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Flavia de Luce - Mord im Gurkenbeet - The Sweetness at the Bottom of the Pie

Titel: Flavia de Luce - Mord im Gurkenbeet - The Sweetness at the Bottom of the Pie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Bradley
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Feely noch aufgeregt ins Ohr: »Dogger ist auf die Idee gekommen, den Royce mit der Traktorbatterie anzulassen. Vergiss nicht, dich bei ihm dafür zu bedanken.«
    Dann gab sie meine Hand frei und ließ von mir ab.
    Dogger stand vor mir und ließ die Hände ein wenig hilflos herunterhängen. Hätte er einen Hut gehabt, er hätte ihn bestimmt in den Händen gedreht. Da standen wir also und sahen einander an.
    Ich wollte nicht damit anfangen, ihm wegen der Batterie zu danken. Ich wollte lieber gleich die richtigen Worte finden: denkwürdige Worte, über die man noch einige Jahre in ganz Bishop’s Lacey sprechen würde.
    Eine dunkle Silhouette, die sich vor die Scheinwerfer des Vauxhall schob, lenkte meine Aufmerksamkeit jedoch ab, denn sie warf ihren Schatten über mich und Dogger. Dort stand eine vertraute Gestalt wie ein Scherenschnitt im grellen Licht: Vater.
    Langsam, beinahe schüchtern setzte er sich in Bewegung, kam auf mich zu. Als er erkannte, dass Dogger neben mir stand, blieb er stehen, als wäre ihm gerade etwas absolut Lebenswichtiges
eingefallen, drehte sich zur Seite und wechselte ein paar leise Worte mit Inspektor Hewitt.
    Miss Cool, die Postmeisterin, nickte mir freundlich zu, hielt sich aber zurück, als sei ich irgendwie eine andere Flavia als diejenige, die - war das erst vor zwei Tagen gewesen? - in ihrem Laden für einen Shilling Sixpence Süßigkeiten gekauft hatte.
    »Feely«, sagte ich und drehte mich zu ihr um. »Würdest du mir einen Gefallen tun? Geh doch mal rasch in die Grube und bring mir mein Taschentuch. Pass aber auf, dass du auch das mitbringst, was darin eingewickelt ist. Dein Kleid ist sowieso schon schmutzig. Sei doch bitte so gut.«
    Feelys Unterkiefer klappte ungefähr einen Meter herunter, und ich befürchtete schon, dass sie mir gleich ins Gesicht schlagen würde. Ihr ganzes Gesicht wurde so rot wie ihre Lippen, aber dann machte sie plötzlich auf dem Absatz kehrt und verschwand in der Dunkelheit der Garage.
    Ich wandte mich wieder an Dogger, um meine schon bald als Klassiker weitererzählten Worte an ihn zu richten, aber er war schneller als ich.
    »Meine liebe Miss Flavia«, sagte er leise, »es sieht ganz so aus, als sollte es doch noch ein ganz reizender Abend werden, findest du nicht?«

27
    I nspektor Hewitt stand in meinem Labor, drehte sich langsam um die eigene Achse und ließ dabei den Blick wie den Strahl aus einem Leuchtturm über die wissenschaftlichen Geräte, die Vitrinen und Schränkchen mit ihren Chemikalien schweifen. Als er einen kompletten Kreis beschrieben hatte, hielt er inne, dann vollführte er die gleiche Bewegung noch einmal in die andere Richtung.
    »Außerordentlich!«, sagte er und zog das Wort dabei in die Länge. »Ganz außerordentlich!«
    Ein Strahl angenehm warmen Sonnenlichts fiel durch die hohen Flügelfenster herein und ließ ein Becherglas mit einer roten Flüssigkeit aufleuchten, die kurz vor dem Kochen war. Ich dekantierte die Hälfte der Substanz in eine Porzellantasse und reichte sie dem Inspektor. Er betrachtete sie misstrauisch.
    »Es ist Tee«, sagte ich. »Assam von Fortnum und Mason. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, dass er aufgewärmt ist.«
    »Bei uns auf dem Revier gibt’s nur Aufgewärmten«, sagte er. »Ich gebe mich mit nichts anderem mehr zufrieden.«
    Vorsichtig nippend, schritt er langsam durch den Raum und sah sich die chemischen Apparaturen mit professionellem Interesse an. Er nahm ein oder zwei Gefäße aus dem Regal und hielt sie gegen das Licht, dann bückte er sich und schaute durch das Okular meines Leitz. Ich merkte deutlich, dass er Schwierigkeiten hatte, auf den Punkt zu kommen.
    »Wunderschönes Porzellan«, sagte er schließlich und hob
die Tasse über den Kopf, um den Herstellernamen auf dem Boden zu lesen.
    »Ziemlich frühes Spode«, sagte ich. »Albert Einstein und George Bernard Shaw haben schon aus genau dieser Tasse getrunken, als sie meinen Großonkel Tarquin besuchten. Natürlich nicht beide gleichzeitig.«
    »Da fragt man sich doch, was die beiden voneinander gehalten hätten«, sagte Inspektor Hewitt und warf mir einen kurzen Blick zu.
    »Allerdings.« Ich erwiderte seinen Blick.
    Der Inspektor nahm noch einen kleinen Schluck Tee. Er wirkte irgendwie ruhelos, als wollte er noch etwas loswerden, fände aber nicht den richtigen Einstieg.
    »Das war ein kniffliger Fall«, sagte er. »Sehr bizarr. Der Mann, dessen Leiche du gefunden hast, war ein völlig Fremder. Jedenfalls sah es so aus. Wir

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