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Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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einen wilden Schneeanzug-Dämon halten.“ Kurzerhand griff er sich den tobenden Wicht und warf ihn in die Luft. „Du kleiner Brüll-Dämon!“
    Wie er bezweckt hatte, war der so verblüfft, dass er im Moment des Abhebens verstummte.
    Matthias fing ihn auf und ging mit ihm in die Knie, um die Illusion zu erzeugen, er fiele ins Bodenlose – um ihn dann wieder hochzuwerfen. „Du kleiner ... Brüll-Dämon!“
    Alles in Ilyas Gesicht war weit offen. „No'mal!“
    „Nochmal? Traust du dich? Du ... Brülldämon!“
    Pünktlich bei 'Brüll' fing Ilyas begeistertes Juchzen an. „No'mal!“
    Wie hatte er das nur vergessen können? Mit Sicherheit würde Ilya nach tausend Wiederholungen verlangen, ehe er genug von dem Spiel hatte, es sei denn ... Matthias bewegte sich unmerklich in Richtung Hütte, wo Käthe ihnen gerade mit offenen Armen entgegenkam. „Abendbrotzeit! Na, wer kommt mit mir Zaubermilchbrei kochen?“
    „Maties mit?“, fragte Ilya, als der ihn diesmal einfach nur aufgefangen hatte. „Maties Zaubabei?“
    „Oh, das klingt aber lecker.“
    „Geht doch schon mal vor, ihr beiden“, schlug Mila in ganz harmlosem Ton vor. „Ich zeige Mattis noch schnell, wie man ein Pferd versorgt, zu seiner Zeit wird es nämlich nur noch Automobile geben.“
    „Au-to-bo-mi-le“, bewies Ilya auf Anhieb, dass Jungen die Leidenschaft für Autos angeboren war.
    „Ich erzähle dir gleich, was Automobile sind, gell, Ilya?“, zwinkerte Matthias ihm zu.
    „Hässen singen auch“, bestimmte Ilya.
    „Ja, wir singen ein 'Häschen fährt im Auto'-Lied, einverstanden, Kumpel?“
    „Ja“, krähte der. „Kumpel. Maties.“ Um dann ganz leise hinzuzufügen: „Mattich.“
    Mila, schon mit dem Pferd beschäftigt, hatte es nicht gehört.
    Matthias zwinkerte Ilya verschwörerisch zu, ehe Käthe ihn ins Haus trug.
     
    „Und? Was willst du mich jetzt lehren, Weib?“, stellte er sich Mila an der Stalltür in den Weg.
    Sie strahlte auf, legte dann kokett den Kopf schief und lockte raunend: „Dazu musst du mir ins Heu folgen.“
    Zuerst trat er galant beiseite – doch kaum stand das Pferd an Ort und Stelle – zunächst hatte sie eine der beiden Ziegen zu ihrer Kollegin in die Nachbarbox verfrachten müssen – fasste er sie blitzschnell um die Taille und wirbelte sie zu sich herum. „Schnelllektion“, erläuterte er zwischen zwei Küssen auf ihren Hals. „Bei uns sagt man 'Quickie' dazu.“
    Mila überraschte ihn, indem sie nicht darüber lachte. Stattdessen lenkte sie behutsam sein Gesicht an ihres, küsste seine Lippen und hauchte: „Ich möchte 'Liebe machen' dazu sagen.“
    „Ich liebe dich“, sagte Matthias.
    „Beglückend-umwerfend-überragend-großartig-total-schön“, murmelte sie und küsste ihn auf genau diese Weise.

Epilog
     
    E r ist da. Mach dir keine Sorgen, er liegt neben dir und schläft tief und fest. Alles ist gut.
    Milas Hand wanderte. Hatte bereits unter ihrer eigenen Decke hervorkrabbeln müssen. Tastete herum. Nach seiner Hand ... seinem Arm ... seiner Schulter ...
    Nichts.
    Aber es ist warm. Er liegt da, nur noch ein Stückchen weiter ...
    Nichts.
    Höher, zum Kopfkissen. Er atmet doch, du hörst ihn doch atmen ...
    Mit einem entsetzten Aufjapsen schnellte Mila im Bett hoch. Ich höre ihn nicht. Er ist nicht da, ich höre ihn nicht, ich ... Nein, und sie fühlte ihn auch nicht, als sie nun in wilder Panik seine Bettseite durchwühlte, die Decke hoch zerrte, das Kissen ... die andere Bettkante erreichte. Sein Bett war leer. Er war weg, er war tatsächlich ... Sie rang nach Luft.
    Hör auf, Mila, Herrgott, BERUHIGE DICH!
    Sie riss ihre Hände zurück, schwankte, landete auf dem Po, schwankte. Schluckte. Atmete langsam und bewusst. Verbot sich, neben sich in die Leere zu starren, es war ohnehin völlig dunkel, seit sie vorgestern das Dachbodenfenster mit Stroh zugestopft hatten, weil es so kalt und windig geworden war. Vom nahenden Herbst hatten sie gesprochen, vom Winter. Und Mila hatte sich vorgestellt, wie sie aneinandergeschmiegt am Feuer sitzen würden und Ilya beim Spielen zuschauen, während draußen der Schneesturm um die Hütte pfiff. Dass er jetzt ... jetzt schon ... Sie kippte zur Seite, sich ganz klein zusammenkauernd, um die Wahrheit auszuhalten.
    Hey, vielleicht ist er nur auf dem Abtritt? Und wird gleich bibbernd und zähneklappernd die Leiter heraufkommen, um sich wieder ins Bett zu stürzen und meine Wärme anzuzapfen, wie er das immer nennt?
    Sie kniete sich ordentlich

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