor grinsen.
    »Ich verstehe, worauf du hinauswillst.« Die nächste Notiz fand Platz in seinem Büchlein.
    »Eine letzte Frage hätte ich noch. Die Sache mit dem blutenden Heiligen … Das hat natürlich nichts mit dem Fall zu tun, aber ich gebe zu, dass mich eine gewisse persönliche Neugier umtreibt. Von Mr. Sowerby habe ich erfahren, dass du eine Probe der roten Substanz genommen hast, und dass er dir dabei assistiert hat, eine chemische Analyse durchzuführen.«
    »Das stimmt.« Ich war

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