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Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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hätte, nickte er innerlich. Und genoss wiederum das Gefühl, bei seiner Erinnerung an ihn nicht mehr in trostlose Verzweiflung zu stürzen. Sondern sich zu freuen, dass er seinen ersten Sohn noch immer in seinem Herzen hatte – und trotzdem Raum für ein neues Leben. Und sogar für ein weiteres Kind. Oder zwei ...
    Vorerst war der letztes Mal so zutrauliche Ilya an der Pforte stehengeblieben, sich mit einer Hand daran festhaltend.
    Doch als Mila und Matthias näher herankamen, leuchtete sein Gesicht auf. Verzog sich zu einem Grinsen. Verschämt. Und doch voller echter Freunde.
    Mila löste sich von Matthias, wurde schneller, breitete die Arme aus. „Hallo, mein Schatz, guck mal, wen ich mitgebracht habe!“ Auch sie war ganz aufgeregt vor kindlicher Freude. Sah abwechselnd von Ilya zu Matthias und wieder zurück. „Kennt ihr zwei euch noch? Ja, oder? Wer ist das, Ilya?“
    Der tat ihr den Gefallen und rannte wieder los, um sich mit der von ihm erwarteten Leidenschaft in ihre Arme zu stürzen. Warf Matthias einen schüchternen Blick zu, um lieber hinter Milas Kopf in Deckung zu gehen.
    Sie wiegte ihn liebevoll, nahm ihm aber gemeinerweise seine Deckung, indem sie sich mit ihm zu Matthias umdrehte. „Erinnerst du dich an Mattis, mein Schatz? Du hast dir doch gewünscht, dass er wiederkommt, nicht wahr?“
    Typisch Mutter, wie sie ihn drängte. Das hatte Matthias noch nie gemocht. Er war in einigem Abstand stehengeblieben und wandte sich seinerseits ein wenig ab. So unaufdringlich wie möglich winkte er Ilya zu.
    Der drückte sein Gesicht an Milas Hals. Sprach aber laut und deutlich „Maties“ aus, die zweite Silbe extra betonend. „Maties Aua.“
    „Oh.“ So, wie er aussah, machte er es dem Kleinen natürlich nicht gerade leichter. „Ja, ich habe Aua. Aber es ist nicht so schlimm“, versicherte er schnell.
    „Och, Ilya, du hast doch immer 'Mattich' gesagt.“ Mila war richtig bestürzt. „Sag doch wieder 'Mattich', och bitte!“
    „Maties“, sprach Ilya mit noch mehr Nachdruck aus. „Aua.“ Nun überwog anscheinend die Neugierde. Er schielte nach Matthias' Wunden.
    „Mattich“, bat Mila im Schmeichelton. „Mattich hat Aua.“
    Da grinste Ilya Matthias verschmitzt an. „Maties. Maties wieda da.“
    Matthias hielt dem süßen Kerl seine Hand hin und trat einen Schritt näher. „Grüß dich, Kumpel. Es ist toll, dich wiederzusehen.“
    „Kumpel“, wandte sich Ilya ihm jetzt begeistert zu und schlug ein wie ein Profi. „Toll“, bestätigte er.
    „Verrückt“, sagte Mila. Und auf Matthias’ fragenden Blick hin: „Toll.“
    Ach so! „'Toll' ist bei euch 'verrückt'. Bei uns heißt es beglückend. Umwerfend. Überragend. Großartig. Total schön.“
    „Ssön“, sagte Ilya.
    „Beglückend-umwerfend-überragend-großartig-total-schön.“ Mila strahlte Matthias schon wieder an.
    „Hässen singen“, sorgte Ilya dafür, dass Matthias seine Aufmerksamkeit wieder auf ihn richtete.
    „Na klar, das machen wir wieder. Das hat Spaß gemacht, gell?“ Dass der Kleine sich daran erinnerte. Matthias schien wirklich einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben.
    „Mattis?“, ließ eine ungläubige Stimme ihn um Mila herumblicken. Käthe war auf dem Weg zu ihnen. „Mila, du hast ihn wirklich in der Höhle gefunden?“ Ungläubig. Sich die Hände an der Schürze abwischend.
    Sie stockte, als sie sein lädiertes Gesicht entdeckte.
    Rasch ging Matthias ihr entgegen und streckte auch ihr seine Hand hin. „Ich bin wieder hier.“
    Ilya hatte sich von Milas Arm abgeseilt und war seiner Großtante entgegengerannt. „Ssön goßartig“, war sein eifriger Kommentar, als Käthe Matthias’ Hand ergriff.
    „Ja, es ist großartig, Sie wiederzusehen.“ Er lächelte vorsichtig. Schließlich war sie nicht gefragt worden, ob sie in der nächsten Zeit seine unmittelbare Nachbarin sein wollte.
    Doch auch sie war nicht abgeneigt, ihn zu sehen. „Mila hat so auf dich gehofft“, erklärte sie unbeeinträchtigt von Milas empörtem Zischen. „Untröstlich war sie. Daher bin ich sehr froh, dich zu sehen, Mattis aus der Zukunft. Mögest du lange bei uns weilen.“ Ihre Förmlichkeit ließ ihn feierlich nicken. Und an seine Mitbringsel denken. „Ich habe euch allen etwas mitgebracht.“ Er sah sich nach dem Pferd um, das in der Nähe graste, löste den Rucksack vom Sattel und stellte ihn ab.
    Schon im folgenden Moment hockten alle drei in hingerissener Neugierde um ihn herum und verfolgten allesamt mit kindlichen

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