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Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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Teufels.“
    Und während Ilya noch immer brüllte und sich gegen Matthias einstemmte, begann der rhythmisch mit dem Schemel der Tante auf die Wand einzuhämmern.
    „Satan, wir rufen dich.“
    Käthe wählte einen anderen Rhythmus und hieb mit dem Haken auf das Holz: „Dämon der Unterwelt, hilf uns.“
    Mila schlug mit dem Spieß, noch schneller, ihre Stimme schrill über allem: „Pack sie, friss sie, nimm sie mit.“
    „Satan, wir rufen dich.“
    „Dämon der Unterwelt, hilf uns.“
    „Pack sie, friss sie, nimm sie mit.“
    Und während sie weiter auf die Wand eindroschen, während der Rauch durch winzige Schlitze in die Hütte eindrang, während das Feuer draußen immer lauter prasselte, während es innen heller wurde, wärmer, heißer, stickiger, während Ilyas Gekreische schließlich in Husten überging, brüllten sie gemeinsam: „SATAN! DÄMON DER UNTERWELT! FRISS SIE, FRISS SIE, FRISS SIE!“
    Da riss Mila ihren Arm nach oben, gab damit das Zeichen. Schlagartig brachen sie ihren Sprechgesang ab, hörten auf, die Wand zu bearbeiten. Sogar Ilya, durch die Stille offensichtlich beeindruckt, hielt mit Husten inne.
    „Geht mit ihm ganz nach hinten“, raunte Käthe und zeigte auf die nassen Decken. „Am besten, ihr wickelt euch jetzt schon ein.“
    Nur wenige Momente später saßen sie alle an die Wand zum Schuppen gedrängt.
    „Die werden sich jetzt da draußen vor Schiss in die Hosen machen“, rieb sich Käthe erfreut die Hände.
    „In die Hosen machen?“, echote Mila. „Mir wäre lieber, sie würden abhauen.“
    „Erst wenn ihre Angst vor den Dämonen größer ist als die vor Meinhards Strafe“, widersprach Matthias. „Wir können jetzt nur warten, bis es soweit ist.“
    Was sich als sehr schwer herausstellte. Die ganze Zeit waren sie voller Aktivitäten gewesen, hatten geplant, überlegt, Dinge zusammengesucht und zurechtgelegt. Jetzt tatenlos zuzusehen, wie sich das Feuer quälend langsam durch das Holz fraß, während der Rauch im Raum immer dichter wurde, war Folter.
    In Ermangelung anderer Beschäftigungsmöglichkeiten lauschte Matthias in sich. Und bereute es sofort. Weil er sich ganz furchtbar fühlte. Schwach und elend, so, als würde er kurz vor einer Ohnmacht stehen. Ganz genauso wie vorhin, ehe er weggeflackert war.
    Auf keinen Fall. Das ging nicht, er durfte nicht ausgerechnet jetzt verschwinden. Und sei es noch so kurz. Ob es half, sich auf etwas anderes zu konzentrieren? Immerhin hatte er sich die ganze Zeit über, als er reichlich zu tun gehabt hatte, gut gefühlt. Aber woran denken? Ein Blick zur Tür – und er fühlte sich noch schlechter. Die musste erst durchbrennen oder -glühen. Und dann ... Nein, eine ideale Gedankentherapie war das wirklich nicht.
    Ilya hustete wieder.
    „Lass ihn durch den Schlitz atmen“, raunte Matthias und half Mila, das Kind aufzurichten, sodass dessen Gesicht genau auf die vorher freigelegte Öffnung zeigte.
    „Siehst du, da kommt frische Luft rein“, erklärte Matthias ihm. „Wenn du nicht schreist, sondern immer dorthin atmest, musst du auch nicht husten.“
    Hoffentlich klappte das. Es war jetzt ganz wichtig, dass die da draußen nicht erahnen konnten, was hier gerade passierte.
    „Was meinst du, wie lange es dauert, bis wir die Türe aufschlagen können?“, fragte Mila bange.
    Matthias warf einen Blick darauf. Von dort drang am meisten Rauch herein, aber nur zögernd Flammen. „Noch nicht.“
    Und wieder saßen sie nur still. Mila kniete sich schließlich neben Ilya, der ganz tapfer war, und atmete mit ihm gemeinsam durch die Öffnung. Ein, aus, ein, aus. Matthias beobachtete ihren Rhythmus, atmete mit ihnen. Ein, aus, ein, aus.
    „Es ist alles meine Schuld“, sagte Käthe da unversehens neben ihm. „Wenn ich nicht ...“ Sie brach ab und begann völlig abrupt zu weinen.
    „Scht“, machte Matthias und legte ihr seine Hand auf die Schulter. „Wir können alle nichts dafür, was Meinhard und Johann getan haben.“
    „Aber sie waren es gar nicht“, ließ ihn schließlich erstarren.
    Auch Milas Kopf war herum geschnellt. „Was meinst du?“
    Das Feuer wurde lauter, von der Tür drang heller Schein herein. Gleich, gleich ...
    „Ich war es“, schluchzte Käthe aus heiterem Himmel los. „Ich habe Till Gift gegeben.“
    „Du?“ Milas Augen traten fast aus ihrem Kopf. Den sie im selben Moment heftig schüttelte. „Nein, du irrst dich. Till wurde erstochen.“
    „Wurde er nicht, jedenfalls nicht von mir.“ Käthe hatte ihre

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