Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)
beiden Männer ein echtes Abenteuer erleben würden.
„Schau mal.“ Er wühlte bereits in der Reisetasche. Wo war denn gleich noch ... Ah, da!
„Wir erkunden die Höhle“, kündigte er an. „Und zwar hiermit.“ Er knipste die rote Taschenlampe an und leuchtete Elias ins Gesicht.
Was den begeistert aufschreien ließ. „Haben.“
„Erst musst du Höhlenforscher werden“, erklärte Matthias und kramte die Sachen für eine kleine Expedition zusammen.
Ein Seil für alle Fälle, die beiden Taschenlampen, Elias' Trinkflasche.
„Ab mit dir in den Sitz“, kommandierte er, nachdem er Elias in Jacke und Mütze gesteckt hatte. „Hier bist du sehr gut aufgehoben.“
Er hatte die Kraxe schon auf dem Rücken, da fiel es ihm ein.
„Uff, beinahe hätte ich das Wichtigste vergessen.“ Hastig kramte er im Medikamentenbeutel nach dem Kortisonspray und steckte es in die Hosentasche.
„Jetzt aber los.“ Er reichte Elias die eingeschaltete Taschenlampe.
Mit der der Kleine im Höhleneingang wild umherleuchtete. Aber nicht schrie.
Drin war es heller, als es von draußen gewirkt hatte. Matthias konnte auf seine Taschenlampe zunächst noch verzichten.
„Ist doch gar nicht so schlimm“, sagte er zu Elias.
„Nich slimm“, murmelte der nur und zeichnete mit der Funzel wilde Kreise auf den Fels.
„Leucht mal da rüber“, forderte Matthias ihn auf. „Ich glaube, dort geht es weiter.“
Der kleine Lichtschein huschte unsicher und schwankend, als wäre er betrunken, in die angegebene Richtung. Nur einen Moment verharrte er an der richtigen Stelle, dann huschte er weiter. Doch Matthias hatte gesehen, was er erhofft hatte. Dort war ein Durchgang.
Allerdings war der wesentlich enger und niedriger als der Höhleneingang. Nachdem sich Matthias samt Kraxe hindurchgequetscht hatte, wurde es augenblicklich finster.
„Huhu“, rief er und lauschte erneut dem Hall seiner Stimme. Dabei leuchtete er mit seiner Taschenlampe den Gang aus, in dem sie sich nun befanden. Der führte tiefer in den Berg hinein und lag in vollständiger Dunkelheit. Die schien Elias nichts mehr auszumachen, oder er war zu sehr abgelenkt durch die Taschenlampe in seinen Händen? Jedenfalls beschwerte er sich nicht, sondern leuchtete fleißig umher.
„Hörst du das Rauschen?“, fragte Matthias. „Dort irgendwo ist Wasser. Wer weiß, vielleicht ist es sogar Salzwasser. Das wäre gut für dein Asthma.“
Ihm schien es wie eine glückliche Fügung, diese Höhle gefunden zu haben, und er nahm sich vor, sie ganz und gar zu erforschen. Vielleicht nicht heute, aber in den kommenden Tagen. Ganz egal, was Lida dazu sagen würde.
Doch zunächst einmal ging es weiter hinein. Das Rauschen schwoll an. Und es roch muffig. Irgendwie nach Tier. Bären? Die gab es hier nicht. Füchse? Ach was. Was hier roch, war sicher kleiner und wesentlich harmloser.
Matthias' Gedanken wurden von einer Erweiterung des Ganges zu einer geräumigen Höhle abgelenkt, die sich nun vor ihm auftat.
„Oh Mann“, sagte er, als er die Tropfsteine entdeckte.
Stalaktiten hingen von der Höhlendecke, Stalagmiten wuchsen ihnen von unten entgegen. Von überall tropfte es, außerdem war das Rauschen entschieden lauter geworden. Matthias drehte sich mit seiner Taschenlampe im Kreis und leuchtete herum. Hier irgendwo musste ein Wasserfall oder Wildbach sein.
„Das ist ja phantastisch.“
Dort vorn, ein ganzes Stück weiter, hing ein Tropfstein von der Höhlendecke, der wie ein Vorhang gefaltet war. Den wollte er sich genauer ansehen. Also kletterte er über einen niedrigen Stalagmiten, rutschte durch eine größere Wasserpfütze und umrundete einen Felsbrocken. Dann stand er direkt darunter. Sein erster Eindruck war Überwältigung. Die Höhle war hier höher als gedacht und dieser Vorhang ein gewaltiger Stalaktit. Hingerissen blieb er stehen und beleuchtete die Umgebung. Dies hier war besser, als er sich das in seinen kühnsten Jugendträumen ausgemalt hatte. Er würde hier ein wildes Abenteuer erleben.
„JUHUU“, schrie er gegen das Wasserrauschen an.
Augenblicklich bereute er seinen plötzlichen Übermut, denn über ihm regte sich etwas. Dann war die Luft voller Gepiepse und grellen Geschreis, voller schwarzer kleiner, pfeilschneller Leiber, die mit ledrig schlagenden Flügeln um seinen Kopf sausten.
Fledermäuse! Eine gewaltige Menge sogar. Die waren wohl auch die Verursacher des scharfen Geruchs. Dies schien ihre Schlafhöhle zu sein.
Instinktiv duckte sich Matthias – als
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